Gladbach ist weiter on fire

Christoph Kramer und seine Borussia waren in der Commerzbank Arena zu Gast
© getty

Borussia Mönchengladbach steht nach einem verdienten 2:1 (1:0)-Erfolg über Eintracht Frankfurt im Achtelfinale des DFB-Pokals. Die Fohlen bleiben damit weiter auf Erfolgskurs und sind in dieser Saison in Pflichtspielen ungeschlagen.

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Vor 46.500 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank Arena brachte Thorgan Hazard die Gäste in der 17. Minute nach einer schönen Kombination in Führung.

In einem sehr ansehnlichen Spiel sorgte Ibrahima Traore in der zweiten Hälfte nach einer Dominguez-Flanke mit dem 2:0 für die Entscheidung (67.). In der 89. Minute verkürzte Vaclav Kadlec noch auf 1:2, doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr.

Die Eintracht gewann damit nur eins der letzten neun Spiele im DFB-Pokal gegen einen Bundesligsten. Thomas Schaaf verlor erstmals seit zwölf Heimspielen gegen die Borussia.

Reaktionen

Thomas Schaaf (Trainer Eintracht Frankfurt): "Gladbach hat verdient gewonnen. Wir haben noch viel, viel Arbeit und das Fehlen vieler Spieler verbessert die Situation nicht. Wir sind nicht genug draufgegangen. Bei Spielern wie Traore muss man dransein, wenn sie den Ball annehmen."

Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir wollten unbedingt durch und haben das sofort gezeigt. Wir hätten früher das 2:0 machen sollen und haben am Ende ein wenig vergessen zu treffen. Das hätte teuer werden können."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff:

Die Eintracht muss auf Alex Meier verzichten, der aufgrund muskulärer Probleme nicht zur Verfügung steht. Schaaf schickt mit Russ, Medojevic und Hasebe drei Sechser aufs Feld. Stendera darf von Beginn auf dem linken Flügel ran, rechts beginnt Aigner. Der in der Liga gesperrte Seferovic ist die einzige Spitze.

Lucien Favre schmeißt die Rotationsmaschine an und bringt fünf frische Kräfte. Der wieder fitte Jantschke beginnt innen, Dominguez rückt wieder auf links in die Viererkette, Wendt sitzt auf der Bank. Traore und Hazard besetzten die offensiven Außen. Nordtveit ersetzt den verletzten Xhaka und Hrgota darf für Raffael ran.

5.: Riesenchance für die Eintracht! Langer Diagonalball von Ignovski ins Zentrum. Seferovic kocht Stranzl ganz leicht ab, steht frei vor Sommer, verzieht dann aber aus gut 15 Metern. Den kann man machen.

14.: Nun auch das erste dicke Ding für die Borussia. Schöne Kombination 25 Meter vor dem Frankfurter Kasten. Traore steckt auf Kruse durch, der völlig frei an Wiedwald scheitert. Bei der anschließenden Ecke setzt Stranzl den Kopfball knapp über den Kasten.

17., 0:1, Hazard: Typisch schnelles Umschaltspiel der Borussen. Traore spielt zu Kruse, der steckt zu Hazard durch. Der Belgier schiebt den Ball aus 16 Metern direkt aufs Tor, Wiedwald ist noch dran, kann den Ball aber nicht entscheidend ablenken. Da sah der Keeper unglücklich aus.

26.: Stendera versucht es aus der Distanz, klasse Schusstechnik - aber gut einen Meter drüber.

27.: Dominguez schaltet sich super mit in die Offensive ein, wird bedient und legt den Ball an den Elfmeterpunkt zurück. Aber Hrgota scheitert an Wiedwald.

28: Die anschließende Ecke sorgt gleich wieder für Gefahr. Kruse bringt den Standard an den Fünfmeterraum, Jantschke schraubt sich hoch, köpft aber knapp über das Tor.

34.: Die Frankfurter betteln hier gerade um das 0:2. Hrgota wird im Strafraum im allerletzten Moment von Anderson geblockt.

49.: Freistoß von links für die Hessen. Strendera schlägt ihn klasse in den Fünfer, aber Freund und Feind verpassen.

55.: Da ist die Möglichkeit zum Ausgleich. Aigner wird auf rechts geschickt, grätscht den Ball zum eingewechselten Kadlec, der aus sieben Meter am stark reagierenden Sommer scheitert.

62.: Starker Doppelpass auf dem rechten Flügel. Korb bedient Kramer mit der Hacke, der Weltmeister marschiert in den Strafraum, aber Wiedwald ist auf dem Posten und faustet das Geschoss zur Ecke.

67., 0:2, Traore: Dominguez hat auf links zu viel Platz und Zeit, darf zwei Mal flanken. Am langen Pfosten ist Traore frei und schiebt den Ball volley flach ins Tor. Keine Chance für Wiedwald.

79.: Hermann wird geschickt, will Wiedwald ausspielen, doch der macht sich lang und stibitzt Hermann den Ball vom Fuß.

87.: Inui versuchte es aus der Distanz, Dominguez fälscht gefährlich ab. Knapp am Kasten vorbei.

89., 1:2, Kadlec: Der Anschluss. Kadlec taucht frei vor Sommer auf, umspielt den Keeper und schiebt ein.

90.+2: Nach einem Stendera-Freistoß köpft Aigner das Ding relativ frei über den Kasten.

90.+3: Kruse noch einmal mit dem Abschluss. Aber Wiedwald pariert.

Fazit: Verdienter Sieg für die Borussia über ordentlich mitspielendende Frankfurter. Gladbach wirkt derzeit fast unschlagbar.

Der Star des Spiels: Thorgan Hazard. Hier hätte jeder aus der Borussen-Offensive stehen können, aber der Belgier erzielte das 1:0 und war an fast jeder Offensivaktion beteiligt. War fast immer anspielbar und hatte zudem über 70 Ballaktionen. Auch stark: Alvaro Dominguez.

Der Flop des Spiels: So richtig schlecht war keiner bei der Eintracht, allerdings gewann Marco Russ nur 20 Prozent seiner Zweikämpfe und hatte lediglich 40 Ballaktionen. Wirkte zudem platt und müde.

Der Schiedsrichter: Knut Kircher hatte mit seinem Gespann alles im Griff. Allerdings agierten beide Teams auch ausgesprochen fair. Hätte jedoch in der Nachspielzeit richtigerweise auf Elfmeter für die Eintracht entscheiden müssen, da das Foul von Jantschke an Inui innerhalb des Strafraums war.

Das fiel auf:

  • Die Eintracht agierte in einem variablen 4-1-4-1-System. Wobei Hasebe den offensivsten der drei Zentralen gab. Russ agierte im Spielaufbau alleine vor der Abwehr, bei Gladbacher Ballbesitz ließ sich meist Medojevic neben ihn fallen.
  • In den ersten Minuten schienen die Gladbacher von der Eintracht überrascht, erst nach einer Viertelstunde konnte fanden die Borussen zu ihrem Spiel - und prompt fiel der Treffer.
  • Die Borussia strotzt derzeit nur so vor Selbstvertrauen. Nach der Führung begann der Offensivwirbel der Borussen. Hazard, Traore, Hrgota und Kruse spielten die Eintracht-Abwehr teilweise schwindelig.
  • Da die SGE kurz vor der Pause allerdings auch feststellte, dass sie Offensiv auch etwas können, entwickelte sich ein munteres Spielchen - das fantastische Publikum tat sein übriges.
  • Der zweite Durchgang begann wie der erste: Die Eintracht kam engagiert aus der Kabine, doch dann kam Gladbach ins Spiel und traf.
  • Mit ein bisschen mehr Zielstrebigkeit hätten die Fohlen die Partie schon früher entscheiden können - der letzte Pass kam zu selten bei den Gästen.
  • Haris Seferovic musste kurz nach der Pause wegen einer Schulterverletzung ausgewechselt werden.

Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach im Überblick