"Gigant" gegen "gallisches Dorf"

SID
Dominik Stroh-Engel will auch gegen Leipzig wieder mit seinen Toren glänzen
© getty

RB Leipzig will gegen Darmstadt einen großen Schritt in Richtung 2. Liga machen. Der finanzkräftige Aufsteiger träumt vom Durchmarsch, über 30.000 Zuschauer sollen kommen.

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Natürlich will im "gallischen Dorf" Darmstadt niemand etwas von Angst vor dem "Giganten" wissen. "Wir gewinnen in Leipzig!", sagte Stürmer Marco Sailer vor dem Showdown im Aufstiegskampf der 3. Fußball-Liga.

Mehr als 30.000 Zuschauer werden am Samstag erwartet, wenn Emporkömmling RB Leipzig Platz zwei vor Darmstadt 98 erfolgreich verteidigen will. Nur einen Punkt haben die Sachsen Vorsprung, bei einer Niederlage droht der Durchmarsch in die 2. Liga zu scheitern.

Doch daran denkt in Leipzig niemand. "Von irgendwelchen Sprüchen hat noch keiner ein Spiel gewonnen", sagte Kapitän Daniel Frahn der "Bild-Zeitung": "Wir geben die Antwort auf dem Platz."

17 Spiele ungeschlagen

Allerdings hat Darmstadt, das in der Vorsaison fast abgestiegen wäre, seit 17 Spielen nicht verloren und den Rückstand auf RB kontinuierlich verringert. Mit einem weiteren Erfolg könnten die "Lilien" vorbeiziehen und vier Spieltage vor Schluss den entscheidenden Schritt zum direkten Aufstieg machen.

Im Gegensatz zu seinen Spielern vermeidet Darmstadts Trainer Dirk Schuster Kampfansagen, spricht stattdessen wohl bedacht vom Duell zwischen "David und Goliath", einem "Unterschied wie Tag und Nacht" zwischen den Klubs - oder eben seinem "gallischen Dorf" Darmstadt, das auf dem Papier eigentlich wenig Chance gegen den "Giganten" mit dem milliardenschweren Brause-Imperium von Dietrich Mateschitz im Rücken hat.

Der ehemalige Bundesligist Darmstadt hat sich das eigene Märchen hart erarbeitet und darf nun angeführt von Topstürmer Dominik Stroh-Engel (26 Tore) von der Rückkehr in die 2. Liga träumen.

Paradiesähnliche Bedingungen in Leipzig

Leipzig hat mit geschätzten zehn Millionen Euro derweil den größten Etat der Liga, Geld spielt für den Aufsteiger keine Rolle. Sportdirektor Ralf Rangnick hat mit Trainer Alexander Zorniger "paradiesähnliche" Bedingungen (O-Ton Schuster).

"Ab durch die Dritte!" hieß das offizielle Motto des Klubs vor dem Saisonstart, schon in wenigen Jahren soll RB im WM-Stadion von 2006 in der Bundesliga spielen und der Leuchtturm im trüben Fußball-Osten sein.

Gerade wegen diesen ehrgeizigen Plänen ist der Druck enorm. Am vergangenen Wochenende reichte es nur zu einem 3:3 bei Borussia Dortmund II, erst in den letzten zehn Minuten verhinderten Frahn und Co. eine Niederlage.

Kein "Angsthasen-Fußball"

Von "Angsthasen-Fußball" sprach Coach Zorniger anschließend, meinte außerdem: "So steigen wir nicht auf!" Den Relegationsplatz hat sein Team zwar sicher, doch der direkte Aufstieg hinter Spitzenreiter Heidenheim wäre deutlich komfortabler als die beiden Entscheidungsspiele gegen den 16. der 2. Bundesliga.

Und umso näher das Spiel rückt, desto mehr wächst bei den seit elf Spielen ungeschlagenen Leipzigern auch die Zuversicht. "Es ist mehr Vorfreude als Anspannung auf so einen geilen Kick mit so vielen Zuschauern", sagte Frahn: "Wir sind sehr gut auf die Jungs vorbereitet und sollten so spielen, wie wir es die letzten 30 Minuten in Dortmund gemacht haben."

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