Auch Freiburg blamiert sich: Pleite bei Haching

SID
Nicht zu fassen! Der SC Freiburg um Heiko Butscher ist schon aus dem DFB-Pokal ausgeschieden
© Getty

Den neuen Trainer des SC Freiburg hat im DFB-Pokal das Schicksal seines Vorgängers ereilt. Nachdem sich Robin Dutt mit Bayer Leverkusen beim Drittligisten Dynamo Dresden blamiert hatte, schied nur einen Tag später Marcus Sorg in seinem ersten Pflichtspiel als Chefcoach kläglich mit 2:3 (1:0) bei der SpVgg Unterhaching aus.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der Bundesligist erlitt dabei nach einer stürmischen Anfangsphase einen unerklärlichen Kollaps gegen eine Mannschaft aus weitgehend Namenlosen und schied erstmals seit 14 Jahren wieder in der ersten Pokalrunde aus.

Der von Heiko Herrlich trainierte Drittligist war zunächst chancenlos und durch Cedrick Makiabi in Rückstand geraten (10.), drehte das Spiel allerdings mit Unbekümmertheit zur allgemeinen Verblüffung der 4100 Zuschauer um.

Roland Sternisko (17.) und Mijo Tunjic mit einem sehr umstrittenen Foulelfmeter (47.) brachten den Bundesligisten zwischenzeitlich völlig aus der Fassung.

Freiburg ohne Durchschlagskraft

Freiburg wirkte konsterniert und bisweilen hilflos. Vorne fehlte die Durchschlagskraft, in der Abwehr herrschte ein ziemliches Durcheinander. Auch der zwischenzeitliche Ausgleich des eingewechselten Stefan Reisinger (74.) änderte dies nicht entscheidend - im Gegenteil. Tunjic erzielte in der 87. den Siegtreffer für den Underdog erneut per Foulelfmeter - und wieder sorgte der Pfiff von Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) für heftige Diskussionen.

Die Gäste mussten ohne Torjäger Papiss Demba Cisse auskommen, der wegen einer Magen-Darm-Verstimmung kurzfristig unpässlich war. Sie trafen allerdings auf eine Mannschaft, die optisch an eine A-Jugend erinnert und in der nur zwei Spieler einen bekannten Namen tragen.

Trainer Herrlich, der seine Arbeit in Haching kurioserweise erst am 1. September offiziell aufnimmt, vertraut auf Innenverteidiger Jonas Hummels, Bruder von Nationalspieler Mats Hummels, und Markus Schwabl, Sohn des ehemaligen Bundesligaprofis Manfred Schwabl.

Daniel Caligiuri mit Doppel-Chance

Die vor der Saison völlig umgekrempelten Unterhachinger drohten von den Freiburgern zunächst überrannt zu werden. Ein Schuss von Daniel Caligiuri rollte gleich beim ersten Angriff der Gäste knapp am Tor vorbei (1.), erneut Caligiuri zielte kurz darauf knapp über die Latte (8.). Cedrick Makiadi brachte nur Augenblicke später den Ball aus sechs Metern nicht über die Linie (9.), glich seinen Fauxpas allerdings eine Minute später auf Vorlage von Maximilian Nicu mit dem Führungstreffer aus (10.).

Unterhaching schluckte den Gegentreffer wie ein Aufputschmittel herunter. Angreifer Niederlechner hatte unmittelbar nach Wiederanpfiff schon den Ausgleich auf dem Fuß, den erzielte dann kurz darauf Mittelfeldspieler Sternisko mit einem sehr gefühlvollen Schuss von der Strafraumgrenze.

Finanzspritze für Unterhaching

Die Halbzeitpause beruhigte die fahrigen Freiburger nicht entscheidend. Bereits kurz nach Wiederanpfiff zeigte Schiedsrichter Winkmann nach einem Zupfer von Barth an Niederlechner auf den Elfmeterpunkt - Tunjic verwandelte elegant.

Was folgte, war das Bemühen der Freiburger, die Blamage irgendwie abzuwenden, doch überzeugend wirkte dies nicht.

Haching dagegen, 2007 bis ins Pokal-Achtelfinale vorgestoßen, darf sich doppelt freuen: Die 250.000 Euro für den Erstrundensieg kann der vor der Saison finanziell fast kollabierte Verein, der noch keinen Trikotsponsor hat, gut brauchen.

SpVgg Unterhaching - SC Freiburg: Alle Daten und Fakten

Artikel und Videos zum Thema