EM

Europameister von 2004 zuversichtlich

SID
Jose Holebas glaubt an einen Patzer von Manuel Neuer
© Getty

Kämpfen wollen sie, die Griechen, alles geben - doch zusätzliche Brisanz durch Parallelen zum angespannten Verhältnis beider Länder will der Europameister von 2004 nicht in das Viertelfinale am Freitag gegen Deutschland bringen. "Es ist ein Fußballspiel - nicht mehr. Uns geht es einzig darum, den griechischen Fans Freude zu bereiten", sagte Mittelfeldspieler Ioannis Maniatis am Montag auf einer Pressekonferenz in Legionowo. Die Euro-Krise soll außen vorbleiben.

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Obwohl die Griechen bislang noch nie gegen die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gewinnen konnten, gehen die Hellenen mit Zuversicht in die Partie in Danzig. "Die deutsche Mannschaft ist eine der besten bei der EM und der klare Favorit, aber wir haben unsere Chancen", sagte Maniatis: "Wir haben keine Angst. Wir glauben an uns." Respekt, aber keine Furcht. Dieses Credo beten die Spieler wie eine immer wiederkehrende Litanei herunter.

Am Sonntagabend hatte die Mannschaft im Teamquartier hauptsächlich den 2:1-Sieg von Deutschland gegen Dänemark verfolgt. "Wir hatten aber auch den Liveticker von der Präsidentschaftswahl in der Heimat im Blick. Das war von größerer Bedeutung für unser Land", sagte Maniatis.

Hochzeitstermin am Finaltag

Sollten die Griechen Deutschland bezwingen und es wie vor acht Jahren sogar bis ins Finale schaffen, hätte er übrigens ein Problem. Der Termin für seine Hochzeit ist seit einem Jahr auf den 1. Juli festgelegt - der Spieler von Olympiakos Piräus war offenbar zu pessimistisch oder gedankenlos, was das EM-Finale am selben Tag angeht. Sein Mitspieler Grigoris Makos bot Unterstützung an: "Ich habe den passenden Vollbart und kann als Priester einspringen."

Linksverteidiger Hose Holebas will unterdessen in Nationaltorhüter Manuel Neuer einen möglichen Schwachpunkt ausgemacht haben. "Neuer ist ein guter Torwart, hat aber ab und zu einen Patzer drin. Das sieht man ja öfters bei ihm", sagte der gebürtige Aschaffenburger, der im Viertelfinale nach zwei Gelben Karten ebenso wie Kapitän Georgios Karagounis gesperrt ist.

Trainer Fernando Santos hatte der deutschen Mannschaft bereits am Sonntag mit markigen Worten einen großen Kampf angekündigt. "Wir sind nicht die Besten der Welt, aber wer gegen uns spielt, muss Blut spucken, um uns zu bezwingen", hatte der Portugiese gesagt. Makos formulierte es am Montag etwas abgeschwächter: "Wir werden den Deutschen in die Augen schauen und kämpfen."

Kyriakos Papadopoulos bedauert es dagegen, dass es zum Duell mit Deutschland kommt. "Es ist schade, dass eine Mannschaft ausscheiden muss", sagte der Schalker Innenverteidiger, der schon vor der EM erklärt hatte: "Wenn wir es nicht schaffen sollten, wünsche ich Deutschland den Titel."

Jose Holebas im Steckbrief

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