Watzke enttäuscht von Schiri Meyer

Von Marco Nehmer
Hans-Joachim Watzke beschäftigt das Finale gegen den FC Bayern München noch immer
© getty

Hans-Joachim Watzke ist auch eineinhalb Wochen nach dem DFB-Pokalfinale gegen Bayern München noch nicht über die Niederlage hinweg. Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund hadert weiter mit dem nicht gegebenen Treffer und findet deutliche Worte gegenüber Referee Florian Meyer.

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"Ich schätze Herrn Meyer eigentlich sehr. Und ich erkenne an, wie schwierig der Job des Schiedsrichters heutzutage ist", sagte Watzke der "Sport Bild". Aber es habe ihn "betroffen und stutzig gemacht, dass er trotz seiner Fehlentscheidung kein einziges Wort des Bedauerns geäußert hat".

Mats Hummels hatte im Pokalendspiel gegen die Münchner nach 64 Minuten per Kopf ins Tor getroffen, Meyer aber ließ nach dem vermeintlich erfolgreichen Klärungsversuch von Dante weiterspielen. "Jeder, der mal Mannschaftssport betrieben hat, weiß, dass man wütend und enttäuscht ist, wenn man sich mit Recht benachteiligt fühlt", so Watzke.

Der 54-Jährige betonte, "schon während des Spiels absolut sicher" gewesen zu sein: "Wer das erste Tor schießt, wird gewinnen. Das waren nun mal wir - aber der einzige Treffer der regulären Spielzeit hat nicht gezählt."

Meyer fehlt "Mindestmaß an Respekt vor dem BVB"

Daher ging es in die Verlängerung, die die Münchner mit 2:0 gewannen. Watzke beteuerte, dem 45-jährigen Unparteiischen aus Braunschweig sportlich nichts vorzuwerfen, "aber dass er offenbar nicht das Mindestmaß an Respekt vor dem BVB hat und sich nicht bei den Spielern entschuldigt, ärgert mich sehr".

Der Vermutung, die Entscheidung könne wegen zurückliegender Konfrontationen von Trainer Jürgen Klopp mit den Offiziellen contra Dortmund gefallen sein, schob Watzke indes klar einen Riegel vor: "Dass Jürgen ein emotionaler Trainer ist, wissen wir alle. Das gehört zu ihm, aber zu anderen Trainern auch. Es daran festzumachen ist nicht in Ordnung."

Watzke: BVB auch in Zukunft mit Titelchancen

Zudem glaubt der Geschäftsführer der Westfalen nicht, dass weitere Leistungsträger nach Robert Lewandowski den Verein wegen zuletzt ausbleibender Titel verlassen könnten. Marco Reus etwa, nach der Finalpleite extrem niedergeschlagen, werde "mit dem BVB noch viele Titel holen", solle er mittel- oder langfristig bleiben.

"Wenn zum Beispiel jemand aus Frust über die Niederlage in London zu Manchester United gegangen wäre, hätte er keinen Titel geholt und würde nächste Saison nicht mal europäisch spielen", betonte Watzke.

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