RB ist weiter - Blamage für Augsburg

Von SPOX
RB Leipzig setzte sich in der Verlängerung gegen den SC Paderborn durch
© imago

Werder Bremen hat in der ersten Pokalrunde den Kopf aus der Schlinge gezogen. Gegen Illertissen setzte man sich erst in der Verlängerung durch. Während sich auch 1860 München quälte, ballerte Hoffenheims Sven Schipplock den SC Paloma ab. Außerdem: Leipzig schlägt Paderborn in der Verlängerung und der VfL Wolfsburg siegt im Elfmeterschießen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Holstein Kiel - 1860 München 1:2 (1:0)

Tore: 1:0 Siedschlag (8.), 1:1 Okotie (65.), 1:2 Okotie (81., Foulelfmeter)

Die Münchner Löwen zeigten zu Beginn eine schwache Vorstellung und kassierten gleich den verdienten Gegentreffer. Vor allem die eigene Abwehr verunsicherte die Mitspieler in der ersten Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Münchner besser und konnten durch den Treffer von Rubin Okotie ausgleichen. Die letzten 25 Minuten der Partie waren völlig offen - bis Okotie zehn Minuten vor Schluss einen Elfmeter rausholte und diesen in der Folge auch verwandelt. Durch eine deutlich bessere zweite Hälfte stehen die Löwen verdient in der zweiten Runde.

FV Illertissen - SV Werder Bremen 2:3 n.V. (1:1, 1:1)

Tore: 0:1 Hajrovic (4./Elf.), 1:1 Nebel (24.), 1:2 Lukimya (93.), 1:3 Selke (99.), 2:3 Hämmerle (102.)

Werder Bremen ist in Ulm nochmals mit einem blauen Auge davongekommen und zog über die Verlängerung in die nächste Runde ein. Dabei erwischte das Team von Robin Dutt einen Auftakt nach Maß und ging durch Izet Hajrovic früh per Elfmeter in Führung.

Die Schwaben wirkten aber keinesfalls geschockt und erzielten 20 Minuten später durch Moritz Nebel den verdienten Ausgleich. Bremen schien auf einmal völlig von der Rolle und stand sowohl offensiv als auch defensiv komplett neben sich - dennoch ging es in die Verlängerung. Dort erwischte Bremen erneut einen guten Start, doch der Viertligist steckte niemals auf und machte es spannend bis zum Schluss.

Nachdem Werder es mit Ach und Krach nach drei Erstrunden-Pleiten in Folge erstmals wieder in Runde zwei geschafft hatte, kommentierte Dutt verschmitzt: "Wir haben die Sensation geschafft."

Carl Zeiss Jena - FC Erzgebirge Aue 0:1 (0:1)

Tore: 0:1 Okoronkwo (39.)

Das Ostderby auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld war direkt ein richtungsweisendes Spiel für den Tabellenletzten der 2. Liga - und die Veilchen hielten stand. Phasenweise enorm verunsichert und von gut aufspielenden Jenensern gefordert, erlöste Solomon Okoronkwo den Gast aus Aue kurz vor der Pause mit einem sehenswerten Treffer aus der Drehung.

Das täuschte allerdings nicht darüber hinweg, dass Jena spielerisch besser auftrat. Auch nach dem Wiederbeginn machten die Hausherren überwiegend das Spiel und drückten auf den Ausgleich, auch wenn Chancen über die gesamte Spieldauer Mangelware waren. Mit der Zeit allerdings gewann Aue wieder zunehmend die Oberhand und konnte das Ergebnis bis zum Schlusspfiff verwalten.

SC Paloma - 1899 Hoffenheim 0:9 (0:7)

Tore: 0:1 Elyounoussi (9.), 0:2 Bicakcic (17.), 0:3 Schipplock (18.), 0:4 Schipplock (28.), 0:5 Schipplock (33.), 0:6 Szalai (34.), 0:7 Schipplock (45.), 0:8 Schipplock (53.), Modeste (90.)

Hoffenheim hat seine Favoritenstellung gegen den Fünftligisten aus Hamburg von Beginn an eindrucksvoll untermauert und keine Zweifel am Einzug in die nächste Runde aufkommen lassen.

Das Team von Markus Gisdol erspielte sich Chancen im Minutentakt und ging durch Tarik Elyounoussi schnell in Führung. Sven Schipplock traf im Anschluss gleich fünf Mal und hat nun genauso viele Treffer wie Stefan Kießling auf dem Konto. Nach dem Seitenwechsel hatte der Bundesligist aber ein Einsehen und Paloma gelang es, eine zweistellige Niederlage zu verhindern.

BSV SW Rehden - VfR Aalen 4:5 n. E. (1:1, 1:1, 1:0)

Tore: 1:0 Daghfous (20./ET), 1:1 Klauß (57.)

Elfmeterschießen: 1:0 Wessel, 1:1 Junglas, 2:1 Winkelmann, 2:2 Drexler, 3:2 Bolyki, 3:3 Weiß, Goldmann verschießt, Hainault verschießt, Heiken verschießt, 3:4 Leandro

Ein Jahr nach dem Highlight gegen die Bayern feiert Rehden erneut einen großen Pokaltag. Gegen den Favoriten aus Aalen schaffte der Regionalligist beinahe die Überraschung, zwang den VfR in die Verlängerung und schließlich sogar ins Elfmeterschießen. Dort versagten zwei Rehdenern allerdings die Nerven.

Arminia Bielefeld - Sandhausen 4:1 (1:0)

Tore: 1:0 Schuppan (42.), 2:0 Klos (57.), 3:0 Dick (60.), 4:0 Müller (64.), 4:1 Kübler (76.)

In einer ruppigen ersten Halbzeit konnten die Gastgeber kurz vor dem Seitenwechsel in Führung gehen. Die Bielefelder agierten druckvoller und verdienten sich somit die Führung.

Nach einer Ecke von Florian Dick erzielte Stürmer Fabian Klos ein sensationelles Traumtor. Per Volley jagte der 26-Jährige den Ball aus etwa 18 Meter an die Unterkante der Latte. Mit zwei weiteren schnellen Treffern sorgte der Drittligist für die endgültige Vorentscheidung. Lediglich ein Ehrentreffer gelang den Gästen noch.

Eintracht Trier 05 - SC Freiburg 0:2 (0:0)

Tore: 0:1 Schuster (52., Foulelfmeter), 0:2 Guede (68.)

Von Beginn an machten die Trierer Druck und versteckten sich nicht vor dem Erstligisten. Die Rheinland-Pfälzer agierten im Moselstadion mutig und zielstrebig. Die Freiburger blieben allerdings ruhig und Kapitän Julian Schuster sorgte per Foulelfmeter für den Führungstreffer nach der Halbzeit.

Trier wirkte nach dem Gegentreffer überrascht und die Gäste wurden dadurch besser. Der eingewechselte Guede machte mit seinem Treffer alles klar. Trotz großem Bemühen scheidet Eintracht Trier in der ersten Runde des DFB-Pokals aus.

Preußen Münster - Bayern München 1:4 (0:2)

Tore: 0:1 Götze (19.), 0:2 Müller (29.), 0:3 Alaba (52.), 0:4 Pizarro (73.), 1:4 Krohne (89., Elfmeter)

Rot: Heitmeier (90.+1, Notbremse)

Besonderes Vorkommnis: Daniel Masuch hält Foulelfmeter von Robert Lewandowski (90.+2)

Die Bayern hatten in Münster zumindest zu Beginn kleinere Probleme im Stellungsspiel und wiesen eine auffällig hohe Fehlpassquote auf. So kamen die Gastgeber über die einzige Spitze Marcel Reichwein sogar zu mehreren Chancen. Nach einer Viertelstunde fingen sich die Münchner und übten durch schnelles Kombinationsspiel konsequent Druck aus. Mario Götze brachte Bayern per Kopf in Führung, Thomas Müller legte auf unglückliche Vorlage von Jens Truckenbrod nach.

Im zweiten Durchgang erhielt Bayern noch mehr Räume und hebelte die gegnerische Abwehr mit geschickten Positionswechseln und schneller Ballzirkulation locker aus. David Alaba erzielte mit einem Traumtor aus 24 Metern das 3:0, ein sehenswerter Lupfer des eingewechselten Claudio Pizarro markierte das 4:0. Einen angeblichen Handelfmeter verwandelte Rogier Krone kurz vor Schluss, ehe Robert Lewandowski auf der Gegenseite nach Marc Heitmeiers Notbremse an Daniel Masuch scheiterte.

Analyse: Bayern spaziert in die zweite Runde

Neubrandenburg 04 - Karlsruher SC 1:3 (0:0)

Tore: 1:0 Fischer (48.), 1:1 Krebs (51.), 1:2 Mauersberger (55./Elf.), 1:3 Micanski (67./Elf.)

Der KSC hatte das Spiel gegen Neubrandenburg über große Strecken unter Kontrolle, wenngleich die Hausherren immer wieder gefährliche Nadelstiche setzen konnten. Die Mannschaft von Markus Kauczinski kam aber direkt gut in die Partie und erspielte sich die ein oder andere gute Chance, lediglich im Abschluss haperte es etwas.

So ging der Fünftligist kurz nach dem Seitenwechsel nach einem Freistoß durch Christoph Fischer etwas überraschend in Führung. Die Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten, und Gaetan Krebs und Jan Mauersberger mit einem Elfmeter brachten die Badener letztlich binnen vier Minuten auf die Siegerstraße und in die nächste Runde.

Würzburger Kickers - Fortuna Düsseldorf 3:2 n. V. (2:2, 0:1)

Tore: 0:1 Schmidtgal (42.), 1:1 Bieber (51.), 2:1 Bieber (55.), 2:2 da Silva Pinto (58.), 3:2 Lewerenz (114.)

Rot: Benschop (Düsseldorf, 67.)

Gelb-Rot: Bodzek (120.+3)

Wahnsinn in Würzburg! Die von Bernd Hollerbach trainierten Kickers schmeißen sensationell Düsseldorf aus dem Pokal. Ein abgefälschter Freistoß von Steven Lewerenz, für Michael Rensing nicht abzuwehren, besiegelte in der Verlängerung den Erfolg des Regionalligisten aus Würzburg. Zuvor sah das Publikum abwechslungsreiche wie spannende 90 Minuten plus Zugabe.

Der Regionalligist aus Würzburg war von Beginn an wiederholt der Führung nahe und stellte den Favoriten vor große Probleme in der Defensive. Kurz vor dem Pausenpfiff dann die Erlösung: Heinrich Schmidtgal erzielte mit einem satten Schuss das 1:0. Doch die Fortuna musste weiter zittern.

Nach dem Wiederbeginn nickte Christopher Bieber zum Ausgleich für die Kickers ein, vier Minuten später erzielte Bieber dann sogar die Führung. Aber die Fortuna kam - und wie. 30 Meter Entfernung, Sergio da Silva Pinto am ruhenden Ball - und der hämmerte das flatternde Spielgerät einfach ins Netz.

Doch es folgte prompt der nächste Tiefschlag. Charlison Benschop, erst sieben Minuten zuvor eingewechselt, verabschiedete sich nach einer Tätlichkeit mit der Roten Karte. Würzburg drückte, traf zweimal Aluminium, doch es ging in die Verlängerung, in der den Kickers sogar ein Strafstoß verwehrt wurde. Schließlich machte sich Lewerenz zum Helden, Adam Bodzek flog noch mit Gelb-Rot vom Platz.

RB Leipzig - SC Paderborn 2:1 n.V. (1:1, 1:1)

Tore: 0:1 Koc (27.), 1:1 Jung (43.), 2:1 Fandrich (109.)

In der Red Bull Arena war von einem Klassenunterschied lange Zeit nichts zu spüren, allerdings hatte der Bundesligist die leicht besseren Möglichkeiten. Moritz Stoppelkamp scheiterte an der Latte, die zweite gute Chance aber saß: Süleyman Koc fasste sich aus 35 Metern ein Herz und überwand den aufgerückten Benjamin Bellot.

Die Bullen antworteten aber noch im ersten Durchgang. Anthony Jung trat zum Freistoß an, Patrick Ziegler fälschte ab - Lukas Kruse hatte keine Chance, den Ball zu parieren. Im zweiten Durchgang spielten beide Teams auf Augenhöhe, das Niveau stimmte. Gegen Ende der regulären Spielzeit schien man sich aber auf die Verlängerung geeinigt zu haben - Chancen wurden zunehmend seltener. Es ging in die Verlängerung.

Nach zerfahrener erster Hälfte war es Leipzigs Joker Clemens Fandrich, der im Gewühl am Schnellsten reagierte und den Ball über die Linie stocherte (109.). Paderborns Bemühungen wirkten ratlos, sodass RB wenig Probleme hatte, den Vorsprung über die Zeit zu bringen.

1. FC Magdeburg - FC Augsburg 1:0 (0:0)

Tore: 1:0 Beck (57.)

Der FCA scheidet sensationell gegen einen Viertligisten aus! Christian Beck avancierte bei den Magdeburgern zum Helden, als es im zweiten Durchgang passierte. Der FCM wagte sich nach vorne, Jan-Ingwer Callsen-Bracker ließ sich bei einer hohen Hereingabe düpieren - Christian Beck bedankte sich und schoss unbedrängt ein.

Zuvor war Augsburg fast eine Stunde nichts eingefallen. Trotz 70 Prozent Ballbesitz fehlte es der Weinzierl-Elf an Ideen, während Magdeburg seine defensiven Aufgaben solide verrichtete. So plätscherte die erste Hälfte ereignislos vor sich her - ein Erfolg für die vier Spielklassen schlechteren Gastgeber.

Nach dem Rückstand handelte Markus Weinzierl, brachte Nikola Djurdjic und Shawn Parker - doch der Ertrag ließ auf sich warten. Auch die Einwechslung von Caiuby brachte kaum Impulse. So taumelte der große Favorit seinem Schicksal entgegen und scheidet letztlich nicht unverdient aus.

SV Darmstadt 98 - VfL Wolfsburg 4:5 n.E. (0:0, 0:0, 0:0)

Elfmeterschießen: Mathenia hält gegen Naldo, 1:0 Bregerie, 1:1 Dost, 2:1 Behrens, 2:2 Rodriguez, 3:2 Holland, 3:3 de Bruyne, Grün hält gegen Exslager, 3:4 Olic, 4:4 Stroh-Engel, 4:5 Vieirinha, Grün hält gegen Ivana

Wolfsburg tat sich gegen Darmstadt von Beginn an schwer und konnte zu selten seine spielerischen Vorteile nutzen. Vor allem Kevin de Bruyne sorgte für Wirbel, mehr als ein Lattenschuss (25.) sprang jedoch nicht heraus. Darmstadt seinerseits beschränkte sich aufs Kontern und bescherte Wolfsburg vor allem in Person des agilen Marcel Heller einige Probleme.

Analyse: Wolfsburg quält sich durch

Es dauerte allerdings bis in die Verlängerung, bis die Gastgeber sich echte Torchancen erspielten. Doch Behrens und Stroh-Engel scheiterten aus vielversprechender Position. So musste das Elfmeterschießen entscheiden, dass die Wölfe mit Naldos Fehlschuss denkbar schlecht begannen. Doch Max Grün machte den Patzer seines Kollegen wieder gut und sicherte mit Paraden gegen Maurice Exslager und Milan Ivana das Weiterkommen der Wölfe.

Die 1. DFB-Pokalrunde im Überblick