"Hier wurde eine Grenze überschritten"

Von Kevin Bublitz / Mark Heinemann
Dynamo Dresden, Trainingsplatz
© Imago

Die jüngste 0:3-Heimniederlage von Dynamo Dresden gegen den SC Paderborn 07 hat bei den Fans einen bleibenden Eindruck hinterlassen - und einige von ihnen zu einer geschmacklosen Aktion verleitet.

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In der Nacht von Sonntag auf Montag haben bislang noch unbekannte Täter auf dem Hauptplatz des Trainingsgeländes im Großen Garten elf grabähnliche Löcher ausgehoben und mit Holzkreuzen versehen.

Als der Verein das "Werk" am Montagmorgen entdecke, erstattete er sofort Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch bei den zuständigen Ermittlungsbehörden.

Trainingsbedingungen verschlechtert

"Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Fans ihren berechtigten Unmut über die schlechte Leistung und das Ergebnis des Spiels gegen Paderborn kundtun wollen, aber hier wurde eine Grenze erheblich überschritten", wurde Hauptgeschäftsführer Ralf Minge deutlich.

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Da es sich bei der ramponierten Fläche um den Dynamo-Haupttrainingsplatz handelt - dieser ist auf Grund des Stadionneubaus nur von der Stadt Dresden gepachtet - haben die Täter der Mannschaft auch mit Blick auf das nächste Spiel bei den Stuttgarter Kickers einen Bärendienst erwiesen. "Jetzt haben wir bei den ohnehin angespannten Witterungsverhältnissen auch noch deutlich verschlechterte Trainingsbedingungen. Solche Aktionen helfen dem Team nicht", ärgert sich Minge.

Spieler nicht in Gefahr

Eine ernsthafte Bedrohung für die einzelnen Spieler befürchtet Dynamo dagegen nicht: "Dafür gibt es keine Anzeichen. Es war einfach ein Dummer-Jungen-Streich, der Dynamo symbolisch begraben sollte", so Pressesprecher Peter Tauber.

Kritik an der Aktion kam auch von Torsten Rudolph, dem Leiter des Fanprojekts Dresden e.V., und Kay Schirmer, dem zweiten Vorsitzenden der Fangemeinschaft Dynamo e.V., die beide von einer "niveaulosen und beschämenden Art von Kritik" sprachen.

Die Ermittlungen der Polizei laufen bereits. Derzeit werden Zeugen der nächtlichen Tat gesucht.

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