Bremen schrammt an Blamage vorbei

SID
Assani Lukimya brachte Werder in der Verlängerung auf die Siegerstraße
© getty

Werder Bremen hat seine Pleitenserie im DFB-Pokal mit Ach und Krach beendet und steht erstmals seit vier Jahren wieder in der zweiten Runde. Der sechsmalige Cup-Sieger gewann beim Viertligisten SV Illertissen nach einer in allen Belangen enttäuschenden und phasenweise ängstlichen Vorstellung glücklich mit 3:2 (1:1, 1:1) nach Verlängerung.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 10.205 Zuschauern im Ulmer Donaustadion hatte Neuzugang Izet Hajrovic die Bremer mit seinem ersten Pflichtspieltreffer in Grün-Weiß in Führung gebracht (4., Handelfmeter). Moritz Nebel gelang der zwischenzeitliche Ausgleich für den wackeren Außenseiter (24.).

Doch Innenverteidiger Assani Lukimya (93.) und U19-Europameister Davie Selke (99.) bewahrten Werder in einer zunehmend umkämpften Begegnung vor einer weiteren Blamage. Marc Hämmerle gelang nur noch der Anschluss (102.).

Drei Pokalpleiten in Folge

Heidenheim, Münster, Saarbrücken - gegen diese Drittligisten hatte sich Werder in den vergangenen drei Jahren deutschlandweit zum Gespött gemacht.

Diesmal, da war sich Trainer Robin Dutt sicher, würde es gegen den Tabellen-Vierten der Regionalliga Bayern keine weitere peinliche Schlappe geben.

Und Hajrovic beruhigte die Nerven mit seinem sicher verwandelten Strafstoß nach einem Handspiel von Sebastian Schaller früh. Doch die Bremer, die neben Hajrovic in Alejandro Galvez und Fin Bartels zwei weitere Neuzugänge aufboten, ließen sich in der Folge von den mutigen Amateuren den Schneid abkaufen.

Über 3000 mitgereiste Werder-Fans sahen eine Mannschaft, in der wenig harmonierte. Galvez gelang es als defensiver Part in der Mittelfeld-Raute nicht, dem Spiel Struktur zu verleihen. Zlatko Junuzovic, der die offensive Rolle einnahm, hatte das Heft des Handelns ebensowenig in der Hand.

Fahrige Bremer

Der Ausgleich der Mittelschwaben, den Nebel unbedrängt aus fünf Metern erzielte, war folgerichtig. Dutt verfolgte das Geschehen in der ersten Halbzeit meist stehend, seine zahlreichen Anweisungen aber verpufften oft ungehört.

Mit Wiederanpfiff sollte Selke anstelle des fahrigen Bartels die Bremer Offensive beleben. Am nächsten brachte jedoch zunächst Hajrovic Werder der erneuten Führung, als seine Freistoßflanke auf die Oberkante der Latte tropfte (49.).

Dutt, der sich inzwischen verärgert auf seinen Sitzplatz zurückgezogen hatte, haderte und schimpfte ob des laschen Spiels seiner Profis.

Zittern bis zum Schluss

Dieses hätte Illertissens Andreas Spann, der Werder mit Heidenheim 2011 aus dem Pokal geworfen hatte, beinahe bestraft. Doch er verzog bei einem Konter knapp (64.).

Auf der anderen Seite köpfte Selke, von Mitspieler Eljero Elia behindert, am Tor vorbei (71.). Hämmerle hätte Bremens Lethargie kurz vor Schluss beinahe noch bestraft (89.).

In der Verlängerung erwischte Werder erneut einen Start nach Maß, doch Lukimyas Kopfball- und auch Selkes Hackentor gaben den Hanseaten keine Sicherheit. Nach Hämmerles Anschluss zitterte sich der Bundesligist gegen tapfer kämpfende Gäste in die zweite Runde.

Die erste Runde im Überblick

Artikel und Videos zum Thema