Hertha und Hannover quälen sich weiter

Von SPOX
Sebastian Langkamp quälte sich mit der Hertha zum Sieg gegen Viktoria Köln
© getty

Die Bundesligisten tun sich am Samstag fast alle schwer. Der 1. FC Köln kommt erst in Hälfte zwei in Schwung, Hannover quält sich ordentlich. Und auch Hertha macht's spannend. Lautern rettet sich im Elfmeterschießen. Eintracht Frankfurt müht sich in Berlin in die zweite Runde.

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FC Homburg - Borussia Mönchengladbach 1:3 (1:2)

Tore: 0:1 Hahn (8.), 1:1 Stegerer (20.), 1:2 Hrgota (45.+2), 1:3 Hrgota (51.)

In den letzten Jahren taten sich die Gladbacher oft schwer in den ersten Runden und auch dieses Jahr musste man zumindest 45 Minuten kämpfen. Dabei gingen die Fohlen schon in der 8. Minute durch Neuzugang Hahn in Führung. Doch schon kurz darauf gelang dem Regionalligisten der Ausgleich durch Stegerer. Der Bundesligist agierte in der Folge ideenlos, während die Homburger immer aktiver wurden.

Mit dem Halbzeitpfiff konnte Hrgota die Gladbacher dann doch in Führung bringen. Er war es auch, der zu Beginn der zweiten Halbzeit zum letztlich entscheidenden 3:1 abstaubte. Die letzte halbe Stunde kontrollierten die Gladbacher das Spiel und ließen auch in der Schlussoffensive Homburgs nichts mehr anbrennen.

Stuttgarter Kickers - Borussia Dortmund 1:4 (0:1)

Tore: 0:1 Mkhitaryan (30.), 0:2 Aubameyang (55.), 1:2 Edwini-Bonsu (60.), 1:3 Aubameyang (78.), 1:4 Ramos (89.)

Ein klares Ergebnis, aber ein enges Spiel. Die Dortmunder hatten zu Beginn Mühe, sich Chancen zu erspielen. Auch die Führung brachte nur etwas mehr Sicherheit. Die Kickers hatten ihre Möglichkeiten, vergaben diese aber teilweise kläglich. Dortmunds individuelle Qualität machte am Ende den Unterschied.

Analyse: Dortmund müht sich in die nächste Runde

VfL Bochum - VfB Stuttgart 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Terodde (9.), 2:0 Terodde (48.)

Der VfB Stuttgart sah in Bochum von Beginn an kein Land. Die Gäste offenbarten große Defizite im Spielaufbau und wirkten im Angriff oft planlos. Bochum hingegen agierte giftig und wollte Fehler der Schwaben erzwingen. So wie vor dem 0:1, als Oriol Romeu unter Bedrängnis einen Katastrophenpass auf Simon Terodde spielte, der eiskalt abschloss.

Im zweiten Durchgang setzte der VfL sogar spielerische Glanzpunkte, nachdem Stuttgart mehr Risiko gehen musste und zu Kontern einlud. Das 2:0 war ein Kontertor aus dem Lehrbuch, schön herausgespielt über Danny Latza und Stanislav Sestak. Auch in der Folgezeit hatte Bochum die besseren Chancen, ein echtes Aufbäumen war beim VfB nie erkennbar. So blieb es beim völlig verdienten 2:0.

Analyse: Bochum knockt den VfB aus

Astoria Walldorf - Hannover 96 1:3 (0:1)

Tore: 0:1 Joselu (29.), 1:1 Hillenbrand (58.), 1:2 Stindl (76.), 1:3 Joselu (79.)

Rote Karte: Marcelo (Hannover, 39., Notbremse)

Joselu feiert einen Traumeinstand bei seinem neuen Klub. Mit einem Doppelpack schoss der Neuzugang aus Frankfurt die Hannoveraner in die zweite Runde und sorgte dafür, dass 96 mit einem blauen Auge davonkam.

Zwischenzeitlich sah es für die Niedersachsen düster aus, nach Marcelos Platzverweis noch in Hälfte eins kam der Regionalligist nach einer Stunde sogar zum Ausgleich. Doch ein Traumtor von Stindl und Joselus zweiter Streich sorgten am Ende für angemessen klare Verhältnisse.

Viktoria Köln - Hertha BSC 2:4 (0:2)

Tore: 0:1 Ronny (33.), 0:2 Beerens (41.), 0:3 Haraguchi (51.), 1:3 Wunderlich (57.), 2:3 Candan (67.), 2:4 Schieber (76.)

Die Hertha gewinnt ein turbulentes Pokal-Debüt auch dank seiner treffsicheren Neuzugänge. Nach einer eigentlich beruhigenden 2:0-Halbzeitführung - unter anderem hatte Ronny mit einem Distanz-Kracher sehenswert getroffen - ließen die Hauptstädter die tapfer kämpfenden Kölner nochmal an der Sensation schnuppern.

Nach dem zwischenzeitlichen 2:3-Anschluss wackelten die Berliner kurz, auch weil Viktoria viel investierte und mächtig Druck aufbaute. Doch die beiden Neuzugänge Genki Haraguchi und Julian Schieber sorgten mit ihren Debüt-Toren im Hertha-Dress für den im Endeffekt verdienten Erstrunden-Sieg.

SV Waldkirch - SpVgg Greuther Fürth 0:3 (0:0)

Tore: 0:1 Schröck (46.), 0:2 Mudrinski (52.), 0:3 Röcker (82.)

Eine Halbzeit lang schnupperte die SV Waldkirch in Bahlingen an der Sensation, hielt die vier Klassen höher spielende Spielvereinigung vom eigenen Tor weg. Doch dann handelte Trainer Frank Kramer, brachte zum zweiten Durchgang Stephan Schröck für Tom Weilandt - und der Rückkehrer stellte Sekunden nach seiner Einwechslung auf 1:0.

Die Führung wirkte für die Kleeblätter als Brustlöser. Minuten nach dem Treffer legte Ognjen Mudrinski nach Flanke von Thomas Pledl mit dem 2:0 nach. Danach plätscherte das Spiel vor sich hin. Knapp zehn Minuten vor Schluss machte Benedikt Röcker per Kopf nach Schröck-Freistoßhereingabe alles klar.

Bremer SV - Eintracht Braunschweig 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Nielsen (46.)

Der Bremer SV hat sich mehr als achtbar aus der Affäre gezogen, steht am Ende aber trotzdem mit leeren Händen dar. Havard Nielsen bewahrte Eintracht Braunschweig mit dem goldenen Treffer letztlich vor der Blamage gegen den Fünftligisten.

Die Gäste nahmen das Zepter von Beginn an in die Hand und hatten nach einem Eckball durch Benjamin Kessel die erste gute Chance, sein Kopfball klatschte aber nur an den Pfosten. Bremen wurde jedoch mit zunehmender Spieldauer mutiger und setzte immer wieder gefährliche Nadelstiche. Beide Mannschaften lieferten sich bis zum Schluss einen offenen Schlagabtausch, wobei die Beine der Hausherren mit zunehmender Dauer immer müder wurden.

Optik Rathenow - FC Sankt Pauli 1:3 (0:2)

Tore: 0:1 Nöthe (9.), 0:2 Budimir (31.), 0:3 Nöthe (51.), 1:3 Printemps (83.)

Die Paulianer verlebten auf dem Weg in die zweite Runde des DFB-Pokals einen nervenschonenden Nachmittag in Brandenburg. Der Oberligist wurde den Hamburgern zu keiner Zeit gefährlich, nach einer guten halben Stunde war das Spiel durch das 2:0 durch Ante Budimir nach Zuspiel von Marc Rzatkowski praktisch entschieden.

Die Führung hatte Christopher Nöthe bereits nach neun Minuten besorgt. Der Angreifer traf nach einer Flanke per Kopf ins lange Eck. Kur nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: wieder Flanke, wieder Kopf Nöthe - 3:0 und die endgültige Entscheidung. Immerhin: Rathenow kam noch zum Ehrentreffer. Shelby Printems traf nach feiner Einzelleistung zum 1:3.

FT Braunschweig - 1. FC Köln 0:4 (0:0)

Tore: 0:1 Ujah (46.), 0:2 Ujah (52.), 0:3 Lehmann (63.), 0:4 Zoller (87.)

Anthony Ujah sammelt fleißig Argumente für einen Stammplatz zu Saisonbeginn. Der Nigerianer erlöste den haushohen Favoriten aus der Bundesliga Sekunden nach dem Wiederbeginn beim Regionalligisten aus Braunschweig per Lupfer mit der Führung. Sechs Minuten später legte Ujah nach Zuspiel von Daniel Halfar nach. Das 2:0 erstickte die aufkommende Hektik der Kölner im Keim und ebnete den Weg zum Weiterkommen.

In der ersten Halbzeit spielten bereits nur die Geißböcke, doch das Tor wollte nicht fallen. Die FT hielt couragiert dagegen und verhinderte ein ums andere Mal den Rückstand. In der zweiten Hälfte wurde der Klassenunterschied aber deutlich. Matthias Lehmann besorgte mit einem Heber das 3:0. Mit dem dritten Heber des Tages steuerte Simon Zoller noch das 4:0 bei.

SV Wehen Wiesbaden - 1. FC Kaiserslautern 3:5 n.E. (0:0, 0:0, 0:0)

Tore: Fehlanzeige

Im Elfmeterschießen: 0:1 Philipp Hofmann, 1:1 Wiemann, 1:2 Fomitschow, 2:2 Book, 2:3 Mugosa, Sippel hält gegen Mrowca, 2:4 Torrejon, 3:4 Geyer, 3:5 Heintz

Im Südwest-Derby war über die gesamten 120 Minuten kein wirklicher Klassenunterschied zu erkennen. Vor allem die Roten Teufel wirkten in der Offensive erschreckend einfallslos. Wenn es gefährlich wurde, lag es an den Wiesebadenern. Allerdings fehlte im letzten Moment immer ein Quäntchen Glück.

Da auch in der ereignislosen Verlängerung keines der beiden Teams erfolgreich war, musste das Elfmeterschießen herhalten. Dort parierte Tobias Sippel den Elfmeter von Sebastian Mrowca und avancierte so zum Held.

Viktoria Berlin - Eintracht Frankfurt 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Seferovic (9.), Meier (90.+2)

Thomas Schaaf feierte ein gelungenes Pflichtspieldebüt bei der Eintracht. Bereits nach neun Minuten nutzte Neuzugang Haris Seferovic einen Fehler hinter der Berliner Abwehr, umkurvte Keeper Rickert und schob ins leere Tor ein. In der Folge dominierte die Eintracht das Spiel, vergaß jedoch, das Spiel frühzeitig zu entscheiden.

Nach der Pause wurde das Spiel der Gastgeber deutlich ruppiger. Es dauerte bis zur 92. Minute ehe Alex Meier nach einem Konter die Entscheidung besorgte.

Sportfreunde Siegen - FSV Frankfurt 7:8 n.E. (3:3, 2:2, 2:1)

Tore: 1:0 Bouadoud (17.), 2:0 Ali Ibrahimaj, 2:1 Yelen (40.), 2:2 Kapllani (73., Elfmeter ), 2:3 Kapllani (98.), 3:3 Bouadoud (118.)

Elfmeterschießen: 0:1 Kapllani, Dalman hießt Elfmeter über das Tor, 0:2 Konrad, 1:2 Glowacz, Poremba hält Elfmeter von Kruska, Klandt hält Elfmeter von Frisch, Poremba hält Elfmeter von Schembri, 2:2 König, 2:3 Grifo, 3:3 Hayer, 3:4 Engels, 4:4 Bouadoud, 3:4 Engels, 4:4 Bouadoud, Poremba hält Elfmeter von Huber, Klandt hält Elfmeter von Volina, 4:5 Beugelsdijk, Klandt hält Elfmeter von Hartwig

Rote Karte: Kaffenberger (87., Notbremse)

Ein echter Krimi in Siegen. Der Favorit musste nach einer hitzigen Party ins Elfmeterschießen. Erst der 16. Schuss brachte die Entscheidung, Patrick Klandt hielt gegen Mathias Hartwig und der Favorit ist eine Runde weiter. Siegen ging durch Zouhair Bouadoud und Ali Ibrahimaj verdient in Führung. Vor der Halbzeit zeigte Frankfurt mehr Engagement und kam durch Zafer Yelen zum Anschlusstreffer. Einen Strafstoß verwandelte Edmond Kapllani zum 2:2.

Eine Notbremse von Marcel Kaffenberger eröffnete eine turbulente Schlussphase. Der fällige Freistoß landete abgefälscht im Tor, wurde jedoch wegen Abseits nicht gegeben. In der Verlängerung traf Kapllani dann per Kopf, doch Bouadoud konnte kurz vor Ende noch einmal ausgleichen. Im Elfmeterschießen flatterten die Nerven, die Torhüter hielten insgesamt sechs Elfmeter, Frankfurts Klandt den letzten.

Die 1. DFB-Pokalrunde im Überblick