Fortuna und Paderborn ziehen an Haching vorbei

Von Kevin Bublitz / Mark Heinemann
Carl Zeiss Jena und Unterhaching lieferten sich einen beinharten Kampf
© Getty

Unterhaching hat am vorletzten Spieltag einen herben Dämpfer im Aufstiegskampf hinnehmen müssen. Die SpVgg verlor mit 3:4 in Jena und musste Paderborn und Fortuna Düsseldorf an sich vorbeiziehen lassen. Während Mehmet Scholls Bayern II weiter ungeschlagen bleiben, feierte Werder II einen Big Point im Abstiegskampf.

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Carl Zeiss Jena - SpVgg Unterhaching 4:3: Die SpVgg Unterhaching hat im Aufstiegskampf mit einer 3:4 (2:3)-Pleite bei Carl Zeiss Jena einen empfindlichen Rückschlag erlitten, die Thüringer dagegen verließen die Abstiegsplätze und können den Klassenerhalt am letzten Spieltag in Sandhausen aus eigener Kraft perfekt machen. Die Gäste fielen vom zweiten auf den vierten Tabellenplatz zurück und benötigen zum Abschluss am kommenden Samstag Schützenhilfe.

Jena legte vor rund 6000 Zuschauern im Ernst-Abbe-Sportfeld einen Blitzstart hin: In der 4. Minute verwandelte Torsten Ziegner einen Elfmeter zum 1:0, Andre Schembri war von Timo Nagy gefoult worden. In der 9. Minute köpfte Salvatore Amirante nach Eckball von Ziegner aus sieben Metern zum 2:0 ein.

Die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl verkürzte durch einen 17-m-Schuss von Nagy in der 28. Minute. Das 2:2 und seinen zugleich 20. Saisontreffer erzielte Anton Fink aus 10 Metern, nachdem ein Schuss von Thomas Rathgeber abgeblockt worden war. Schembri (44.) schlug noch vor der Pause zurück, schoss aus spitzem Winkel zum 3:2 ein.

Nach dem Wechsel versteckte sich Jena nicht, in der 67. Minute köpfte Joker Sebastian Hähnge das 4:2. Robert Zillner (88.) verkürzte nochmals für die Gäste.

VfR Aalen - Fortuna Düsseldorf 1:2:Fortuna Düsseldorf steht nach zehn Jahren in der Dritt- und Viertklassigkeit vor der Rückkehr in die 2. Lliga. 30 Jahre nach dem einzigen Europapokalfinale der Vereinsgeschichte eroberte die Fortuna am Samstag durch ein 2:1 (1:1) vor 7305 Zuschauern beim VfR Aalen den zweiten direkten Aufstiegsplatz von dem SC Paderborn.

Drei Punkte im abschließenden Saisonspiel gegen Werder Bremen II würden den Rheinländern, die zuletzt 1998/99 in der 2. Liga spielten, den Aufstieg sichern. Aalen dagegen liegt vor dem letzten Spiel in Unterhaching auf einem Abstiegsplatz.

Auf den Tag genau 30 Jahre nach dem 3:4 nach Verlängerung im Pokalsiegercup-Finale gegen den FC Barcelona ließ Deniz Kadah (72.) die 5000 mitgereisten Fortuna-Anhänger vom Aufstieg träumen. Das 1: 0 der Gäste durch Kapitän Andreas Lambertz (14.) hatte Steffen Bohl (26.) ausgeglichen.

SC Paderborn 07 - Wacker Burghausen 6:0: Drei Tage nach der Entlassung von Trainer Pawel Dotschew hat der SC Paderborn den Relegationsplatz erobert. Mit Dotschews Nachfolger Andre Schubert auf der Bank bezwangen die Ostwestfalen Wacker Burghausen mit 6:0 (4:0) und können sich mit einem Sieg bei den Stuttgarter Kickers den Einzug in die Relegationsspiele gegen den 16. der 2. Liga am 29. Mai und 1. Juni sichern. Burghausen dagegen liegt drei Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz, es droht der Sturz in die Viertklassigkeit.

Nach dem frühen 1:0 durch Jovan Damjanovic (8.) spielten die Gastgeber vor 7650 Zuschauern befreit auf und degradierten Wacker zu einem Sparringspartner. Sven Krause (12.), Damjanovic (23.) und Toni Wachsmuth (30.) machten bereits vor der Pause alles klar. Sercan Güvenisik (75./80.) sorgte für den Endstand.

VfB Stuttgart II - Bayern München II 2:2: Die Reserve von Bayern München bleibt unter Interims-Trainer Mehmet Scholl weiter ungeschlagen. Bei der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart erkämpften sich die Bayern ein 2:2 (1:1). Daniel Sikorski (10.) brachte die Gäste in Führung, Patrick Funk (32., Foulelfmeter) glich für die Schwaben aus. Bayern ging durch erneut Sikorski (84., Handelfmeter) in Führung, doch Tobias Feisthammel (85.) glich erneut aus.

Unter Scholl feierten die Münchner zwei Siege und zwei Unentschieden und belegen weiterhin den fünften Tabellenplatz. Der VfB holte aus den letzten vier Spielen sieben Punkte und rangiert im Tabellenmittelfeld.

Kickers Offenbach - Kickers Emden 0:0: Kickers Offenbach ist im vierten Spiel in Folge ohne Sieg geblieben. Im Heimspiel gegen Kickers Emden musste sich der ehemalige Bundesligist mit einem 0:0 zufrieden geben.

Beide Teams zeigten den Fans wenig ansehnlichen Fußball, Torszenen blieben Mangelware. Emden offenbarte, warum die Mannschaft in der Rückrunde im Aufstiegsrennen nicht mithalten konnte. In acht Auswärtsspielen stehen für die Ostfriesen nur drei Punkte zu Buche. Diese Schwäche war entscheidend für die Emdener, die den sechsten Platz belegen. Der OFC rangiert fünf Zähler dahinter.

Union Berlin - Rot-Weiß Erfurt 1:1: Meister Union Berlin hat sich im letzten Heimspiel der Saison mit einem Remis begnügen müssen. Gegen Rot-Weiß Erfurt kamen die "Eisernen" nur zu einem 1:1 (1:1). Somit bleibt Union bei jeweils nur einer Niederlage in Heimspielen und in der Rückrunde. Erfurt ist zwar seit sechs Spielen ohne Sieg, schaffte aber einen Achtungserfolg. Gegen Union blieben die Thüringer nun im sechsten Spiel seit Februar 2000 ohne Niederlage.

Da der Erfurter Mannschaftsbus im Stau stand, begann die Partie mit einer Viertelstunde Verspätung. Anschließend erwischten die Gäste den besseren Start und gingen durch Chhunly Pagenburg in Führung (15.). Shergo Biran glich jedoch für Union aus (39.).

Wuppertaler SV - Erzgebirge Aue 1:0: Der Wuppertaler SV hat endgültig den Klassenerhalt gesichert. Die Bergischen gewannen gegen Erzgebirge Aue mit 1:0 (1:0) und beseitigten einen Spieltag vor dem Saisonende damit die letzten Zweifel am Verbleib in der dritten Liga. Den Siegtreffer erzielte Sven Lintjens in der 26. Minute.

Bei Aue, das die Klasse schon vorher gesichert hatte, ist die Luft im Saisonfinale offenbar raus. Der Zweitliga-Absteiger blieb zum vierten Mal in Folge ohne Sieg und hat mit 47 Punkten nur noch drei Zähler Vorsprung auf die Wuppertaler.

4065 Zuschauern im Stadion am Zoo sahen ein Spiel ohne große Höhepunkte. Dafür nutzte Lintjens gleich die erste Chance zur Führung, als er nach einem abgeblockten Einwurf mit einem 16-Meter-Schuss erfolgreich war.

Dynamo Dresden - Jahn Regensburg 3:1: Jahn Regensburg muss bis zum Schluss in der Klassenerhalt bangen. Der frühere Zweitligist verlor am vorletzten Spieltag bei Dynamo Dresden 1:3 (0: 0) und hat vor dem Saisonfinale nur drei Zähler Vorsprung auf den drittletzten Platz.

Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl, der ein Zähler zum sicheren Drittliga-Verbleib bereits genügt hätte, erzielte zunächst in der 47. Minute völlig überraschend die Führung durch den eingewechselten Sebastian Kreis mit einem Schuss aus 14 Metern. Stürmer Halil Savran wendete mit drei Kopfball-Toren in der 58., 72. und 78. Minute das Blatt.

Die bereits geretteten Sachsen hatten vor 13.750 Zuschauern im ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion schon in der ersten Halbzeit klar das Geschehen bestimmt, konnten ihre guten Chancen durch Pavel Dobry (23.) und Sascha Pfeffer (31.) aber nicht nutzen. Die Gäste zogen sich weit zurück und zeigten kaum Offensivbemühungen.

Eintracht Braunschweig - SV Sandhausen 3:3: Der SV Sandhausen hat im Kampf um einen einstelligen Tabellenplatz eine komfortabele Führung verspielt. Die Mannschaft von Trainer Gerd Dais kam bei Eintracht Braunschweig nach 3:1-Führung nur zu einem 3:3 (2:1).

Vor 13.000 Zuschauern an der Hamburger Straße erwischten die Gastgeber einen Start nach Maß und gingen durch einen Foulelfmeter von Valentin Nastase in Führung (3.). Danko Boskovic gleich bereits sieben Minuten später aus, Nicolai Müller sorgte in einem mäßigen Spiel wenige Sekunden vor der Pause für die Gäste-Führung, Emre Öztürk erhöhte (56.). Doch die Eintracht schlug durch Kingsley (75. ) und einen weiteren Strafstoß von Nastase (82.) zurück.

Werder Bremen II - Stuttgarter Kickers 2:0: Bei acht Punkten Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz standen die Kickers schon vor dem Anpfiff des Spiels als erster Absteiger fest. Die Hanseaten behielten mit 2:0 (0:0) die Oberhand und stehen damit vor dem Saisonfinale auf einem Nichtabstiegsplatz. Max Kruse (52.) und Tobias Kempe (71. ) schossen die Tore für die Bremer. Damit wären die Kickers auch sportlich vor dem Saisonfinale ohne Chancen auf den Klassenerhalt.

Trotz der ausstehenden Zahlung dürfen die Stuttgarter bei Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen in der kommenden Saison in der Regionalliga Süd spielen, wo sie einen Neuaufbau planen.

Sollte der Klub aber bis zum 15. Mai 2010 das Geld nicht zurückzahlen, würde er für die Saison 2010/2011 auch die Spielberechtigung für die Regionalliga verlieren, erklärte der DFB.

Die Kickers hatten aber schon angekündigt, sich für die Option entschieden zu haben, die Summe in den kommenden fünf Jahren mit einer Verzinsung von fünf Prozent abstottern zu wollen.

Die Tabelle der dritten Liga