Dynamo Dresden ist erster Aufsteiger

SID
Dynamo Dresden reichte bereits ein Remis beim 1. FC Magdeburg zum Aufstieg
© getty

Dynamo Dresden hat zwei Jahre nach seinem Abstieg in die Drittklassigkeit die Rückkehr in die 2. Bundesliga perfekt gemacht. Der achtmalige DDR-Meister kam beim 1. FC Magdeburg zu einem 2:2 (0:2) und ist damit vier Spieltage vor Saisonende nicht mehr von einem Aufstiegsplatz zu verdrängen.

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"Pure Freude, dass wir es endlich geschafft haben", sagte Justin Eilers dem MDR, "jetzt wird richtig gefeiert!" Auch Pascal Testroet kündigte ein "großes Fest" und eine "Riesengaudi" an, lediglich Trainer Uwe Neuhaus gab sich zurückhaltend. "Ich glaube, das kommt noch", sagte der Fußballlehrer.

Dynamo Dresden tat sich gegen offensive Magdeburger lange schwer. Michel Niemeyer (41.) und Manuel Farrona-Pulido (52.) brachten den FCM mit 2:0 in Führung. Testroet (63.) und Eilers (67.) drehten dann aber mit ihren Toren die Partie und sicherten die Rückkehr in Liga zwei. "Die ersten 60 Minuten vergessen wir mal. Die letzten 30 Minuten, das war Dynamo Dresden. Ich glaube wir sind absolut verdient aufgestiegen", betonte Testroet.

Kleiner Wermutstropfen an diesem glänzenden Tag waren die Dresdner Fans: Vor dem Spiel kam es zu Krawallen zwischen der Polizei und Problemfans. 700 Dynamo-Anhängern wurde daraufhin der Einlass in die Arena verwehrt. Nach dem Tor zum 2:2 kam es zu Ausschreitungen im Gästeblock, Schiedsrichter Manuel Gräfe unterbrach die Partie. Die Dynamo-Spieler und Coach Neuhaus versuchten, beruhigend auf die Fans einzuwirken, sodass nach gut sechs Minuten der Ball wieder rollte.

Neuhaus der Architekt

Die Euphorie war schon vor der Begegnung in der ganzen Region spürbar gewesen. Einige Anhänger hatten sogar zwei Tage für Karten für das Magdeburg-Spiel angestanden, 50.000 Tickets hätten die Gastgeber absetzen können. Knapp 10.000 Dresdner Fans feuerten ihre Mannschaft beim Public Viewing im heimischen Stadion an, am Abend sollte dort eine gemeinsame Feier mit der Mannschaft steigen.

Letztendlich war die Begegnung in Magdeburg der Schlusspunkt einer in fast jeglicher Hinsicht überragender Saison. Vor allem dank Trainer Uwe Neuhaus. Von Beginn der Saison an setzte sich sein Team in der Spitzengruppe fest - und stand seit dem dritten Spieltag an der Tabellenspitze. Und beruhigte damit auch das als schwierig geltende Dresdner Umfeld. Schon seit Monaten war dem Traditionsklub der Aufstieg eigentlich nicht mehr zu nehmen.

Dabei kennt sich Neuhaus mit Aufstiegen aus. Schon Union Berlin führte er von der 4. in die 2. Liga, ehe er dort 2014 seinen Hut nahm. Mit seiner unaufgeregten und professionellen Art formte der gebürtige Westfale aus seiner Mannschaft ein echtes Team - mit den treffsicheren Stürmern Justin Eilers (20 Tore) und Pascal Testroet (18).

Aber auch abseits des Platzes war die Saison für Dynamo ein Erfolg. Der seit lange chronisch klamme Klub konnte am 21. März einen historischen Erfolg vermelden. Erstmals nach fast 25 Jahren ist der Verein schuldenfrei. Eine Grundvoraussetzung für weitere erfolgreiche Zeiten.

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