Bayern mit Mühe ins Halbfinale

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Andreas Lehner
Arjen Robben verwandelte in der 58. Minute einen Handelfmeter zum 2:2
© Getty

Der FC Bayern München hat sich im Viertelfinale des DFB-Pokals keine Blöße gegeben und gegen Zweitligist Greuther Fürth souverän mit 6:2 (1:2) gewonnen. Allerdings hatten die Münchner mit dem Zweitligisten deutlich mehr Mühe als erwartet.

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Vor 53.300 Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften Allianz Arena erzielten Thomas Müller (2), Arjen Robben, Franck Ribery und Philipp Lahm die Tore für die Bayern, dazu traf Sami Allagui ins eigene Tor. Christopher Nöthe und Allagui trafen für Fürth.

Die Bayern feierten ihren 150. Sieg im DFB-Pokal und sind damit weiter in allen drei Wettbewerben (Meisterschaft, Pokal, Champions League) vertreten.

Bayern-Coach Louis van Gaal sagte nach der Partie: "Greuther Fürth hat in der ersten Halbzeit überragend Fußball gespielt. Sie hatten eine gute Strategie und viel Aggressivität. Wir waren nicht konzentriert, deshalb war ich in der Pause auch sehr böse. Nach dem Wechsel waren wir dann besser, das Resultat ist aber ein bisschen übertrieben."

Van Gaals Gegenüber Michael Büskens war enttäuscht: "Wir haben das nicht verdient. Das ist bitter für uns. Wir haben uns als Zweitligist sehr gut präsentiert und hatten vor der Pause sogar noch weitere Chancen. Aber durch den Doppelschlag in der zweiten Hälfte haben wir dann die Organisation verloren. Die Räume waren dann zu groß, weshalb die individuelle Qualität der Bayern zum Tragen kam."

So diskutierten die SPOX-User das Spiel

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Die Bayern müssen auf die verletzten Butt, van Buyten und Klose verzichten. Schweinsteiger wird geschont und Olic macht Ribery Platz. Fürth mit zwei Änderungen: Fürstner und Schröck spielen für Karaslavov und Rahn.

5., 1:0, Müller: Lahm spielt links Ribery an, der nimmt ein bisschen Tempo auf und passt dann wunderbar in die Schnittstelle der Viererkette, wo Caligiuri völlig falsch steht. Müller taucht 14 Meter halblinks vor dem Fürther Tor auf und schlenzt den Ball um Loboue herum ins rechte Eck.

10., 1:1, Nöthe: Bayern verliert im Mittelfeld den Ball, Demichelis schießt dann auch noch Nöthe an. Der Fürther ist alleine auf dem Weg zum Bayern-Tor und schiebt die Kugel aus 13 Metern an Rensing vorbei ins rechte Eck.

28.: Tymoschtschuk vertändelt den Ball leichtfertig. Pekovic schnappt sich die Kugel, legt am Strafraum quer auf Allagui, der aus 14 Metern direkt abschließt. Badstuber lenkt den Ball gerade noch übers Tor.

31.: Demichelis grätscht am Ball vorbei und irritiert damit Badstuber, der letzter Mann ist. Allagui macht sich alleine auf dem Weg Richtung Tor, hebt den Ball allerdings am rechten Pfosten vorbei. Den muss er machen!

40., 1:2, Allagui: Nicht zu glauben, was hier abgeht! Müller flankt vom linken Strafraumeck, Allagui kommt mit dem Scheitel dran. Der Kopfball segelt relativ harmlos Richtung Rensing, doch der schlägt mit der Hand am Ball vorbei!

Halbzeit-Fazit: Absolut verdiente Führung des Außenseiters, die eigentlich höher ausfallen müsste.

58., 2:2, Robben (Elfmeter): Fürstner wirft sich in einen Robben-Schuss und bekommt den Ball an die Hand. Kann man geben. Den Strafstoß hämmert Robben halbhoch in die Mitte. Lobue ist noch leicht dran, kann aber nichts machen.

61., 3:2, Ribery: Durcheinander vor dem Fürther Tor. Alaba leitet den Ball zu Ribery weiter. Loboue kommt erst raus, bleibt dann stehen und lässt sich von Gomez abblocken. Ribery macht den Haken nach innen und schlenzt die Kugel aus 13 Metern ins rechte Eck.

65., 4:2, Lahm: Gomez lässt am Strafraum auf Ribery prallen, der sieht auf rechts Lahm. Der Nationalspieler hält aus rund 15 Metern mit rechts halbhoch drauf. Caligiuri fälscht noch leicht ab und der Ball schlägt neben dem linken Pfosten ein.

82., 5:2, Müller: Robben mit dem klasse Pass aus dem Zentrum in die Tiefe auf Müller. Der ist einen Schritt schneller als Caligiuri und schiebt den Ball dann mit links an Loboue vorbei ins Tor.

84.: Flanke von rechts. Allagui kommt zum köpfen, doch Rensing kratzt den Ball von der Linie.

87.: Ein Robben-Freistoß wird abgefälscht und klatscht an die Latte. Beim Nachschuss scheitert Müller aus vier Metern an Loboue.

89., 6:2, Allagui (Eigentor): Ecke durch Altintop von links. Allagui köpft die Kugel rechts ins eigene Tor.

Fazit: Aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte ein verdienter Sieg, der aber doch zu hoch ausfiel.

Der Star des Spiels: Thomas Müller. In der ersten Halbzeit war der Youngster trotz seines Führungstores nicht sonderlich auffällig. Nach der Pause war der 20-Jährige deutlich agiler und unterstrich mit seinem zweiten Treffer des Spiels seinen tollen Torriecher.

Die Gurke des Spiels: Anatolij Tymoschtschuk. Bekam mal wieder eine Chance von Beginn an, konnte aber erneut nicht zeigen, warum er den Bayern elf Millionen Euro wert war. Auf der Schweinsteiger-Position bekam er überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel, verlor viele Bälle und machte das Spiel oft langsam, weil er oft den Weg nach hinten wählte. Nach 59 Minuten ausgewechselt gegen Alaba ausgewechselt, der seine Sache deutlich besser machte.

Die Pfeife des Spiels: Michael Weiner. Eine souveräne Leistung ohne große Fehler. Lag in der Zweikampfbewertung meist richtig und gab auch den Strafstoß zu Recht.

Die Lehren des Spiels: Die Bayern kamen gut ins Spiel, ließen sich von der schnellen Führung aber wohl etwas blenden und waren dann komplett von der Rolle. Von der schnellen, präzisen Ballzirkulation der letzten Wochen war nichts geblieben. Dafür gab es viele einfache Ballverluste im Zentrum von van Bommel und Tymoschtschuk.

Auf den Außen nahmen Schröck und Nehrig Ribery und Lahm fast komplett aus dem Spiel. Auf rechts bekam Robben wenig Unterstützung von Lell und wurde von Falkenberg fast in Manndeckung genommen.

Fürth spielte mit hohem Aufwand und mauerte sich nicht nur hinten ein. In den meisten Situationen waren die Greuther geistig und körperlich frischer und kam so zu vielen Ballgewinnen, die sie in gefährliche Konter umwandelten.

Nach der Pause waren die Bayern zumindest in den Zweikämpfen entschlossener, leisteten sich aber weiterhin zu viele Abspielfehler und Ballverluste. Ein starker Angriff, der zum Elfmeter führte, drehte das Spiel komplett.

Fürth verlor kurzzeitig die Ordnung und kassierte zwei schnelle Tore. Die Strafe für die vergebenen Chancen der ersten Hälfte. Danach war das Spiel gelaufen und die Bayern spielten die Partie souverän nach Hause und schenkten den Fürthern noch zwei weitere Treffer ein.

Bayern München - Greuther Fürth: Daten und Fakten