Hoffenheim ringt den FCA nieder

Von Stefan Rommel / Martin Jahns
Sejad Salihovic erzielte mit einem platzierten Freistoß das 1:0 für Hoffenheim
© spox

1899 Hoffenheim hat das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht. Die Kraichgauer siegten in der Runde der letzten 16 gegen den FC Augsburg mit 2:1 (1:1) und sorgten nach den Turbulenzen der letzten Tage um Trainer Holger Stanislawski für einen versöhnlichen Jahresausklang.

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Vor der enttäuschenden Kulisse von lediglich 9.000 Zuschauern im Dietmar-Hopp-Stadion in Sinsheim brachte Sejad Salihovic (23.) die Gastgeber in Führung, die Torsten Oehrl noch vor der Pause ausglich (37.).

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Hoffenheim wieder mit Mlapa auf Rechtsaußen und Firmino im Offensivzentrum.

Augsburg ohne Mölders, dafür mit Kapllani vorne im Sturm. Oehrl ersetzt Baier im offensiven Mittelfeld.

9.: Werner ist links durch und spielt den Ball in die Mitte, wo Kapllani jedoch knapp verpasst. Starke ist zur Stelle.

23., 1:0, Salihovic: Freistoß aus 18 Metern. Amsif macht einen kleinen Schritt aus der Torwartecke, da haut Salihovic das Ding aber hin. Amsif dann ohne Abwehrchance.

28.: Johnson ist links durch und spielt den Ball von der Grundlinie in die Mitte, wo Firmino sechs Meter vor dem Tor mit dem Knie an den Ball kommt. Aber Amsif ist auf dem Posten und hat den Ball sicher.

30.: Oehrl kommt aus 20 Metern zum Schuss, aber der Ball geht knapp links am Tor vorbei.

33.: Kapllani setzt sich toll gegen Vorsah durch, schiebt dann aber aus 13 Metern schwach genau auf Starke, der das Schüsschen pariert.

37., 1:1, Oehrl: Werner geht mal wieder an Beck vorbei und flankt scharf zur Mitte. Starke faustet den Ball direkt Oehrl auf den Schlappen, der aus sechs Metern nur noch einschieben muss.

42.: Firmino überragend gegen Callsen-Bracker, legt den Ball in größter Bedrängnis quer and en Fünfer. Ibisevic ist da, will über Amsif lupfen. Der ist aber noch mit der Hand dran, Verhaegh rettet dann zwei Meter vor der Linie.

49., 2:1, Ibisevic: Salihovic bringt einen Freistoß von rechts scharf und flach auf den kurzen Pfosten. Ibisevic läuft in den Ball hinein und lenkt ihn unhaltbar neben den rechten Pfosten ins Tor.

58.: Salihovic hätte schon geschätzt 100 Mal an der Strafraumgrenze abziehen können, will sich jedoch lieber durchdribbeln. Im ungünstigsten Augenblick schießt er dann aus 15 Metern, allerdings zu schwach und unplatziert. Amsif ohne Probleme.

74.: Gogia macht Beck am Sechzehner ein bisschen arg leicht frisch, zieht dann mit links aus zehn Metern ab. Starke mit beiden Fäusten.

90.: De Jong zieht einen Freistoß aus 25 Metern wie einen Strahl auf das Hoffenheimer Tor, aber Starke ist da und faustet das Leder weg.

Fazit: Verdienter Sieg für Hoffenheim, das deutlich mehr investierte und sich dieses Mal auch für seinen Aufwand belohnte.

Der Star des Spiels: Sejad Salihovic war fleißig, ein steter Antreiber, mit seinen Standards brandgefährlich und belohnte sich selbst mit einem Tor und einem Assist. Salihovic war der auffälligste Spieler auf dem Platz.

Der Flop des Spiels: Andreas Beck hatte zwar einige brauchbare Aktionen in der Offensive. Defensiv war Hoffenheims Kapitän aber ein großes Sicherheitsrisiko. Erst Werner, später dann Gogia kamen zu oft zu leicht an Beck vorbei. Für den Nationalspieler dürfte die Winterpause gerade recht kommen.

Der Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer mit einer sicheren Leistung in einem allerdings auch leicht zu führenden Spiel. Ohne große Fehler, korrekt bei den persönlichen Strafen. Allerdings in der Zweikampfbewertung nicht immer mit einer klaren Linie. Vor allem gegen Ende der Partie ließ er auf Hoffenheimer Seite einiges durchgehen.

Analyse: Ein komisches Spiel in der ersten Halbzeit. Hoffenheim war überlegen, hatte mehr Spielanteile und zeigte den schöneren, weil schnelleren Fußball. Die dickeren Chancen hatte aber der FCA, der einige Male seine Zurückhaltung ablegte und dann brandgefährlich wurde.

Hoffenheim rochierte in der Offensive gut, brachte die Augsburger Deckung oft ins Laufen. Oft kam aber der Abschluss zu spät oder der letzte Pass nicht an. Augsburg dagegen war im letzten Angriffsdrittel zielstrebiger und machte besonders über den starken Werner auf der linken Seite immer wieder Dampf.

Die erneute Führung gleich nach der Pause brachte Hoffenheim dann die ersehnte Sicherheit, von Augsburg war lange Zeit gar nichts mehr zu sehen. Hoffenheim presste phasenweise perfekt - versäumte es aber, den Sack in dieser Phase endgültig zuzumachen und geriet am Ende doch noch einmal unter Druck.

Hoffenheim knickte aber dieses Mal nicht ein und schaffte im letzten Spiel des Jahres doch noch den Schulterschluss zwischen Mannschaft, Trainer und Fans, nachdem es in den letzten Tagen sehr viel Unruhe gegeben hatte, inklusive gegenseitiger Schuldzuweisungen.

Hoffenheim - Augsburg: Daten und Fakten

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