EM

Rosicky: "Kein Grund zur Panik"

SID
Tomas Rosicky hat sein Team trotz der klaren 1:4-Niederlage Russland noch nicht abgeschrieben
© Getty

Tomas Rosicky hat die ernüchternde Auftaktniederlage der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft gegen Russland bereits abgehakt. Die Entscheidung falle zwischen drei Teams.

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Als die ersten tschechischen Spieler am Samstag den Trainingsplatz in Breslau betraten, gab es von den Tribünen aufmunternden Applaus. Nach dem 1:4 zum EM-Auftakt gegen Russland war das zumindest ein wenig Balsam für die Seele der Tschechen, denen die Enttäuschung immer noch deutlich anzusehen war.

"Der Frust sitzt noch sehr tief", sagte der Leverkusener Michal Kadlec. Ein kurzer Blick zu den rund 4.000 Fans, dann hellte sich die Miene des 27-Jährigen aber wieder ein wenig auf: "So viele Fans hatten wir gar nicht erwartet nach so einer Niederlage. Das hilft ein bisschen, den Frust abzubauen."

Selbstkritik bei Kadlec

Der saß vor allem bei dem Leverkusener tief. Auf seiner gewohnten linken Abwehrseite hatte Kadlec eines seiner schlechteren Spiele gemacht und war von Trainer Michal Bilek öffentlich abgewatscht worden. "Er hatte auch einen Grund dazu", zeigte sich Kadlec einsichtig, dessen Gegenspieler Alan Dsagojew gleich zwei Tore erzielte. Das sei auch eine schlechte Leistung gewesen, doch jeder habe mal einen schlechten Tag. "Den hatte ich leider gegen Russland", sagte der Linksverteidiger.

Einen schwachen Tag hatte auch Tomas Rosicky erwischt, der wie Stürmer Milan Baros an dem leichten, knapp 75-minütigen Training nicht teilnahm und stattdessen im Fitnessraum eine Regenerationseinheit absolvierte. Der Einsatz der beiden Leistungsträger am Dienstag gegen Griechenland (17.45 Uhr im LIVE-TICKER) in Breslau ist jedoch nicht gefährdet. "Bei mir ist alles in Ordnung, ich bin fit", sagte Rosicky.

Bei Baros könnte die Entscheidung, lieber an den Hanteln zu trainieren, auch mit den Fans zu tun haben. Die hatten den 30-Jährigen bei seiner Auswechslung, bei der er das einzige Mal richtig in Erscheinung trat, am Abend zuvor ausgepfiffen. "Ich habe keine Ahnung, warum. Ich denke, er hat ein gutes Spiel gemacht", meinte dagegen Rosicky. Baros ist bei den Fans aufgrund seiner zuletzt schwachen Leistungen umstritten, Nationalcoach Bilek hält aber unumwunden an seinem einstigen Torjäger fest.

"Können es sehr schnell wieder gut machen"

Rosicky hat das Viertelfinale auch noch nicht abgeschrieben und die Niederlage gegen Russland bereits abgehakt. "Das nächste Spiel ist schon bald, wir können es sehr schnell wieder gut machen. Es gibt keinen Grund zur Panik. Wir sind immer noch dabei", sagte Rosicky.

Man habe gegen den Favoriten verloren, sagte der Mittelfeldspieler und ergänzte: "Jetzt wird die Entscheidung zwischen Griechenland, Polen und uns fallen."

Verspüren die Tschechen nun also Druck? "Wir hatten in der Qualifikation eine ähnliche Situation. Da sind wir wieder aufgestanden", sagte Kadlec. Nach dem Rückschlag müsse man wieder aufstehen, und das sei in den letzten zwei Jahren öfter gelungen, sagte er. Das Thema sei nach dem 1:4 gegen Russland in der Kabine auch schon aufgekommen, bestätigte Rosicky: "Warum sollte uns das nicht noch einmal gelingen?"

Der tschechische Kader für die EM 2012

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