Schützenfest in Rostock, VfB schlägt Münster

Von SPOX / Adrian Bohrdt
Nikolaos Ioannidis netzte für Hansa in der Anfangsviertelstunde gleich zweimal ein
© getty

Hansa Rostock hat nach zwei sieglosen Spielen den ersten Dreier eingefahren. Gegen Regensburg gab's zu Hause einen 4:2-Sieg. Die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart hat indes Preußen Münster verdient mit 3:1 geschlagen. Im Topspiel des 7. Spieltags setzte sich RB Leipzig bereits am Dienstag mit 3:1 gegen Holstein Kiel durch. Der SV Wehen Wiesbaden musste die erste Pleite der Saison einstecken. Bei Rot-Weiß Erfurt unterlag der bisherige Spitzenreiter mit 0:3.

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Die Mittwochsspiele

Hansa Rostock - Jahn Regensburg 4:2 (3:1)

Tore: 1:0 Ruprecht (6.), 2:0 Ioannidis (11.), 3:0 Ioannidis (13.), 3:1 Neunaber (43.), 4:1 Starke (89.), 4:2 Amachaibou (90.+2)

Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge begann Rostock vor 8.800 Zuschauern furios. Nachdem Nikolaos Ioannidis den Pfosten getroffen hatte, staubte Steven Ruprecht früh zur Führung ab (6.). Der Grieche machte seinen Alu-Treffer wenig später zusätzlich wett und erhöhte nach einem Freistoß per Kopf auf 2:0 (11.), zwei Minuten später sorgte er mit einem Flachschuss für den dritten Hansa-Treffer (13.).

Kurz vor der Pause gab Rostocks Torhüter Johannes Brinkies den Gästen Hoffnung: Nach einem Freistoß irrte er im Strafraum umher, so dass Mario Neunaber ins leere Tor einköpfen konnte (43.). Den zweiten Durchgang eröffnete Regensburg mit einer Großchance, Dimitrios Anastasopoulos knallte den Ball aber aus kürzester Distanz über das Tor (53.). Im Gegenzug lenkte Jahn-Keeper Patrick Wiegers einen Distanzschuss von David Blacha an die Latte (54.).

Davon unbeirrt drängte Regensburg auf den Anschlusstreffer. Jim-Patrick Müllers Schuss streifte die Latte (61.), Anastasopoulos' Flatterball rauschte knapp links am Tor vorbei (67.). In der Schlussphase war der Jahn aber nicht mehr zwingend genug, kurz vor dem Ende machte Manfred Starke alles klar (89.). Der zweite Gäste-Treffer durch Abdenour Amachaibou in der Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik. Durch den Sieg springt Hansa auf den fünften Platz während Regensburg nach sieben Spielen bei acht Zählern stehen bleibt.

Preußen Münster - VfB Stuttgart II 1:3 (0:2)

Tore: 0:1 Breier (16.), 0:2 Vier (36.), 1:2 Grote (54.), 1:3 Kiefer (68.)

Rote Karte: Bischoff (Münster/90.+5)

Die Gastgeber starteten vor 7.284 Zuschauern an der Hammer Straße furios und dominierten die Anfangsphase, Clement Halet (8.), Dennis Grote (12.) und Matthew Taylor (13.) ließen aber erste kleine Möglichkeiten aus. Auf der anderen Seite machte es der VfB besser: Alexander Riemann spitzelte den Ball nach einem Konter im Strafraum zu Pascal Breier, der zur Führung einschoss (16.).

Preußen machte weiterhin das Spiel, Stuttgart wirkte durch seine Konter aber gefährlicher. Per Standard zogen die Schwaben dann auf 2:0 davon, Daniel Vier nutzte nach einem Freistoß einen Stellungsfehler von SCP-Keeper Daniel Masuch und netzte freistehend ein (36.). Kurz nach der Pause schöpfte Münster allerdings neue Hoffnung: Grote schlenzte einen Freistoß zum Anschlusstreffer um die Mauer ins Tor (54.).

Danach drückte Preußen auf den Ausgleich, wieder agierte der VfB aber abgezockter - nach einer Ecke köpfte Lukas Kiefer ein (68.). Preußen warf in der Schlussphase alles nach vorne, konnte die Führung der Schwaben aber nicht mehr gefährden. Zu allem Überfluss flog außerdem Amaury Bischoff in der Nachspielzeit wegen eines harten Foulspiels noch vom Platz. Der VfB konnte sich mit dem Sieg ein Polster auf die Abstiegsränge schaffen, Münster dagegen hat nach sieben Partien nur sieben Punkte auf dem Konto.

Wacker Burghausen - SV 07 Elversberg 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Luz (51.)

Die Dienstagsspiele

RB Leipzig - Holstein Kiel 3:1 (0:1)

Tore: 0:1 Sykora (9.), 1:1 Poulsen (51.), 2:1 Frahn (56., Handelfmeter), 3:1 Frahn (90.)

Gelb-Rot: Wetter (60. Kiel)

Die beiden Aufsteiger starteten entschlossen in die Partie, wobei Holstein Kiel den besseren Beginn erwischte. Fiete Sykora setzte sich nach einer Ecke von Rafael Kazior am Fünfmeterraum durch und stocherte den Ball zur Führung der Gäste über die Linie (9.). Leipzig mühte sich sofort, das Spiel zu drehen. Einen Freistoß von Yussuf Poulsen wehrte Holstein-Torwart Maximilian Riedmüller reaktionsschnell ab (13.), dann rutschte Daniel Frahn knapp an einer Flanke vorbei (14.). Anschließend verflachte das Spiel jedoch, weitere Torchancen blieben aus.

Erst nach der Halbzeit fasste sich Poulsen ein Herz und versuchte einen Alleingang durch die Mitte. Ohne Gegenwehr schoss der Däne flach rechts zum 1:1 ein (51.). Nach einem Kopfball berührte Kazior vier Minuten später im Strafraum den Ball mit der Hand. Den fälligen Elfmeter verwandelte Frahn sicher zur Führung der Leipziger (56.). Vier Minuten später ging Fabian Wetter frühzeitig duschen. Schiedsrichter Florian Heft zeigte ihm zu Recht Gelb-Rot, nachdem er gegen Frahn an der Mittellinie viel zu spät kam.

Trotzdem übernahmen die Störche selbst das Kommando, scheiterten in der hitzigen Schlussphase mit vier Gelben in vier Minuten jedoch am Rasenball-Abwehrriegel. Als Kiels Torwart Maximilian Riedmüller im gegnerischen Strafraum in der Nachspielzeit versuchte an den Ball zu kommen, beförderte sein Gegenüber Fabio Coltorti den Ball lang zu Frahn, der aus 30 Metern locker zur endgültigen Entscheidung einschoss.

MSV Duisburg - Borussia Dortmund II 1:2 (1:2)

Tore: 0:1 Ducksch (7.), 0:2 Amini (32.), 1:2 Onuegbu (45.)

21.243 Zuschauer an der Wedau sahen einen stürmischen Beginn der Duisburger, für die Tore sorgten aber zunächst die Gäste: Marvin Ducksch überwand MSV-Keeper Marcel Lenz per Kopf (7.) und wenig später erhöhte Mustafa Amini nach Vorlage von Ducksch auf 2:0 (32.). Allerdings schöpften die Zebras noch vor der Pause neue Hoffnung, Kingsley Onuegbu verkürzte mit dem Halbzeitpfiff auf 1:2.

Nach der Pause verpasste es der MSV aber nachzulegen, sodass Dortmund die Chance auf die Entscheidung hatte. Ducksch scheiterte jedoch am Pfosten (66.). Duisburg versuchte in der Folge alles, trotz sechsminütiger Nachspielzeit gelang den Gastgebern der Ausgleich aber nicht mehr.

Elf Minuten vor dem Ende hatte sich allerdings eine kuriose Szene ereignet, die ein Nachspiel haben könnte. Der BVB wollte auswechseln, Koray Günter kam für den angeschlagenen Jannik Bandowski, der gerade außerhalb des Spielfeldes behandelt worden war. Nur betrat gleichzeitig der schon ausgewechselte Bandowski wieder den Platz und gewann einen Zweikampf, wodurch er direkt ins Spielgeschehen eingriff und Dortmund rund 15 Sekunden lang mit zwölf Mann spielte.

"Das habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt. Wir werden uns jetzt Gedanken machen und das Regelwerk prüfen, denn ich glaube nicht, dass es einen solchen Fall im deutschen Profifußball schon einmal gegeben hat", kündigte MSV-Trainer Karsten Baumann anschließend an. BVB-Manager Ingo Preuß bleibt indes gelassen: "Das war eine Tatsachenentscheidung und ich mache mir da keine Gedanken."

Rot-Weiß Erfurt - Wehen Wiesbaden 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Öztürk (24.), 2:0, 3:0 Engelhardt (41./FE, 85./FE)

Gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer aus Wiesbaden erwischte Erfurt vor 4.368 Zuschauern den besseren Start: Nach gut 20 Minuten spielte Simon Brandstetter in den Lauf von Aykut Öztürk, der aus spitzem Winkel von halblinks ins lange Eck zur Führung traf. Die Rot-Weißen blieben in der Folge am Drücker, Öztürk per Freistoß aber nur den Pfosten (33.).

Dennoch gelang Erfurt noch vor der Pause der zweite Treffer: Brandstetter wurde im Strafraum von den Beinen geholt, den fälligen Elfmeter verwandelte Marco Engelhardt souverän (41.). Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gastgeber die aktivere Mannschaft. Öztürk verfehlte das Tor nach einem Solo nur wieder knapp (47.) und Mijo Tunjic scheiterte aus zwölf Metern an SV-Keeper Michael Gurski (64.).

Im Laufe des zweiten Durchgangs verflachte die Partie zunehmend, bis Rot-Weiß kurz vor Schluss alles klar machte: Nachdem Maik Baumgarten im Strafraum gefoult worden war, verwandelte erneut Engelhardt den Strafstoß zum 3:0 (85.). Mit dem verdienten Heimsieg wahrt Erfurt den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen, während Wiesbaden durch die Pleite die Tabellenführung an Heidenheim verlor.

Stuttgarter Kickers - SpVgg Unterhaching 2:3 (1:2)

Tore: 0:1 Steinherr (20.), 1:1 Dicklhuber (21.), 1:2 Bichler (23.), 2:2 Soriano (65.), 2:3 Moll (83.)

Rote Karte: Dicklhuber (Kickers, 90. + 2)

Gelb-Rote Karte: Marchese (Kickers, 74.)

1. FC Saarbrücken - 1. FC Heidenheim 2:3 (0:2)

Tore: 0:1 Niederlechner (25.), 0:2 Titsch-Rivero (28.), 1:2 Hoffmann (51.), 1:3 Sökler (56.), 2:3 Rathgeber (84.)

Gelb-Rote Karte: Eggert wegen Meckerns (Saarbrücken, 64.)

SV Darmstadt 98 - Chemnitzer FC 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Garbuschewski (33.), 1:1 Stroh-Engel (52., Foulelfmeter)

Gelb-Rote Karte: Hensel wegen wiederholten Foulspiels (Chemnitz, 58.)

Besonderes Vorkommnis: Garbuschewski schießt Foulelfmeter an den Pfosten (Chemnitz, 65.)

Hallescher FC - VfL Osnabrück 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Lindenhahn (80.), 2:0 Furuholm (90.+1)

Der 7. Spieltag Liga im Überblick