Bremen scheitert in Heidenheim

SID
Sokratis (l.) und Werder Bremen scheiterten an Drittligist Heidenheim
© Getty

Geführt, einen Elfmeter verschossen und dann noch verloren: Werder Bremen ist in der ersten Runde des DFB-Pokals kläglich gescheitert. Es war das zweite Erstrunden-Aus unter Trainer Schaaf, zuletzt scheiterten die Bremer 2006 am FK Pirmasens.

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Der sechsmalige Titelträger, der die Trophäe zuletzt 2009 gewonnen hatte, unterlag dem frechen Drittligisten 1. FC Heidenheim verdient mit 1:2 (1:0) und wirkte eine Woche vor dem Auftakt der Bundesliga wie ein potenzieller Absteiger aus der ersten Liga. "Das ist ein Schock für die Mannschaft und ein riesiger Rückschlag", sagte Sportchef Klaus Allofs nach Abpfiff gegenüber SPOX.

Dabei hatte Markus Rosenberg (33.) die Hanseaten sogar in Führung gebracht. Nach einem vergebenen Handelfmeter von Marko Marin (51.) drehten die wesentlich aggressiveren Gastgeber dann aber innerhalb von 60 Sekunden durch Christian Sauter (58.) und Marc Schnatterer (59.) das Spiel.

Heidenheim steht kompakt

Torhüter Tim Wiese verhinderte anschließend sogar eine noch höhere Niederlage der Bremer, bei denen vor allem die fehlende Leidenschaft erschreckte.

Die von Verletzungen geplagte Mannschaft von Thomas Schaaf offenbarte Probleme in allen Mannschaftsteilen. Werder hatte erhebliche Mühe beim Spielaufbau.

Heidenheim machte vor 10.000 Zuschauern im ausverkauften Albstadion geschickt die Räume eng und stand in der Abwehr kompakt. Zentral hinter den Angreifern mühte sich Marin zu oft vergeblich, Linie ins Spiel der Bremer zu bringen.

Bremen hinten schwach

Zugleich erwies sich fast erwartungsgemäß die Defensive der Bremer, in der die Langzeitverletzten Per Mertesacker und Naldo fehlen, gegen die quirligen Angreifer des Drittligisten nicht immer als sattelfest.

Vor allem der vom 1. FC Nürnberg gekommene Andreas Wolf ließ sich bisweilen böse verladen: Zunächst musste sich deshalb Wiese vor die Füße von Offensivkraft Schnatterer werfen (20.), ein Schuss des aufgerückten Verteidigers Sandro Sigiru ging nur knapp neben das Tor (25.).

Fast wie der Blitz aus heiterem Himmel fiel daher der Führungstreffer der Bremer. Während sich die Heidenheimer und ihr Publikum noch darüber aufregten, dass Schiedsrichter Jochen Drees nach einem Zusammenprall zwischen Christian Essig und Bremens neuem Innenverteidiger Sokratis Papastathopoulos keinen Freistoß für die Gastgeber pfiff, war der Ball bereits auf der anderen Seite. Rosenberg nahm nahezu unbehelligt Maß und traf aus rund 18 Metern (33.). Ein Fall mangelnder Cleverness des Drittligisten.

Sauter trifft per Freistoß

Danach eröffneten sich den Bremern zwangsläufig mehr Räume, nutzen konnten sie diese aber ebenso wenig wie Marin einen umstrittenen Handelfmeter, den der gute Heidenheimer Torhüter Frank Lehmann vereitelte.

Die Strafe folgte beinahe prompt: Mit einem direkt verwandelten Freistoß glich Sauter zunächst aus, nur eine Minute später schlängelte sich der starke Schnatterer geschickt durch die Bremer Abwehr und ließ Wiese mit einem Schlenzer aus kurzer Entfernung keine Abwehrchance. Eine Antwort darauf blieb Werder schuldig.

Allofs: "Ein großer Schaden"

Allofs zeigte sich überrascht vom schwachen Auftritt der Mannschaft: "Wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir hier ausscheiden. Das ist ein großer Schaden für uns - sowohl finanziel wie auch für die Außenwirkung."

Weit nach Spielende machten einige Bremer Fans ihrem Ärger Luft. Rund 200 Anhänger blockierten den Werder-Mannschaftsbus und verhinderten zunächst die Abfahrt aus dem Stadion.

Heidenheim - Bremen: Alle Daten und Fakten

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