EM

Nationaltrainer setzen auf Spanien und DFB-Team

SID
Geht es nach den Nationaltrainern machen Deutschland und Spanien den Titel unter sich aus
© Getty

Geht es nach der Meinung der 16 Nationaltrainer, endet die 14. Europameisterschaft in Polen und der Ukraine wie die vor vier Jahren. Titelverteidiger Spanien ist der große Favorit auf den Gewinn des Coupe Henri Delaunay.

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In einer von der Nachrichtenagentur dapd zusammengestellten Umfrage unter den Nationaltrainern zählten 13 der 16 Übungsleiter den amtierenden Welt- und Europameister zu den Favoriten. Gleich dahinter wird Deutschland (12 Nennungen) und den Niederlanden (8) am meisten zugetraut.

So sieht auch Bundestrainer Joachim Löw die Ausgangslage vor dem EM-Auftakt am Freitag. "Wir konzentrieren uns voll darauf, dass Deutschland nach 16 Jahren wieder einen Titel gewinnt. Spanien bleibt aber der Favorit. Man muss schon gut spielen, um sie zu schlagen. In Topform haben wir aber sicher berechtigte Chancen", sagte Löw. Sowohl 2008 im EM-Finale, als auch zwei Jahre später im Halbfinale der WM war die DFB-Auswahl an den Iberern jeweils mit 0:1 gescheitert. Aller guten Dinge soll nun drei sein.

Platini: "Die Deutschen sind jünger und hungrig"

Spaniens Weltmeister-Trainer Vicente del Bosque ("Wir sind nicht der alleinige Favorit") sieht Deutschland, aber auch die Niederlande inzwischen auf Augenhöhe und verweist auf die EM-Qualifikation. Da löste das DFB-Team wie Spanien ohne Verlustpunkt das Ticket für Polen und die Ukraine. Ähnlich souverän qualifizierten sich die Niederländer, die erst im unbedeutenden letzten Spiel in Schweden die erste Niederlage (2:3) einstecken mussten.

UEFA-Präsident Michel Platini hält aber ein Finale zwischen Spanien und Deutschland am wahrscheinlichsten. "Spanien hat eine große Erfahrung, die Deutschen sind jünger und hungrig auf den Erfolg", äußerte der Franzose seine Einschätzung für das zweite Turnier unter seiner Präsidentschaft.

Platini sind die Gala-Auftritte der deutschen Mannschaft wie etwa beim 3:2 gegen Brasilien oder beim 3:0 gegen die Niederlande in Erinnerung geblieben. So sieht der niederländische Bondscoach Bert van Marwijk sein Team in der Rolle des Außenseiters. "Deutschland hat uns besiegt, obwohl Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger gefehlt haben. Spanien und Deutschland sind die großen Favoriten, weil das Leistungsniveau bei diesen Teams ausgeglichener ist."

Hodgson träumt von der Überraschung

Spanien, Deutschland, die Niederlande - und wer sonst noch? Eine Handvoll an Nationaltrainern könnte sich immerhin vorstellen, dass das Fußball-Mutterland nach 46 Jahren wieder einen großen Titel holt. Damit könnte sich auch Teammanager Roy Hodgson, der erst im Mai die Nachfolge des zurückgetretenen Fabio Capello angetreten hat, gut anfreunden: "Manchmal muss man nicht die beste Mannschaft sein, um ein Turnier zu gewinnen. Ich erinnere an Dänemark 1992 und Griechenland 2004. Man benötigt einen guten Teamspirit und in den entscheidenden Phasen Glück."

Darauf vertraut auch "Maestro" Giovanni Trapattoni ("Manchmal können Träume auch wahr werden"), der mit Irland zu den größten Außenseitern gehört.

Bliebe da noch die Rolle der beiden Gastgeber. Bei der EM 2008 hatten sich die beiden Turnier-Ausrichter Österreich und die Schweiz nach der Vorrunde verabschiedet. Polen und die Ukraine wollen diesmal ein gewichtiges Wörtchen mitreden. "Natürlich wollen wir die EURO 2012 gewinnen", sagt der ukrainische Nationaltrainer Oleg Blochin und Polen hat immerhin einen Fürsprecher. Der tschechische Nationalspieler Petr Jiracek traut Polen den Titelgewinn zu.

Der Spielplan der EM 2012

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