Mehmet Scholl kritisiert Nachwuchsspieler

Von SPOX
Seit 2009 trainiert Ex-Profi Mehmet Scholl die zweite Mannschaft des FC Bayern München
© Getty

Als Trainer der Bayern-Amateure arbeitet Mehmet Scholl viel mit jungen Talenten zusammen, würde sich aber wünschen, dass unter ihnen mehr Rebellen wären. Als ausgebildeter Trainer will der Ex-Profi vieles anders machen als seine Kollegen.

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Wenn Mehmet Scholl seine Trainerausbildung absolviert hat, will er vieles anders machen als seine Kollegen. Die Ausbildung junger Talente zu Ja-Sagern ist dem Coach der Bayern-Amateure ein Dorn im Auge: "Es gibt zu wenige, die Ecken und Kanten haben", so Scholl am Freitag beim Pressetermin an der Säbener Straße: "Da wünsche ich mir, dass wir mehr solche Spieler fördern."

Ein Team nur aus Bad Boys wolle der 39-Jährige freilich auch nicht zusammenstellen: "Man braucht solche Typen und solche Typen. Man muss da einen Mittelweg finden."

Auf die Frage, was genau ihm bei den heutigen Nachwuchsspielern fehle, sagte Scholl: "Mir sind sie fast schon zu brav. Es geht beim Fußball nur ums Gewinnen. Nicht darum: Was mache ich heute Abend? Ich will Typen, die Spiele gewinnen wollen. Typen, für die der Tag im Eimer ist, wenn das Trainingsspiel verloren geht."

"Meine Trainer haben nicht nach Lehrbuch gearbeitet"

Seiner im Sommer beginnenden Ausbildung zum Fußballlehrer sieht er erwartungsfroh entgegen: "Ich freue mich schon auf Köln und werde dann drei Tage die Woche da sein."

Inwiefern die Ausbildung mit seiner Arbeit als Coach der Bayern-Amateure vereinbar sein wird, wollte Scholl noch nicht sagen: "Es wird einen Plan geben, und den werden wir zu gegebener Zeit veröffentlichen."

Als fertiger Trainer wolle er ebenso wenig nach Vorschrift vorgehen, wie er es von seinen Spielern erwartet. Das sei ihm nicht zuletzt beim Absolvieren des A-Scheins klar geworden: "Klar habe ich da etwas gelernt, aber ich bin auch in Sachen, die ich mir selbst aneignen musste, bestätigt worden. Zum Beispiel, dass es meine Trainer oft nicht nach Lehrbuch gemacht haben. Und das ist vielleicht auch ganz gut so."

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