Wolfsburg dreht Partie gegen Leverkusen

SID
Bas Dost (M.) nimmt es mit Ömer Toprak (l.) und Stefan Reinartz auf
© Getty

Ungeachtet der neu aufgeflammten Trainerdiskussion ist der VfL Wolfsburg ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen und hat Bayer Leverkusen zum Ende einer ganz starken Hinrunde eine Enttäuschung beschert. Gegen den Bundesligazweiten aus dem Rheinland gewann das Team von Lorenz-Günther Köstner trotz Rückstands 2:1 (0:1) und zog erstmals seit 2008/2009 wieder in die Runde der letzten Acht ein.

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Fagner (31.) hatte mit einem Eigentor die Gastgeber in Rückstand gebracht, ehe Christian Träsch (77.) und Bas Dost (89.) den Erfolg noch sicherstellten.

Dennoch könnte der Sieg das letzte Spiel von Köstner auf der Bank der Niedersachsen gewesen sein. Nach Informationen der Bild-Zeitung und des Fachmagazins kicker soll der VfL an einer Verpflichtung von Bernd Schuster interessiert sein. Köstner hatte im Oktober die Nachfolge von Felix Magath angetreten und den Verein vom letzten auf den 15. Platz geführt.

Die Leverkusener kassierten vor 10.781 Zuschauern zum Abschluss des Fußball-Jahres 2012 dagegen noch einmal eine bittere Pleite. "Nur wenn wir eine Runde weiterkommen, ist es ein schönes Weihnachtsfest", hatte Teammanager Sami Hyypiä vor der Begegnung gesagt. Immerhin hatte sich die Bayer-Elf in der Liga mit Platz zwei bereits vorzeitig beschenkt.

Allofs verweigert klare Aussage

Bereits vor dem Anpfiff hatte Manager Klaus Allofs im Sky-Interview erneut eine klare Aussage zu Köstner verweigert. Auch einen Bericht, nachdem er sich bereits mit Schuster getroffen habe, wollte er nicht kommentieren. Der "blonde Engel" war in der Vergangenheit schon mehrmals in Wolfsburg als Trainerkandidat gehandelt worden.

Gänzlich unaufgeregt gingen dagegen die Spieler in die Begegnung. Beide Teams waren zu Beginn darauf bedacht, Fehler zu vermeiden. Allerdings zu Lasten der Offensiv. Gefährliche Szenen blieben auf beiden Seiten Mangelware.

Lediglich ein Torschuss sprang in den ersten 15 Minuten heraus. Zur Halbzeit waren es ganze fünf. Symptomatisch für das schwache Spiel war auch das 1:0. Eine halbhohe Flanke von Sebastian Boenisch lenkte VfL-Abwehrspieler Fagner unbedrängt ins eigene Netz.

Zwar nahm das Spiel nach dem Tor etwas an Fahrt auf, von einem "heißen Pokalfight" war aber nur in wenigen Situationen etwas zu spüren. Auch weil es die Leverkusener gut verstanden, VfL-Spielmacher Diego im ersten Durchgang weitestgehend aus dem Spiel zu nehmen.

Dost dreht Partie

Köstner setzte im abschließenden Spiel des Jahres auf den in der Liga gesperrten Mittelfeldspieler Josue, der am vergangenen Wochenende bei der Niederlage gegen Eintracht Frankfurt die Rote Karte gesehen hatte. Zudem kehrte Ivica Olic nach überstandener Verletzung in die Startelf zurück. Bei den Gästen saß überraschend Simon Rolfes auf der Bank.

Diego setzte nach der Pause die ersten Ausrufezeichen. Einen Fernschuss (50.) entschärfte Leno allerdings ebenso sicher wie wenig später einen Freistoß (55.).

Die Wolfsburger waren weiterhin deutlich bemüht, möglichst schnell den Ausgleich zu erzielen. Doch fehlten den Gastgebern einfach die Mittel, um Bayer in Gefahr zu bringen. Mitte der zweiten Halbzeit quittierten das die VfL-Fans dann auch mit Pfiffen. Leverkusen beschränkte sich dagegen meistens auf die Defensive und versuchte durch schnelle Konter zum Erfolg zu kommen.

Ein Fehler von Daniel Carvajal nutzte Träsch dann zum 1:1, eine hektische Schlussphase begann. Ein dicker Blackout von Ömer Toprak bescherte Wolfsburg den späten Sieg: Der Leverkusener köpfelte völlig unbedrängt in den Lauf von Bas Dost, der den Ball volley nahm und zum viel umjubelten Siegtreffer in der 90. Minute einschoss.

Wolfsburg - Leverkusen: Daten und Fakten zum Spiel