EM

Macht euch bereit für Danish Dynamite

Von Haruka Gruber
Christian Eriksen ist der große Hoffnungsträger von Dänemark
© Getty
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12. Ukraine

Die letzten drei Ergebnisse: 2:1 Österreich (H), 3:3 Deutschland (H), 2:0 Estland (A)

Die Situation ist bei weitem nicht so beängstigend wie die des Mitgastgebers Polen, besondere Gründe zur Euphorie können aber auch die Ukrainer nicht aufzählen.

Seit der verpassten WM-Qualifikation standen 21 Tests an, von denen 11 gewonnen und 5 unentschieden gespielt wurden. Eine gute Bilanz, die einen Fakt unterschlägt: Es wurde kein anderes EM-Team in der regulären Spielzeit bezwungen.

Beim 3:3 gegen nachlässige Deutsche stand die Ukraine kurz davor, ansonsten liest es sich so: 0:4 in Tschechien, 0:1 gegen Schweden, 1:4 gegen Franreich, 0:2 gegen Italien, 5:4 i.E. gegen Schweden, 1:1 in Polen, 1:1 gegen die Niederlande. Auffällig, dass nur Tymoschtschuk in Westeuropa unter Vertrag steht und sich die Leistungsträger von Schachtjor in der Champione League limitiert zeigen. Und: Der Schewtschenko von heute erinnert nur wegen seines Namens an den Schewtschenko füherer Tage.

11. Russland

Die letzten drei Ergebnisse: 1:1 Griechenland (A), 6:0 Andorra (H), 1:0 Slowakei (A)

Vor drei Jahren erfreute sich die Fußball-Boheme am Spiel der Russen, doch die Leichtigkeit unter Hiddink bei der EM ist dahin. Stattdessen lässt sein Nachfolger Advocaat einen Stil spielen, der ihn selbst charakterisiert: nüchtern, effizient, farblos. Der Mentalitätswechsel ist insofern bemerkenswert, da sich am Stamm der Mannschaft nur wenig getan hat.

Heißt: Das Sturm/Mittelfeld (Arschawin, Schirkow, Syrjanow) ist durchaus vorzeigbar, die Abwehr von Anyukow abgesehen hingegen nur bedingt: mit den beiden Beresuzkis und dem ewigen Ignaschewitsch. Für etwas Hiddink-Flair sorgt wenigstens Spielmacher Dsagojew, Russland Hoffnung für die Zukunft.

10. Irland

Die letzten drei Ergebnisse: 1:1 Estland (H), 4:0 Estland (A), 2:1 Armenien (H)

Giovanni Trapattoni wird von einigen belächelt - warum eigentlich? Die Qualifikation bewies, dass er trotz seiner 72 Jahre eine Mannschaft zu formen versteht. Im Wissen, dass die Auswahl an Top-Spielern begrenzt ist, lässt er einen Fußball spielen, der für Erfolg bürgt.

Die einfache Aufgabenteilung: Die Abwehr um Dunne und O'Shea geht genauso resolut vor wie das defensive Mittelfeld, für die Offensive sind fast ausschließlich die schnellen Flügel (McGeady, Duff) und die beiden Stürmer (Keane, Doyle) zuständig. Herauskommt ein Irland, das zwar nicht brilliert, dafür aber schwer zu schlagen ist.

9. Portugal

Die letzten drei Ergebnisse: 6:2 Bosnien (H), 0:0 Bosnien (A), 1:2 Dänemark (A)

Bei keinem Team ist die Divergenz zwischen individueller und mannschaftlicher Qualität derart offensichtlich wie bei Portugal. Außer im Tor und im Sturmzentrum ballt sich Niveau, egal ob auf den Flügeln (Ronaldo, Nani, Danny, Quaresma), auf der Sechs (Meireles, Moutinho) oder in der Abwehr (Pepe, Coentrao, Rolando, Alves) - herauskommt jedoch nur ein krudes Etwas.

Die Unausgewogenheit zeigte sich unter anderem in den beiden Quali-Spielen gegen Zypern (4:4 und 4:3). Dass mit dem 1:2 gegen Dänemark die direkte Qualifikation verpasst, dafür das Playoff-Rückspiel gegen Bosnien 6:2 gewonnen wurde, trägt zum seltsamen Bild bei, das Portugal hinterlässt.

Die Kellerkinder: Platz 16 bis Platz 13

Das untere Mittelfeld: Platz 12 bis Platz 9

Das obere Mittelfeld: Platz 8 bis Platz 5

Die Top-Favoriten: Platz 4 bis Platz 1