EM

Ronaldo und Co. lassen Kritiker verstummen

SID
Ruben Micael (l.) und Cristiano Ronaldo feiern den Sieg gegen die Niederlande
© Getty

Auf dem Körper von Portugals Raul Meireles ist für Tattoos eigentlich gar kein Platz mehr. Doch der Spieler vom Champions-League-Sieger FC Chelsea wird noch irgendwo eine Lücke für eine Eingravierung finden, sollte Portugal Europameister werden. "Das wäre wirklich ein Grund für ein weiteres Tattoo", lässt der 29-Jährige am Dienstag die Medienvertreter wissen.

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Die Stimmung im portugiesischen EM-Quartier in Opalenica nahe Posen könnte vor dem EM-Viertelfinale gegen Tschechien kaum besser sein.

Im Training summen Nebendarsteller wie Ersatztorwart Beto oder Ersatzstürmer Nelson Oliveira fröhlich ein paar Liedchen vor sich hin, der bisher so bärenstarke Pepe lacht herzhaft mit den Teamkollegen und Cristiano Ronaldo hat den Spaß nach seiner überragenden Vorstellung beim 2:1 gegen die Niederlande wieder gefunden. Bei jeder noch so einfachen Übung führt der Star von Real Madrid seine Kabinettstückchen auf.

Die Kritiker in Portugal sind weitgehend verstummt

Die portugiesische Nationalmannschaft steht derzeit beispielhaft dafür, wie schnell sich das Klima in und rund um ein Team verändern kann. Nach der 0:1-Niederlage zum Auftakt gegen Deutschland schlurften die Nationalspieler mit hängenden Köpfen über den Trainingsplatz.

Mit Kritik wurde die Seleccao überschüttet. Gar nicht mal für ihre Leistung, sondern vor allem für das ganze Drumherum. Zu teuer sei das Hotel, zu aufgeblasen ihre öffentlichen Auftritte, schrieben sie in der Heimat. Zwei Spiele und zwei Siege später sind die Kritiker weitgehend verstummt.

Die gescholtene Nationalmannschaft könnte vielleicht doch noch Großes erreichen, dringt es langsam aus dem Blätterwald in Portugal hervor. Zumal Schlüsselspieler Ronaldo mit zwei Treffern gegen die Niederlande seine seltsam gehemmten Auftritte in den ersten beiden Spielen gelöst zu haben scheint.

Keine Favoriten mehr

Von einer Favoritenrolle gegen Tschechien will aber zumindest Raul Meireles nichts wissen. "Deutschland und die Niederlande waren in unserer Gruppe auch favorisiert - und wir haben uns im Gegensatz zu den Niederlanden für das Viertelfinale qualifiziert.

Von daher gibt es für mich keinen Favoriten", sagt er. Überhaupt dürften die Portugiesen gewarnt sein: 1996 kam es im EM-Viertelfinale in England schon einmal zu diesem Duell. Die Seleccao unterlag damals Tschechien 0:1.

"Die Mannschaft hat sich in der Gruppe durchgesetzt, weil sie Klasse hat", so Meireles, der gegen Tschechien auf seinen Klubkameraden Petr Cech trifft. "Er ist einer der besten Torhüter der Welt", schwärmte er von dem 30-Jährigen.

Das Viertelfinale im Überblick

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