Heidenheim verdrängt Wehen, Leipzig rückt vor

Von Marco Nehmer/Adrian Bohrdt/Alexander Maack
Marcel Titsch-Rivero schießt den FC Heidenheim in Halle wieder an die Spitze der 3. Liga
© getty

Der 1. FC Heidenheim hat sich durch den 1:0-Sieg über den Halleschen FC nach einem Tag die Tabellenführung vom SV Wehen-Wiesbaden zurückgeholt und ist auf zwei Punkte davongezogen. Für Frank Schmidts Team war es der vierte Sieg in Folge. RB Leipzig rückt durch einen souveränen Sieg gegen den VfB Stuttgart II auf den Relegationsplatz.

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Die Samstagsspiele

Hallescher FC - 1. FC Heidenheim 0:1 (0:1)

Tor: 0:1 Titsch-Rivero (17.)

Die Hallenser, die nach ihrem schwachen Saisonstart wie Halle neun Punkte aus drei Spielen in der englischen Woche holen konnten, hatten zu Beginn der Partie Probleme bei eigenem Ballbesitz. Lediglich durch Konter kam der Ball in die Nähe des Heidenheimer Strafraums. Trotzdem hatte Halles Robert Schick mit einem Distanzschuss die erste dicke Chance der Partie.

Ausgerechnet in der ersten Drangphase der Hallenser erzielte dann Marcel Titsch-Rivero per Kopf die 1:0-Führung der Heidenheimer. Dank eines herausragenden Erol Sabanov im Tor der Gäste retteten die Heidenheimer ihre Führung in die Pause.

In der zweiten Hälfte spielten beide Teams auf Augenhöhe, auch wenn Halle durch den Rückstand deutlich aktiver war und zu gefährlichen Abschlüssen kam, die jedoch allesamt ohne Torerfolg blieben. In der 90. Minute forderten die Sachsen-Anhaltiner schließlich einen Handelfmeter, den Schiedsrichter Benjamin Brand jedoch verweigerte. Die Rückeroberung der Tabellenführung war für Heidenheim letztlich glücklich.

RB Leipzig - VfB Stuttgart II 3:1 (2:0)

Tore: 1:0 Frahn (1.), 2:0 Morys (24.), 2:1 Grüttner (86.), 3:1 Schulz (90.+2)

Die Hausherren starteten mit einem Paukenschlag in der mit 9869 Zuschauern gefüllten Red-Bull-Arena. Direkt nach dem Anstoß bediente Matthias Morys von links Daniel Frahn, der nach knapp zehn Sekunden zur Führung einköpfte. Fast hätte der Leipziger Kapitän nach einer Ecke gleich das nächste Tor gemacht, sein Kopfball sprang von der Latte aber wieder in das Feld (10.).

Die Stuttgarter bemühten sich danach ins Spiel zu kommen, scheiterten aber. Dominik Kaiser führte einen Freistoß schnell aus, Morys zog von links zum Tor, drehte sich und schoss zum 2:0 ein (24.). Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Stuttgarter harmlos. Schon in der 58. Minute hätte Yussuf Poulsen für die Leipziger die Vorentscheidung besorgen können. Statt freistehend abzuziehen, legte er jedoch zu Kaiser ab. Den schwachen Schuss wehrte Odisseas Vlachodimos zu Ecke ab.

Leipzig forderte den Schlussmann danach weiter. Morys bekam von Bastian Schulz einen langen Pass direkt in den Lauf, den folgenden Schuss lenkte der Deutschgrieche zur Ecke (72.). Erst in der 86. Minute kam die Zweitvertretung des VfB endlich zur ersten Chance. Grüttner köpfte nach einer Flanke von rechts prompt das 2:1. Leipzig rettete den knappen Vorsprung aber nicht über die Zeit, sondern spielte nach vorn. Nach einem Doppelpass im Strafraum mit Frahn besorgte Schulz in der Nachspielzeit mit dem 3:1 die Entscheidung.

MSV Duisburg - SV Darmstadt 98 0:4 (0:3)

Tore: 0:1 Sailer (10.), 0:2 Stroh-Engel (17.), 0:3 Sulu (34.), 0:4 Heller (79.)

Bei den bislang heimschwachen Zebras (vier Zähler in vier Spielen zuhause) erwischte Darmstadt einen echten Traumstart. Zunächst verlängerte Dominik Stroh-Engel eine Ecke, so dass Marco Sailer am langen Pfosten einköpfen konnte (11.), kurz darauf staubte Stroh-Engel selbst nach einem abgefälschten Schuss von Jerome Gondorf ab (17.).

Noch vor der Pause sorgte Aytac Sulu für die Vorentscheidung: Nach Pass von Michael Stegmayer vollendete Sulu zum 3:0 (34.). Als Duisburg im Laufe der zweiten Halbzeit immer weiter aufmachte, schlugen die Gäste per Konter zur endgültigen Entscheidung eiskalt zu. Hanno Behrens schickte Marcel Heller mit einem weiten Ball in den Strafraum und der Mittelfeldspieler ließ Marcel Lenz im Tor der Zebras keine Chance (79.).

Durch den Erfolg überholt Darmstadt trotz eines Spiels weniger den MSV Duisburg in der Tabelle, während die Zebras den Anschluss an die oberen Tabellenplätze immer weiter verlieren und sich zunehmend nach unten orientieren müssen.

Preußen Münster - SpVgg Unterhaching 2:3 (1:1)

Tore: 0:1 Welzmüller (20.), 1:1 Kühne (43.), 2:1 Krohne (56.), 2:2 Erb (62.), 2:3 Steinherr (64.)

Nach einer umkämpften Anfangsphase mit der ersten Torchance für Münster durch einen Freistoß von Dennis Grote (18.) waren es die Gäste, die vor 5.614 Zuschauern als erstes zuschlugen. Eine Ecke von Fabian Götze wurde am ersten Pfosten verlängert, am langen Eck stand Unterhachings Kapitän Maximilian Welzmüller völlig frei und köpfte ein (20.).

Doch die Antwort von Preußen kam noch vor der Pause: Nach Flanke von Mehmet Kara legte Rogier Krohne auf Kapitän Stefan Kühne ab und der knallte den Ball zum Ausgleich ins Tor (45.). Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gastgeber mit ihren Flanken stets gefährlich und drehten die Partie sogar. Dieses Mal flankte Jens Truckenbrod an den Fünfmeterraum, wo sich Krohne durchsetzte und einköpfte (56.).

Allerdings schlugen die Gäste gleich doppelt zurück: Erst traf der komplett freistehende Mario Erb nach einem Freistoß (62.), zwei Minuten später vollendete Thomas Steinherr eine Flanke von der rechten Seite zum 2:3. Robin Neupert per Kopf (69.) und Truckenbrod aus der Distanz (81.) hatten anschließend noch Chancen zum Ausgleich, Unterhaching brachte den knappen Vorsprung aber über die Zeit und kann sich damit im oberen Mittelfeld festsetzen. Münster dagegen bleibt im Abstiegskampf.

Stuttgarter Kickers - Jahn Regensburg 3:0 (1:0)

Tore: 1:0 Braun (35.), 2:0 Soriano (62.), 3:0 Leutenecker (70.)

1. FC Saarbrücken - Chemnitzer FC 1:1 (1:1)

Tore: 0:1 Pfeffer (37.), 1:1 Nils Fischer (38.)

Hansa Rostock - Borussia Dortmund II 1:2 (1:0)

Tore: 1:0 Savran (28.), 1:1 Ducksch (55.), 1:2 Ducksch (87.)

Rot-Weiß Erfurt - SV Elversberg 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Möhwald (75.), 2:0 Aykut Öztürk (84.)

Wacker Burghausen - VfL Osnabrück 1:4 (1:2)

Tore: 0:1 Spann (3.), 0:2 Feldhahn (20., Foulelfmeter), 1:2 Thee (28.), 1:3 Grimaldi (65.), 1:4 Grimaldi (88.)

Das Freitagsspiel

SV Wehen Wiesbaden - Holstein Kiel

Tore: 1:0 Vunguidica (41.), 1:1 Danneberg (80.)

Der SV Wehen Wiesbaden ist am 9. Spieltag der 3. Liga zuhause nicht über ein 1:1 (1:0) gegen Holstein Kiel hinausgekommen, grüßt durch den Punkt aber wieder von der Spitze. Jose Vunguidica erzielte sein fünftes Saisontor. Die Schleswig-Holsteiner punkteten erstmals wieder nach zwei Pleiten.

Die Kieler, die verletzungsbedingt auf ihren Toptorjäger Marc Heider verzichten mussten, kamen gut in die Partie und übten bei Standards wiederholt Druck auf die SVW-Defensive aus. Die Hausherren zeigten aber ebenfalls, warum sie auf Platz zwei stehen und so entwickelte sich ein schwungvoller Auftakt.

Gegen Mitte der ersten Hälfte lahmte das Spiel aber zusehends. Offensivaktionen waren in dieser Phase Mangelware.

Kurz vor dem Pausenpfiff fiel dann doch noch eher unerwartet das erste Tor. Wehens Jose Vunguidica setzte sich auf rechts gegen Patrick Herrmann durch, strebte in den Strafraum und ließ Maximilian Riedmüller im Holstein-Tor keine Chance (41.). Wehen, beflügelt vom Treffer, kam besser in die zweite Hälfte und fast zum 2:0 durch Vunguidica, doch der Angolaner vergab per Kopf knapp über den Querbalken (49.).

Holstein geriet zunehmend in die Defensive und konnte sich nur noch schwerlich befreien. Karsten Neitzel wechselte durch, doch die Zeit rannte davon. Holstein wirkte nun aber organisierter und belohnte sich in der 80. Minute. Tim Danneberg profitierte von einem abgewehrten Schuss von Patrick Breitkreuz und schob aus kurzer Distanz zum 1:1-Endstand ein. Wiesbaden übernimmt mit nun 20 Zählern die Tabellenführung. Kiel holt den ersten Punkt nach zwei Pleiten und ist mit 15 Punkten weiter Dritter.

Der 9. Spieltag im Überlick