Wie in alten Klopp-Zeiten

Welche Ideen hat FCB-Trainer Pep Guardiola für das Pokalfinale gegen den BVB?
© getty

In der Bundesliga fertigte der FC Bayern den BVB in der Hinrunde mit 5:1 ab. Im Rückspiel reagierte Thomas Tuchel und holte mit etwas Glück ein 0:0. Was fällt beiden Trainern für das DFB-Pokalfinale in Berlin ein (20 Uhr im LIVETICKER)? SPOX analysiert mit Hilfe des Instituts für Fußballmanagement die beiden BL-Spiele und nennt Aspekte möglicher Matchpläne beider Teams.

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Die Duelle in der Bundesliga

4.10.15: FC Bayern - Borussia Dortmund 5:1 (2:1)

Beide Teams trafen sich zum Spitzenspiel am 8. Spieltag in der Allianz Arena. Die Münchner hatten 21, die Dortmunder 17 Zähler auf dem Konto, beide Teams waren noch ungeschlagen.

Die Bayern stellten sich in einem klaren 3-4-3, in dem Alonso, Thiago und Lahm im Zentrum für Kontrolle sorgten und Götze den Verbindungsspieler zur Offensive gab. Die defensive Dreierreihe bildeten Martinez, Boateng und Alaba.

Der BVB dagegen in einem asymmetrischen 4-4-1-1, da Tuchel auf Reus zugunsten von Kagawa verzichtete, um das Zentrum zu stärken, Mkhitaryan spielte eine Art zweiten Stürmer rund um Aubameyang. In der Defensive rückte Sokratis als Gegenspieler Costas auf die Rechtsverteidigerposition und Bender in die Innenverteidigung.

Die Bayern agierten von Beginn an überlegen, aber nicht extrem dominant, der BVB war durchaus im Spiel und in Ansätzen gefährlich. Das spiegelt auch das Ballbesitzverhältnis von 58 zu 42 Prozent wider. Auch der Treffer des BVB fiel nach einer gelungen Aktion durchs Zentrum aus dem Spiel heraus.

Das relativ deutliche Ergebnis hatte drei Gründe: Zum einen verteidigte der BVB die langen Bälle der Bayern, die hauptsächlich von Boateng (5 Torschussvorlagen, 2 Assists) hinter die aufgerückte letzte Linie gespielt wurden, schlecht und ohne passende Abstimmung zwischen der neuen Innenverteidigung Hummels/Bender. Zum anderen leisteten sich die Dortmunder schlimme individuelle Fehler durch Bürki (1:0, 3:1) und Mkhitaryan (Foul vor dem Elfmeter zum 2:0). Und zum dritten zeigten die Bayern eine im Verlauf der Saison immer weniger präsente Effektivität im Abschluss.

Jerome Boatengs Passspiel beim 5:1 des FCB im Hinspiel

5.3.16: Borussia Dortmund - FC Bayern 0:0

Vor dem nächsten Gigantentreffen hatte der BVB fünf Punkte Rückstand und hätte mit einem Sieg auf zwei Zähler heranrücken können, aber am Ende waren die Münchner dem Sieg deutlich näher und hielten mit dem Remis den Vorsprung auf den ärgsten Verfolger.

Beide Trainer wählten dieses Mal eine andere Grundformation. Der BVB begann in einem 3-4-3, das schnell zu einer Mischung aus 5-4-1, 5-3-2 und 5-2-3 wurde. Die Bayern dagegen dieses Mal in Abwesenheit der verletzten Innenverteidiger Martinez, Badstuber und Boateng mit einer Viererkette und einer Mischung aus 4-2-3-1 und 4-2-4. Alonso bekam dieses Mal nicht die spielstarken Thiago und Lahm zur Seite, sondern den kampfstarken Vidal.

Die Dortmunder waren in der Anfangsphase gut im Spiel und hatten sogar mehr Ballbesitz, ohne sich große Torchancen zur erspielen. Die Bayern bekamen nach knapp einer halben Stunde besseren Zugriff aufs Spiel, als sich Alonso verstärkt zwischen die Innenverteidiger fallen ließ und Vidal seine Position offensiver interpretierte. Der Chilene schob weit nach vorne und der BVB hatte Probleme, lange Bälle auf ihn zu verteidigen.

Mit dieser Rochade erlangten die Münchner die Spielkontrolle und dominierten von diesem Moment an den Ball. Da das Gegenpressing ebenfalls sehr gut klappte und die langen Bälle des BVB gut von den geschickten Kimmich und Alaba verteidigt wurden, kam der BVB kaum noch zu klaren Angriffen.

Bayern hatte am Ende mehr als 66 Prozent Ballbesitz, die bessere Zweikampfquote (52,5 Prozent) und auch deutlich mehr Torschüsse (17:11). Anders als im Hinspiel wurden aber beste Chancen (Müller, Costa, Vidal) nicht konsequent genutzt, wodurch am Ende ein torloses Remis stand.