Schützenfeste und Blamagen

SID
5:0 in Saarbrücken: Die Schalker lassen sich von den mitgereisten Fans feiern
© Getty

Die erste Runde des DFB-Pokals: Während sich Werder Bremen, der Hamburger SV, der 1. FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt nach Kräften blamieren, feiern der FC Schalke, Hannover 96 und FSV Mainz 05 ungefährdete Siege.

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Preußen Münster - Werder Bremen 4:2 n.V.

Tore: 0:1 Elia (45.), 1:1 Taylor (54.), 1:2 Füllkrug (67.), 2:2 Taylor (81.), 3:2 Nazarov (96.), 4:2 Taylor (118.)

Matthew-Taylor-Festspiele vor 18.000 Zuschauern im Preußen-Stadion: Der 30-jährige US-Amerikaner war mit drei Toren und der Vorlage zum 3:2 von Nasarow der überragende Spieler. Die Gelb-Rote Karte für Innenverteidiger Sokratis (108.) gab Werder den Rest.

Ein Klassenunterschied war kaum zu erkennen. Bremen hatte eine ansprechende Anfangsphase, nach der aber die Gastgeber mehr und mehr die Initiative übernahmen. Der von Pavel Dotschew trainierte Drittliga-Vierte hatte auch die klarsten Möglichkeiten und großes Pech. Amaury Bischoff (34.) und Kevin Schöneberg (35.) trafen nacheinander den Pfosten beziehungsweise die Latte. Die Bremer Führung durch einen Heber von Eljero Elia kam durchaus überraschend.

Karlsruher SC - Hamburger SV 4:2

Tore: 0:1 Berg (23.), 1:1 van der Biezen (32.), 1:2 Beister (45.), 2:2 Alibaz (58.), 3:2 Stoll (78.), 4:2 Soriano (86.)

Schon die Pausenführung war schmeichelhaft für die Hamburger, denn ein Zwei-Klassen-Unterschied war nie feststellbar. Mit zunehmender Spielzeit wurde der KSC sogar immer überlegener. Mit einem direkt verwandelten Freistoß sorgte Selcuk Alibaz für den verdienten 2:2-Ausgleich.

Als nach einem weiteren Freistoß durch den Bald-Hamburger Hakan Calhanoglu HSV-Torwart Rene Adler den Ball nach vorne wegfaustete, war Martin Stoll zur Stelle und hämmerte den Ball aus kurzer Distanz zum 3:2 ins Netz. Mit dem vierten Treffer durch Soriano war die HSV-Pleite perfekt.

TSV Havelse - 1. FC Nürnberg 3:2 n.V.

Tore: 0:1 Esswein (7.) , 1:1 Beismann (13.), 2:1 Posipal (59.), 2:2 Mak (80.), 3:2 Vucinovic (97.)

Ein über weite Stecken erschreckend schwacher Club scheiterte erstmals seit elf Jahren in der ersten Pokalrunde. Für Havelse war es schon der zweite Coup gegen die Nürnberger: Bereits 1991 hatten die Niedersachsen den Club im Elfmeterschießen ausgeschaltet.

Schon vor der Pause hatte es nicht unbedingt nach einem Sieg des Favoriten ausgesehen. Die Nürnberger agierten ideenlos und mit wenig Tempo im Spiel. In der Defensive entpuppte sich besonders Zugang Marcos Antonio immer wieder als Schwachstelle.

Erzgebirge Aue - Eintracht Frankfurt 3:0

Tore: 1:0 Paulus (21./Elfmeter), 2:0 Sylvestr (61.), 3:0 Sylvestr (90.+2)

Rote Karte: Trapp (20., Frankfurt)

Gelb-Rot: Schröder (70., Aue)

Erstmals seit zwölf Jahren ist Eintracht Frankfurt wieder in der ersten Pokalrunde gescheitert. Die Mannschaft von Armin Veh spielte couragiert nach vorn, bis Neu-Keeper Kevin Trapp Aues Angreifer Jakub Sylvestr nur noch per Notbremse stoppen konnte und die Rote Karte sah. Paulus verwandelte den fälligen Elfer zur Führung für die Gastgeber.

Danach beschränkte sich Aue auf Abwehrarbeit, die Eintracht rannte vergeblich an - und lief in einen Konter. Einen Abschlag von Aues Torwart Martin Männel leitete Guido Kocer auf Sylvestr weiter, der die Eintracht-Abwehr austanzte und auch Nikolov keine Chance ließ.

Einen unglücklichen Rettungsversuch des herausgeeilten Nikolov nutzte Neuzugang Sylvestr in der Nachspielzeit, um mit einem Distanzschuss aufs leere Tor den Sack zuzumachen.

1.FC Saarbrücken - FC Schalke 04 0:5

Tore: 0:1 Papadopoulos (23.), Draxler (26.), 0:3 Draxler (57.), 0:4 Marica (64.), 0:5 Marica (71.)

Schalke ist beinahe mühelos in die zweite Runde eingezogen, dabei erwischten die Hausherren den besseren Start. Sven Sökler hätte den Drittligisten durchaus in Führung schießen können (7.).

Nach 20 Minuten wurde der Klassenunterschied jedoch deutlich. Abwehrspieler Kyriakos Papadopoulos besorgte nach einem Eckball von Julian Draxler die Führung per Kopf, ehe Schalkes 19 Jahre alter Jungnationalspieler selbst auf 2:0 erhöhte.

Nach der Pause traf Draxler per gekonntem Heber über den heraus eilenden Saarbrücker Torwart Enver Marina erneut. Ciprian Marica erledigte den Rest.

FC Nöttingen - Hannover 96 1:6

Tore: 0:1 Pinto (27.), 0:2 Pinto (32.), 0:3 Andreasen (47.), 1:3 Neziraj (53.), 1:4 Schlaudraff (55.), 1:5 Rausch (79.), 1:6 Schlaudraff (83.)

Standesgemäß hat Hannover 96 die Aufgabe beim Fünftligisten Nöttingen bewältigt. Sergio da Silva Pinto brachte sein Team im Ausweichstadion "An der Kreuzeiche" vor 3168 Zuschauern in Reutlingen mit seinem Doppelschlag auf die Siegerstraße.

Trotz aller Überlegenheit fiel jedoch auf: Die neuformierte 96-Abwehr um Felipe war nicht immer sattelfest.

Wormatia Worms - Hertha BSC 2:1

Tore: 1:0 Bauer (3./Elfmeter), 1:1 Wagner (64.), 2:1 Dressler (82.)

Nach nur einem Punkt aus zwei Spielen zum Auftakt in der 2. Liga verlor Hertha BSC nun auch zum Start in den Pokal. Zur Halbzeit hatten die Berliner bereits zurückgelegen. Hertha-Torwart Philip Sprint hatte Martin Röser im Strafraum zu Fall gebracht. Die Berliner übernahmen die Kontrolle über das Spiel, vor dem Tor fehlte es der Mannschaft von Jos Luhukay aber an Ideen und Abgeklärtheit.

In Durchgang zwei fast dasselbe Bild: Hertha drückte - diesmal aber zunächst auch erfolgreich. Wagner drückte den Ball nach einem Eckball aus wenigen Metern über die Torlinie. Als Hertha auf den Siegtreffer drückte, schloss Dressler einen Konter zum 2:1 ab.

FC Hennef 05 - 1860 München 0:6

Tore: 0:1 Vallori (31.), 0:2 Lauth (33.), 0:3 Blanco (69.), 0:4 Bülow (70.), 0:5 Bierofka (72.), 0:6 Stoppelkamp (90.)

Arminia Bielefeld - SC Paderborn 3:1

Tore: 0:1 Meha (36.), 1:1 Schütz (56.), 2:1 Schönfeld (86.), 3:1 Hübener (90./Elfmeter)

VfR Aalen - FC Ingolstadt 3:0

Tore: 1:0 Lechleiter (15.), 2:0 Dausch (35.), 3:0 Valentini (90.)

Hansa Rostock - 1. FC Kaiserslautern 1:3

Tore: 0:1 Bunjaku (49.), 0:2 Zuck (56.), 1:2 Plat (77.), 1:3 Fortounis (90.+3)

Wacker Burghausen - Fortuna Düsseldorf 0:1

Tor: 0:1 Reisinger (76.)

Die neu formierte Mannschaft der Fortuna hat nach einem Zittersieg die zweite Runde erreicht. In einer lange ausgeglichenen Partie schoss Reisinger vor 5.000 Zuschauern in der Wacker-Arena das späte Tor für die Gäste.

Fortuna war mit sechs Neuzugängen in der Startaufstellung aufgelaufen. Der frühere Hertha-BSC-Stürmer Andrej Woronin zählte zu den besten Spielern im Team von Trainer Norbert Meier. Woronin ließ sich immer wieder zurückfallen und setzte seine Mitspieler in Szene. Die besten Gelegenheiten in der ersten Halbzeit vergaben Axel Bellinghausen (14.) und Robbie Kruse (45.).

Burghausen hielt zwar lange gut dagegen, doch der Kreativabteilung war der Ausfall von Spielmacher Youssef Mokhtari (Achillessehnenprobleme) deutlich anzumerken. So entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein Spiel mit mehr Ballbesitz für Düsseldorf, aber kaum zwingenden Chancen.

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Oberbayern den besseren Start. Sahr Senesie traf in der 50. Minute jedoch nur an den Pfosten. 26 Minuten später machte es Düsseldorf besser. Der ehemalige Burghausener Reisinger traf nach Flanke von Johannes van den Bergh per Kopf zum 1:0.

SV Roßbach/Verscheid - 1. FSV Mainz 05 0:4 (0:2)

Tore: 0:1, 0:2 Szalai (5., 43.), 0:3 Baumgartlinger (47.), 0:4 Choupo-Moting (62.)

Vor 3.100 Zuschauern in Koblenz gab es für Mainz einen nie gefährdeten Erfolg gegen den Oberligisten.

Der Erstligist dominierte die Partie von Beginn an und kam nach einer Ecke von Andreas Ivanschitz durch einen Kopfball von Szalai zum Führungstreffer. In der Folge bestimmten die Mainzer weiterhin das Spielgeschehen, nutzen jedoch gute Möglichkeiten nicht, ehe der Ungar seinen zweiten Treffer markierte.

Der Stürmer ließ seinen Gegenspieler ins Leere grätschen und schob den Ball überlegt ins lange Eck ein.

Nach der Halbzeitpause trafen Baumgartlinger aus 20 Metern mit einem sehenswerten Fernschuss und Choupo-Moting nach Vorlage von Ivanschitz zum klaren Sieg.

 

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