EM

La France: Das heißeste Team Europas

Von Haruka Gruber
Geheimfavorit oder mehr? Frankreich mit Samir Nasri (M.)
© Getty
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4. Deutschland (2.)

Die letzten vier Ergebnisse: 2:0 Israel (H), 3:5 Schweiz (A), 1:2 Frankreich (H), 3:0 Niederlande (H)

Der Formverfall seit der Gala gegen die Niederlande wird nicht nur durch die Ergebnisse illustriert. Weniger die Niederlagen an sich gegen Frankreich und in der Schweiz, sondern vielmehr das mangelhafte Miteinander in der Abwehr sind verantwortlich für den Fall von Platz zwei auf vier des Power Rankings.

Bis zum März verlief die EM-Vorbereitung fast schon erschreckend reibungslos, seitdem jedoch poppen in einer alamierenden Frequenz neue Schwierigkeiten auf. Mit Schweinsteiger, Klose und Mertesacker ist auf allen drei Feld-Positionen jeweils ein Leistungsträger körperlich nicht auf der Höhe, hinzukommen die Anpassungsprobleme der Dortmunder Meisterspieler, die Formschwäche eines Podolski oder das ungeklärte Betätigungsfeld für Kapitän Lahm (hinten rechts oder links?). Immerhin nutzten Reus und Schürrle die Testspiele, um sich als Joker von der Bank oder sogar für die Stammelf anzubieten.

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3. Frankreich (4.)

Die letzten vier Ergebnisse: 2:0 Serbien (H), 3:2 Island (H), 2:1 Deutschland (A), 0:0 Belgien (H)

Jeder spricht über die großen Drei in Europa, über Spanien, die Niederlande und Deutschland. Die heißeste Mannschaft Europas heißt jedoch: Frankreich. Seit September 2010 und seit 20 Spielen wurde die Equipe nicht bezwungen - was angesichts des parallel vorgenommenen Kaderumbaus nicht hoch genug einzuschätzen ist.

Trainer Blanc mag von wenigen Ausnahmen nicht über die Superstars verfügen, dafür bringt die Mannschaft einen bei der WM 2010 nicht vorhandenen Gemeinschaftssinn mit. Zu sehen auch beim 2:0 gegen Serbien, als Frankreich schon zur Halbzeit mit 5:0 oder 6:0 in Führung hätte liegen können. Der große Verlierer des Aufschwungs könnte Ribery sein, der wegen durchwachsener Leistungen im Nationaltrikot an Standing einbüßte und seinen Stammplatz zu verlieren droht. Denn: Blanc erwägt, vom 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 umzustellen, um Platz für den formstarken Mittelstürmer Giroud zu schaffen.

 

2. Niederlande (3.)

Die letzten vier Ergebnisse: 6:0 Nordirland (H), 2:0 Slowakei (H), 1:2 Bulgarien (H), 3:2 England (A)

Der Antagonist zu Deutschland: Während das DFB-Team seit dem 3:0 gegen die Niederländer immer schlechter wurde, verbesserte sich Oranje zusehnds. Zur Ausnahme wurde das 1:2 gegen Bulgarien, wobei die Niederlage vor allem ein Resultat eines missglückten Versuchs war: Spätestens seit dem Bulgarien-Spiel weiß Trainer van Marwijk, dass eine Startelf mit van Persie und Huntelaar Misserfolg bedingt.

Die Unzufriedenheit der Reservisten Huntelaar und van der Vaart birgt ein Risiko, ansonsten ist aber Klarheit das bestimmende Motiv unter van Marwijk. Die vier Abwehrspieler und die Doppel-Sechs van Bommel/de Jong beschränken sich fast ausschließlich auf die Balleroberung. Die vier Offensivspieler wiederum zeichnen sich bei Ballbesitz für alle Aktionen ab der Mittellinie verantwortlich, wobei jeder aus dem Quartett eine Spezialfähigkeit einbringt: Sneijder passt, Kuyt rackert, Robben dribbelt und van Persie schießt Tore.

 

1. Spanien (1.)

Die letzten vier Ergebnisse: 1:0 China (N), 4:1 Südkorea (N), 2:0 Serbien (N), 5:0 Venezuela (H)

Es ist wohl das Selbstverständnis eines amtierenden Welt- und Europameisters. Statt sich für die letzten beiden Tests vor der EM europäische Kontrahenten auszusuchen, die von der Spielweise den Gruppengegnern ähneln, tritt Spanien gegen China und Südkorea an.

Das Freundschaftsspiel zuvor gegen Serbien hatte ebenfalls nur bedingt Aussagekraft, weil die Spieler von Barca, Bilbao und Chelsea fehlten.

Dabei könnte man meinen, dass Spanien ein seriöses Kräftemessen nötig hätte angesichts der Verletzungen des wichtigsten Stürmers (Villa) und des wichtigsten Abwehrspielers (Puyol) sowie der niederschmetternden Bilanz seit der WM 2010: In den letzten beiden Jahren bestritt Spanien vier Spiele gegen Topteams (Argentinien, Portugal, Italien, England) - und verlor alle bei einer Tordifferenz von 2:11.

Dass es dennoch für Platz eins im Power Ranking reicht, ist ein Beleg für die Schwächephase (Deutschland), die nicht ausreichende Kaderbreite (Niederlande) oder die fehlende Erfahrung (Frankreich) der anderen Titelfavoriten.

Die Kellerkinder: Platz 16 bis Platz 13

Das untere Mittelfeld: Platz 12 bis Platz 9

Das obere Mittelfeld: Platz 8 bis Platz 5

Die Top-Favoriten: Platz 4 bis Platz 1