BVB im Finale gegen Bayern

Treffer ins Glück: Castro (l.) brachte den BVB in Führung
© getty

Im Halbfinale des DFB-Pokals setzte sich Borussia Dortmund mit 3:0 (1:0) bei Hertha BSC durch und steht zum dritten Mal im Folge im Pokalfinale. Die Hertha verpasst hingegen das "Finale daheeme".

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Vor 76.233 Zuschauern im ausverkauften Berliner Olympiastadion brachte Gonzalo Castro mit seinem dritten Treffer im DFB-Pokal den BVB nach 20 Minuten in Führung.

Im zweiten Durchgang waren es Marco Reus (74.) und Henrikh Mkhitaryan (83.), die für die Dortmunder erhöhten und die Tuchel-Elf ins Finale schossen.

Gegner am 21. Mai wieder im Berliner Olympiastadion ist der FC Bayern München. Die Westfalen erreichten somit in vier der letzten fünf Spielzeiten, darunter in den letzten drei Jahren (Vereinsrekord), das Finale in Berlin.

Die Hertha verpasste es hingegen, erstmals ins Pokalfinale im heimischen Olympiastadion einzuziehen.

Die Reaktionen:

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Wir hatten heute eine Chance, meine Mannschaft hat am Limit gespielt. Kurz vor der Pause hätte Hegeler das 1:1 machen können, dann hätte sich noch etwas entwickeln können. Wir wollten in der zweiten Halbzeit mehr Druck ausüben. Am Schluss muss man sagen, dass Dortmund zu schnell für uns war. Man hat gespürt, dass noch etwas fehlte."

Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung und der Art und Weise. Dickes, dickes Kompliment an die Mannschaft. Wir haben es verdient gewonnen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum 1:2 in Hoffenheim gibt es bei der Hertha zwei Änderungen. Für Pekarik (Bank) und Darida, der nicht rechtzeitig fit wurde und nicht im Kader steht, spielen Weiser und Hegeler.

Tuchel nimmt im Vergleich zum 3:0 gegen den HSV fünf Änderungen beim BVB vor. Mkhitaryan, Reus, Piszczek, Schmelzer und Weigl spielen für Pulisic, Sahin, Gündogan (alle Bank), Ginter und Passlack (beide nicht im Kader).

17.: Mkhitaryan schickt Ramos mit einem weiten Ball auf der rechten Seite in den Strafraum. Der Kolumbianer kommt gerade noch vor der Grundlinie an das Leder. Am langen Pfosten lauert Reus, doch Jarstein kommt mit den Fingerspitzen an die Kugel und klärt.

20., 0:1, Castro: Ausgerechnet Castro, der bis dahin einen gebrauchten Tag erwischt hatte! Weiser klärt eine Hereingabe von rechts im Duell mit Reus in die Mitte. Der Ball kommt flach zu Castro, der aus 18 Metern aus halbrechter Position Maß nimmt und das Leder mit der rechten Innenseite herrlich rechts oben im Kasten versenkt.

25.: Schmelzer mit der flachen Hereingabe von der linken Seite in Richtung Elfmeterpunkt. Dort kommt Reus völlig frei zum Schuss, jagt die Kugel aber über den Kasten! Das muss das 2:0 sein.

31.: Ramos nimmt rechts im Strafraum einen hohen Ball mit der Brust an, dreht sich um Brooks und kommt aus spitzem Winkel zum Abschluss. Jarstein ist aber zur Stelle und packt sicher zu.

41.: Klasse Zuspiel von Mkhitaryan in den Strafraum zu Schmelzer, der das Leder stark kontrolliert, mit seinem Schussversuch aber an Weiser hängenbleibt. Kurz darauf wurschtelt sich Hummels im Strafraum gegen die halbe Hertha-Defensive durch und zieht aus sechs Metern ab, sein Schuss wird aber im letzten Moment geblockt.

43.: Reus wird 25 Meter vor dem Tor nicht angegriffen und zieht aus zentraler Position ab. Der Ball fliegt wuchtig auf das linke Eck, doch Jarstein ist zur Stelle und lenkt ihn um den Pfosten.

45.: Da ist der erste Torschuss für die Hertha! Weiser flankt den Ball von rechts flach in die Mitte. Hegeler kommt aus sechs Metern völlig frei zum Abschluss, bringt die Kugel aber genau auf Bürki. Riesenchance.

64.: Plattenhardt flankt den Ball mit Zug zum Tor, Brooks verlängert das Leder mit dem Kopf in Richtung langer Pfosten, wo Kalou aber nur noch mit der Fußspitze herankommt und den Ball hauchzart am Kasten vorbeispitzelt!

68.: Ramos kommt nach einer Vorlage von Schmelzer aus acht Metern im Fallen im Strafraum völlig frei zum Schuss, scheitert aber am gut reagierenden Jarstein.

69.: Schmelzer mit einer klasse Flanke vom linken Strafraumeck. Ganz hinten findet er Mkhitaryan, der völlig freisteht und aus spitzem Winkel volley abzieht. Der Ball kommt aufs linke Eck, doch Jarstein reagiert blitzschnell und kommt noch heran!

74.: Die nächste gute Chance für Hertha. Weiser flankt in den Strafraum. Acht Meter vor dem Kasten kommt Kalou zum Kopfball und setzt das Leder hauchzart am rechten Pfosten vorbei!

75., 0:2, Reus: Brooks rutscht auf der linken Seite in der Vorwärtsbewegung aus und verliert das Leder. Kagawa hat dann im Strafraum das Auge für Reus und legt diesem die Kugel zurück. Und der deutsche Nationalspieler lässt sich diese Chance nicht entgehen und trifft aus rechter Position aus acht Metern in die linke Ecke.

78.: Gündogan fügt sich direkt gut ein! Aus 18 Metern zieht er mit rechts ab, der Ball kommt platziert auf das rechte Eck. Doch Jarstein kommt mit den Fingerspitzen heran und lenkt das Leder an den rechten Pfosten.

83., 0:3, Mkhitaryan: Reus setzt sich links im Strafraum stark durch und legt die Kugel dann vor Jarstein quer zu Mkhitaryan, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben muss.

Fazit: Verdienter Sieg des BVB, der über weiten Strecken absolut spielbestimmend war und diese Mal in den entscheidenden Momenten die Treffer erzielte.

Der Star des Spiels: Henrikh Mkhitaryan. Hatte die drittmeisten Ballaktionen auf dem Feld, erzielte zudem das 3:0 und war stets gefährlich. Auch stark: Schmelzer und Reus, der einen Treffer erzielte und ein Tor vorbereitete.

Der Flop des Spiels: Jens Hegeler. Hatte zwar im ersten Durchgang die einzige Hertha-Chance, zeigte aber in der restlichen Zeit eine schwache Vorstellung. Brachte bis zu seiner Auswechselung in der 62. Minute überschaubare 37 Prozent seiner Pässe an den Mann.

Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin. Fehlerlose Partie des umsichtigen Unparteiischen.

Das fiel auf:

  • Der BVB fast schon wie gewohnt im "Schiffschaukelsystem". Bei eigenem Ballbesitz bildeten Piszczek, Bender und Hummels eine Dreierkette, Schmelzer agierte links auf einer Linie mit den Angreifern. Dadurch wurde das BVB-Spiel automatisch breit gemacht. Im Spiel gegen den Ball rückte Schmelzer dann zurück und komplettierte die Viererkette.
  • Die Hertha zog sich zunächst weit zurück, überließ den Gästen den Ball und griff erst ab der Mittellinie an. Ibisevic und vereinzelt Hegeler störten den Spielaufbau, dahinter staffelten sich zwei Viererketten, was den Dortmundern zunächst wenig Raum in der gefährlichen Zone bot. Durch Diagonalbälle auf Schmelzer brachte Dortmund die Hertha aber in Bewegung, wodurch sich Lücken auftaten.
  • Offensiv wollte die Alte Dame entweder mit Kontern oder weiten Bälle auf Ibisevic erfolgreich sein. Da dieser aber die Kugel zu selten halten konnte und auch die Konter nicht konzentriert ausgespielt wurden, geriet die Hertha sehr oft unter Druck, da der BVB häufig den Ball hatte.
  • Nach einer Stunde reagierte Dardai und brachte mit Schieber und Baumjohann neues Offensivpersonal bei der Hertha, wodurch die Berliner zu guten Chancen kamen und das Spiel ausgeglichener gestalten konnten, ehe Brooks ausrutschte und Reus das 0:2 erzielte.

Hertha BSC - Borussia Dortmund: Die Daten zum Spiel