EM

Die deutsche Achse

Von SPOX
Die Besten der Besten - mit fünf deutschen und drei spanischen Nationalspielern
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Die heiße Gruppenphase ist vorbei - und die Top 11 der Vorrunde wird von zwei Teams dominiert. Gleich sieben der elf Plätze gebühren Deutschland und Spanien. Und: Mit Konstantin Syrjanow hat's auch ein Fußball-Opa aus Russland geschafft.

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Manuel Neuer (Deutschland / Durchschnittsnote 2,2): Hatte gegen Portugal kaum etwas zu tun, war aber dann Herr der Lage, als es brenzlig wurde. Gerade gegen Varela in der Schlussphase. Gegen die Niederlande sofort gefordert, aber auch sofort zur Stelle. Bärenstark gegen van Persie. Zum Abschluss gegen Dänemark stark im Herauslaufen und nur mit einer Unsicherheit. Ingesamt sehr souveränes Turnier des Bayern-Keepers.

Mats Hummels (Deutschland, Durchschnittsnote 1,8): Gemeinsam mit Spaniens Silva der notenbeste aller EM-Spieler bislang! Rutschte etwas überraschend für Per Mertesacker in Joachim Löws EM-Elf und legte gleich blendend gegen die Portugiesen los, als er gemeinsam mit Holger Badstuber alles wegräumte und zudem stark im Aufbau war. In allen drei Spielen sehr stark im Stellungsspiel und in der Eröffnung. Lediglich gegen van Persie hatte er im zweiten Spiel so seine Probleme. Ansonsten: Jogis Einserschüler!

Holger Badstuber (Deutschland, Durchschnittsnote 2,0): Von wegen Chelsea-Trauma! Dem Verteidiger merkte man das enttäuschende Saisonfinish bei den Bayern am wenigsten an. Badstuber zeigt, warum er Löws Abwehrchef ist. Defensiv stark, sehr gutes Stellungsspiel - und nur gegen Portugal mit dem einen oder anderen kleinen Fehler, der keine Folgen hatte. Luft nach oben hat sein Offensivspiel.

Ivan Strinic (Kroatien, Durchschnittsnote 2,8): Eine der Entdeckungen der EM. Löste nicht nur die Probleme Kroatiens auf der linken Abwehrseite, sondern spielte sich auch in den Fokus. Italienische Klubs sollen bereits interessiert sein. Defensiv mit einer äußerst aggressiven Vorgehensweise, offensiv mit Luft nach oben, aber guten Einzelaktionen. So auch die Torvorbereitung gegen Italien. Nicht nur für den Ukraine-Legionär schade, dass die EM schon nach der Vorrunde vorbei ist.

Konstantin Syrjanow (Russland, Durchschnittsnote 2,3): Für ihn war die EM schon nach dem zweiten Spiel vorbei, weil er gegen die Griechen krank ausfiel. Was wäre wohl gewesen, hätte der ruhende Pol der russischen Nationalmannschaft gespielt? Bärenstark zum Auftakt gegen Tschechien, war er auch gegen Polen die ordnende Hand. Mit seinen 34 Jahren noch erstaunlich robust und zweikampfstark, bildete mit Denissow und Schirokow das bekannt starke Trio. Das Schicksal hat es nicht immer gut gemeint mit ihm und vielleicht tritt er noch einmal auf die große Bühne. Gegönnt wäre es ihm.

Was erreicht Deutschland bei der EM? Jetzt mittippen und absahnen!

Sami Khedira (Deutschland, Durchschnittsnote 2,5): Sehr eindrucksvoller Auftritt zum Auftakt gegen Portugal, als er im Zentrum die Chefrolle übernahm und das deutsche Spiel dirigierte. Zudem servierte er die Flanke zum 1:0. Gegen die Niederlande mit mehr Defensivaufgaben vertraut und deswegen nicht so auffällig. Gegen Dänemark provozierte er Fehler des Gegners mit sehr gutem Pressing. Vor dem 2:1 mit starkem Umschaltspiel. Löw entschied sich für ihn und damit für die defensivere Variante - die richtige Entscheidung.

Iniesta (Spanien, Durchschnittsnote 2,0): Mr. Spiellaune. Wenn bei Spanien die Post abgeht, ist er mittendrin. Spielte sogar die starken Italiener zum Auftakt mit unzähligen Doppelpässen mit Silva schwindelig. Dass Irland zerpflück wurde, war auch sein Verdienst. Nicht ganz so auffällig gegen Kroatien, auch wenn er mit seiner Leichtfüßigkeit wieder Angriffe schnell machte.

Franck Ribery (Frankreich, Durchschnittsnote 2,5): Es ist bisher seine EM, auch wenn der Bayern-Star sicher noch nicht zur Höchstform aufgestiegen ist. Erstmals so richtig unumstritten bei den Franzosen, ist auf der geliebten linken Seite gesetzt und hat in allen drei Spielen offensiv den Takt vorgegeben, auch wenn er - wie gegen Schweden - immer wieder auf sich alleine gestellt ist, weil die Unterstützung fehlt.

David Silva (Spanien, Durchschnittsnote 1,8): Spaniens bester EM-Spieler bisher. Unfassbare Einzelaktionen gepaart mit spanischem Kombinationsspiel. Sein Tor gegen Irland, als die irische Abwehr und Shay Given an den Rand der Sportinvalidität dribbelte, war das i-Tüpfelchen vieler, großer Momente in der Vorrunde. Knüpft an seine starke Saison bei ManCity an.

Mario Mandzukic (Kroatien, Durchschnittsnote 2,0): Der Noch-Wolfsburger hat sogar Barcelona auf sich aufmerksam gemacht. Doppelpack zum Auftakt gegen Irland mit zwei Kopfballtreffern. Dann das wichtige Tor zum 1:1 gegen Italien - dazu eine sehr beherzte Vorstellung. Ein steter Unruhefaktor auch gegen Spanien, hätte ein Tor verdient. In dieser Form schade, dass schon in der Vorrunde für ihn das Turnier beendet ist.

Mario Gomez (Deutschland, Durchschnittsnote 2,3): In der Startelf gegen Portugal, weil Klose nicht fit wurde. Nutzte die Chance bemerkenswert: Machte sein Tor, war immer gefährlich. Genauso gegen die Niederlande, als er nach Schweinsteigers Vorlage ein tolles Tor schoss und später nachlegte. Gegen Dänemark bemüht, aber nicht ganz so glücklich im Abschluss wie in den ersten beiden Spielen. Dennoch: Dass er den Vorzug vor Klose bekommt, ist vollkommen berechtigt.

EM 2012 - Der Spielplan

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