Scholl: "Das ist schon traurig"

SID
Mehmet Scholl wurde acht Mal deutscher Meister mit dem FC Bayern München
© Getty

Als gefeierter Trainer-Neuling hatte Mehmet Scholl die zurückliegende Saison als Ersatz für Hermann Gerland erfolgreich beendet. Nach der 0:6 (0:2)-Niederlage von Bayern München II bei Carl Zeiss Jena und dem Sturzflug auf den vorletzten Tabellenplatz der 3. Liga hat sich der Wind gedreht.

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Mehmet Scholl musste nach der 0:6-Klatsche in Jena erstmals erkennen, wie unangenehm der Trainerjob sein kann. Die Fans feierten Vorgänger Hermann Gerland mit Sprechchören. Scholl reagierte pikiert: "Im Fußball gibt es paar einfache Dinge, die gibt nicht Herr Scholl vor, sondern der Sport: Unter anderem, dass man dagegenhält", sagte der 38-Jährige.

Salvatore Amirante hatte Jena fast im Alleingang an die Tabellenspitze geschossen. Innerhalb von 27 Minuten (51., 63., 64., 77.) schnürte er seinen Viererpack und machte nach den Treffern von Rene Eckardt (8.) und Orlando Smeekes (28.) das halbe Dutzend voll.

"Es ist schon schwer, Worte zu finden. Sich so auskontern zu lassen, das geht nicht. Wie wir verloren haben, ist schon traurig. Wenn man ehrlich ist, war das eine Demonstration. Jena hat gezeigt, wie Herrenfußball geht", meinte Scholl resigniert.

"Meine Spieler haben noch nichts erreicht"

Zu allem Überfluss sah der bei den Profis von Louis van Gaal nicht benötigte Christian Lell auch noch die Rote Karte für eine Notbremse (38.). Auch Andreas Görlitz enttäuschte, Torhüter Thomas Kraft verhinderte sogar noch eine höhere Niederlage.

"Meine Spieler haben noch nichts erreicht, sie müssen viel härter arbeiten", zürnte Scholl. Der Coach steht nach nur einem Punkt aus drei Spielen und einem Torverhältnis von 1:9 unter Druck. Am Sonntag (14 Uhr) kommt Dynamo Dresden nach München.

Lob von Hoeneß und Scholl

Dabei hatte Scholl in der Endphase der Vorsaison einen perfekten Einstieg in seinen neuen Job gefunden. Fünf Spiele lang blieb der 36-malige Nationalspieler ungeschlagen. Lob gab es danach sogar von Uli Hoeneß.

"Mir wurde berichtet, dass es sehr gut gelaufen ist, dass er mit großem Eifer bei der Sache war. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das mit Scholl klappt", sagte der Manager damals.

Und auch Gerland, mittlerweile als Co-Trainer von van Gaal tätig, lobte Scholl nach dem gelungenen Einstand: "Mehmet Scholl hat das ordentlich gemacht. Er ist zwar noch unerfahren, aber mit Begeisterung dabei. Und er hat den Vorteil, dass er selbst ein herausragender Fußballer war. Die Spieler glauben ihm, was er sagt", meinte Gerland.

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