Düsseldorf feiert Aufstieg mit Fans

SID
In der Saison 1998/1999 spielte die Fortuna zum letzten Mal in der 2. Liga
© Getty

Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga haben die Spieler von Fortuna Düsseldorf mit ihren Fans gefeiert. Auf dem Rathausplatz wurden sie auch vom Oberbürgermeister geehrt.

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Die längste Theke der Welt war fest in rot-weißer Hand: Tausende Fans feierten am Sonntagmittag in der Düsseldorfer Altstadt ihre Aufstiegshelden, die mit dem 1:0 (1:0)-Erfolg gegen Werder Bremen II die Odyssee des zweimaligen DFB-Pokalsiegers Fortuna Düsseldorf durch die Niederungen des deutschen Fußballs beendet hatten.

"Fortuna, Fortuna", hallte es minutenlang über den Rathausvorplatz, während der frischgebackene Aufsteiger in die 2. Fußball-Bundesliga die offizielle Ehrung durch Oberbürgermeister Dirk Elbers über sich ergehen lassen musste.

Umso ausgelassener zeigten sich die sichtlich übermüdeten Spieler aber dann auf dem Rathausbalkon: Singend und mit überdimensionalen Altbier-Gläsern in den Armen ließen sie sich sogar dazu hinreißen, bengalische Feuer vor der rot-weißen Menschenmenge abzubrennen.

Meier: "Das ist nicht nur ein Aufstieg, das ist mehr"

"Das ist für Düsseldorf etwas Besonderes. Das ist nicht nur ein Aufstieg, das ist mehr", hatte ein überglücklicher und mit Sekt durchtränkter Trainer Norbert Meier bereits am Samstag gesagt und die ausgelassenen Feierlichkeiten in der Stadt vorweggenommen: "Ich glaube, jetzt versinkt ganz Düsseldorf im Altbier."

Doch die Feierstimmung schlug in der Nacht zumindest teilweise in Gewalttätigkeiten um. Wie die Polizei mitteilte, sei die Stimmung bis in die frühen Morgenstunden sehr aggressiv und gereizt gewesen. Mehrere Personen wurden festgenommen.

50.095 begeisterte Düsseldorfer Fans hatten in der ausverkauften Arena frenetisch den 1:0-Erfolg der Fortuna gefeiert und für einen Zuschauerrekord bei einem Drittliga-Spiel gesorgt.

Zehn lange Jahre

Marco Christ hatte das Stadion dabei in der 12. Spielminute erstmals in ein Tollhaus verwandelt, als er mit einer verunglückten Flanke den spielentscheidenden Treffer erzielte. Schon nach knapp 30 Minuten schwappte La Ola durch die Arena, minutenlange Standing Ovations waren dem Sturm des Spielfeldes vorausgegangen.

"Düsseldorf hat zehn Jahre in der Unterklassigkeit gelitten", sagte Stürmer Ranisav Jovanovic überglücklich: "Heute hat man wieder gesehen, welches Potenzial hier in der Stadt steckt."

Denn nicht nur während der 90 Minuten hatten die Düsseldorfer Bundesliga-Stimmung aufkommen lassen. Schon am Morgen hatten Fortuna-Fans das Mannschaftshotel belagert und die Spieler mit lautstarken Gesängen gefeiert.

Meier soll auch in Zukunft Trainer bleiben

"Dass sich so viele Fans auch im Stadion zu Fortuna bekennen, damit hätte ich nicht gerechnet", sagte der Düsseldorfer Vorstands-Vorsitzende Peter Frymuth, der in der Stunde des Erfolgs auch ein klares Bekenntnis zum derzeitigen Trainer abgab:

"Natürlich gehen wir mit Norbert Meier in die neue Saison." Der Coach besitzt nur einen Vertrag für die gerade zu Ende gegangene Saison.

Zuletzt hatte es in Düsseldorf Spekulationen über einen Trainerwechsel gegeben, nachdem bekannt geworden war, dass der Frankfurter Geschäftsmannes Daniel Jammer über einen Einstieg beim Traditionsverein nachdenkt.

Frymuth und Jammer hatten sich in der vergangenen Woche erstmals getroffen. "Die Trainerfrage war nicht Gegenstand unserer Gespräche", sagte allerdings Frymuth.

Sieben Millionen Euro Schulden

Dennoch scheinen sich die Anzeichen zu verdichten, dass sich Jammer, dem auch der israelische Erstligist Maccabi Netanya gehört, für ein Engagement in Düsseldorf erwärmen kann.

Und auch die Fortunen, die angeblich Schulden in Höhe von sieben Millionen Euro plagen, scheinen einer Zusammenarbeit alles andere als abgeneigt zu sein.

"Es war ein angenehmes Treffen. Man hat gemerkt, dass Herr Jammer nicht nur ein Wirtschaftsfachmann, sondern auch fußballkompetent ist. Wir werden unsere Gespräche in der kommenden Woche fortsetzen", sagte Frymuth, der Jammer per SMS immer über die aktuellen Zwischenstände informiert hatte.

Der Kader von Fortuna Düsseldorf