Sandhausen lässt sich nicht unter Druck setzen

SID
Regis Dorn kam 2009 von Hansa Rostock nach Sandhausen
© Getty

Am Wochenende beginnt die Saison in der dritten Liga. Der SV Sandhausen gilt unter den Trainern als Top-Favorit. Offenbach, Braunschweig und Rostock werden nur als Verfolger gehandelt.

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Die Favoritenrolle könnte kaum klarer verteilt sein: 17 von 20 Trainern tippen vor dem Saisonsstart der 3. Fußball-Liga am Freitag auf den SV Sandhausen als ersten Titel-Anwärter. Die früheren Erstligisten Kickers Offenbach, Eintracht Braunschweig und Hansa Rostock werden nur als Verfolger gehandelt.

In Sandhausen reagierte man jedoch mit Vorsicht auf das Lob und witterte eine erste Attacke der Konkurrenz. "Diese Einschätzung ehrt uns. Aber wir lassen uns von Außen nicht unter Druck setzen", sagte Manager Tobias Gebert dem "sid" und meinte vor dem ersten Spiel am Samstag gegen Wacker Burghausen (14.00 Uhr): "Für uns ist es wichtig, dass wir gut in die Saison starten und schnell unseren Rhythmus finden."

Wolf: "Sandhausen ist Top-Favorit, sie haben am meisten investiert"

Doch die Umtriebigkeit auf dem Transfermarkt ist auffallend. 13 neue Spieler wurden geholt, 15 Akteure mussten gehen. Aus der 1. Liga kam Torwart Frederic Löhe von Mönchengladbach, von Union Berlin lockte man den zweimaligen U-21-Nationalspieler Daniel Schulz, und in Marco Pischorn vom VfB Stuttgart verpflichtete man einen Spieler, der immerhin schon einmal in der Champions League am Ball gewesen war.

"Sandhausen ist Top-Favorit, sie haben am meisten investiert", sagt Trainer Wolfgang Wolf von Kickers Offenbach. Die Hessen präsentieren sich zur neuen Saison ebenfalls runderneuert. 17 Spieler verließen den Klub, 12 Neue wurden geholt. "Wir wollen bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielen", sagte Wolf.

Huber-Ausfall "ein herber Rückschlag" für Offenbach

Vor dem Saisonstart am Freitag im Eröffnungsspiel der Liga gegen Aufsteiger 1. FC Saarbrücken (20.15 Uhr) gab es für den Traditionsklub vom Bieberer Berg allerdings schon einen Dämpfer. Abwehrspieler Alexander Huber erlitt in der Vorbereitung einen Teilabriss des hinteren Kreuzbandes und fällt sechs Monate aus. "Ein herber Rückschlag", sagte Wolf.

Eintracht Braunschweig nimmt nach dem knapp verpassten Aufstieg im verganegen Jahr (Platz vier) einen neuen Anlauf Richtung 2. Liga. Die Niedersachsen können auf reichlich Unterstützung im eigenen Stadion setzen.

Über 5000 Dauerkarten wurden für die neue Saison verkauft. Und auch sportlich lief es in der Vorbereitung gut. Immerhin konnte sich der deutsche Meister von 1967 im Testspiel gegen Champions-League-Teilnehmer Schalke 04 mit 2:1 durchsetzen.

Gerland: "Wir haben in diesem Jahr keine Müllers oder Badstubers"

Hansa Rostock muss sich nach dem Abstieg auf neue Verhältnisse einstellen. "Wir wollen uns erst einmal orientieren und setzen uns nicht unter Druck", sagte der neue Trainer Peter Vollmann, der mit Manager Stefan Beinlich die Kogge wieder auf Kurs bringen will. "Wir haben 14 neue Spieler. Man darf keine so große Erwartungen an unser Team stellen", sagte Beinlich.

Neben Rostock sind vier weitere Klubs aus dem Osten in der 3. Liga vertreten, die allesamt mit bescheidenen Ansprüchen auftreten. Aufsteiger SV Babelsberg wäre über den Liga-Erhalt froh, und auch Dynamo Dresden, Cars Zeiss Jena und RW Erfurt wollen sich in erster Linie im sicheren Mittelfeld etablieren.

Schwer einzuschätzen ist die Stärke der zweiten Mannschaften von Bayern München, VfB Stutgart und Werder Bremen. Bayern-Trainer Hermann Gerland ließ vor dem Start keine allzu großen Hoffnungen aufkommen: "Wir haben in diesem Jahr keine Müllers oder Badstubers."

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