Die Personalien
"Mats Hummels verpasst das Abschlusstraining und lässt sich im Münchner Klinikum Bogenhausen behandeln." Grund soll laut "Bild" ein grippaler Infekt sein, der Ausfall des Innenverteidigers stehe demnach bereits fest. Ein Schock für die Dortmunder!
Der FC Bayern: Kokolores am Geburtstag
Hummels' Einsatz war nach seiner Oberschenkelprellung vom Sonntag ohnehin fraglich gewesen. "Bei uns läuft so ein Pferdekuss nicht normal ab", konstatierte Trainer Jürgen Klopp noch am Dienstag, "stattdessen ist auch ein Nerv in Mitleidenschaft gezogen worden. Deshalb liegt die Wahrscheinlichkeit nicht bei 100 Prozent, dass Mats mitwirken kann."
Mit Felipe Santana steht ein nahezu gleichwertiger Ersatz bereit, bestätigt hat der Klub Hummels' Aus bislang aber nicht. Solange werden die Spekulationen darüber, ob Hummels' Pause im Abschlusstraining eine kalkulierte Vorsichtsmaßnahme war, nicht verstummen.
Die Erinnerung an Hummels letzten Startelfeinsatz trotz Grippe sprechen gegen ein solches Risiko: Damals stand der Verteidiger beim glücklichen 1:0 bei Hertha BSC sichtlich neben sich, gab aber erst in der 79. Minute auf.
Bei den Bayern wird Arjen Robben den gesperrten Franck Ribery ersetzen. Nach der Gala des Niederländers gegen Bremen (1 Tor, 2 Assists) ist das keine gute Nachricht für die Gäste. "Arjen ist körperlich in einer guten Verfassung und er brennt natürlich", so Jupp Heynckes. Er sei überzeugt, Robben könne gegen den BVB "noch einen draufsetzen".
Zahlen, Fakten, Bilanzen
Die Zahl des Tages ist für den FC Bayern unbestritten die 113, denn der Klub feiert Geburtstag. Zudem führen die Münchner die Bilanz gegen Borussia Dortmund klar an: In 96 offiziellen Duellen stehen 43 Siege für die Münchner zu Buche, der BVB feierte nur 24 Erfolge. 29 Mal gab es ein Unentschieden.
Im Pokal sind die Bayern in dieser Saison noch ohne Gegentor. Der Verein ließ am Nachmittag via Twitter verlauten, dass sie "diese Marke gegen den BVB zu verteidigen gedenken".
Zudem haben die Münchner in 26 der letzten 27 Pokalheimspiele die nächste Runde erreicht. Keine Bilanz, die die Dortmunder schrecken kann. Denn seit 15 Auswärtsspielen ist der BVB wettbewerbsübergreifend ungeschlagen.
In den jüngsten sieben Duellen haben die Schwarz-Gelben die Nase mit 5-1-1 klar vorn und sich dabei Respekt beim Rekordmeister verschafft. "Dortmund ist eine Mannschaft, die sich auf Augenhöhe mit uns duelliert", schätzt Jupp Heynckes das Kräfteverhältnis vor dem Spiel ein.
Von einem "Angstgegner" will der Bayern-Trainer aber nichts wissen. "Vergessen Sie's", fuhr der Bayern-Coach dem Fragensteller in der letzten Pressekonferenz vor dem Spiel über den Mund.
Kampfansagen? Vorfreude!
"Ich glaube, ganz Deutschland freut sich drauf - wir auch!", bringt Philipp Lahm seine Vorfreude auf das Matchup auf den Punkt: "Das sind die zwei besten Mannschaften in Deutschland." Anders als bei den meisten Spitzenspielen, ist sich Franz Beckenbauer diesmal sicher, dass "es eine Fußballnacht wird, die alle Erwartungen erfüllt".
Javi Martinez kennt vom Pokalfinale 2012 (5:2 für den BVB) angeblich nur ein paar TV-Ausschnitte. Doch die genügen dem Spanier, um in dem Duell am Abend "ein bisschen den Charakter einer Revanche" zu erkennen.
Harsche und laute Töne, zuweilen gang und gäbe zwischen Dortmund (Watzke) und München (Hoeneß), sucht man in den letzten Tagen von den Hauptdarstellern dennoch vergeblich. "Dass die Bayern eine überragende Saison spielen, steht außer Frage", gibt Jürgen Klopp unumwunden zu, "trotzdem ist vor diesem Spiel nichts entschieden".
Und weiter: "Wir gehen an diese Partie heran wie an ein Auswärtsspiel in der Champions League." In Manchester, Madrid, Amsterdam und Donezk holte der BVB immerhin sechs Punkte. "Die hatten wenig Spaß mit uns", sagt Klopp und hofft, dass das heute auch für den Rekordpokalsieger gilt.
Einzig Paul Breitner ("Keine Frage: wir gewinnen. Wir sind die klar bessere Mannschaft - individuell und als Ganzes sowieso") spuckt große Töne. "Schade, dass sich Bayern und Dortmund bereits im Viertelfinale treffen. Es ist das wahre Endspiel", spricht Beckenbauer aus, was Fußballdeutschland denkt.
Die Taktik
Für die Bayern gibt es nach acht Siegen in Folge keinen Grund etwas zu ändern. Im üblichen 4-2-3-1 mit Robben auf links und Mario Mandzukic vorn drin wird Heynckes den Doublesieger empfangen.
Verstecken wird sich auch dieser nicht. "Wir wollen und wir müssen selbst initiativ werden", kündigt Klopp an. "Wer hat die besseren Problemlösungen parat?" So wird Dortmunds Coach zufolge die Schlüsselfrage lauten.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Bayern München: Neuer - Lahm, van Buyten, Dante, Alaba - Javi Martinez, Schweinsteiger - Müller, Kroos, Robben - Mandzukic
Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Santana (Hummels), Schmelzer - Gündogan, Bender - Blaszczykowski, Götze, Reus - Lewandowski
Schiedsrichter: Knut Kircher
FC Bayern vs. Borussia Dortmund: die Bilanz gegeneinander