Alkoholreduziertes Bier und Frankenpunsch

Von SPOX
Franck Ribery (r.) darf im Pokal gegen Bochum wieder spielen
© Getty

Herbstmeister Bayern München eröffnet am Dienstag das DFB-Pokal-Achtelfinale: Der FCB reist zum VfL Bochum, bangt aber um Thomas Müller. Meister Dortmund muss zu Zweitliga-Spitzenreiter Düsseldorf und hat wieder einmal Defensivprobleme, Hoffenheim hat ein Heimspiel gegen Augsburg, freut sich aber nicht wirklich darauf. In Nürnberg steigt das Rekord-Derby gegen Fürth.

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VfL Bochum - FC Bayern München (18.45 Uhr im LIVE-TICKER)

Herbstmeister Bayern reist hochkonzentriert zum Zweitligisten. "Es gibt kein Relaxen, bis Dienstagabend geht es voll auf Attacke", stellte FCB-Coach Jupp Heynckes klar. Allerdings bangt Heynckes um den Einsatz von Thomas Müller. Der erfolgreichste DFB-Pokal-Torjäger (9 Tore) der vergangenen zwei Jahre laboriert an einer Oberschenkelverhärtung.

Rat geholt hat sich Heynckes bei Co-Trainer Hermann Gerland - einem großen Bochum-Kenner. "Er ist eng mit dem Klub verbunden und kennt deren Mannschaft, die Atmosphäre, die Malocher-Mentalität", sagte Heynckes.

Die Bayern sind sich bewusst, dass sie nur verlieren können. "Das sind K.o.-Spiele und die ganze Nation wartet darauf, dass ein Großer gegen einen Kleinen scheitert. Diese Blöße möchte sich keiner geben. Vor allem nicht, wenn er beim FC Bayern unter Vertrag steht. Ich will jedes Spiel gewinnen - ob der Gegner Bochum oder Barca heißt", sagte Manuel Neuer.

"Von hundert Spielen gegen die Bayern verlieren wir wahrscheinlich 99", sagte Bochums Cheftrainer Andreas Bergmann. "Aber unmöglich ist das Wunder nicht." Beim VfL steht noch ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Faton Toski (leichte Adduktorenprobleme).

Keinen Mut auf das Wunder macht den Bochumern der Blick in die Statistik: Der FCB hat die letzten fünf Spiele in Bochum allesamt gewonnen - zuletzt feierten die Münchner im Dezember 2009 einen 5:1-Kantersieg.

Fortuna Düsseldorf - Borussia Dortmund (20.15 Uhr im LIVE-TICKER)

"Zum Abschluss noch das Bonbon", titelte die Fortuna-Homepage am Dienstag. Trotz der 2:3-Heimpleite gegen Paderborn - es war die erste nach knapp 15 ungeschlagenen Monaten - geht Düsseldorf als Tabellenführer in die Winterpause und freut sich nun zum Jahresabschluss auf die Highlight-Partie gegen den Meister.

"Wir dürfen wenig zulassen. Schließlich sind das viele sehr gute Leute. Wir wollen unsere Stärken einbringen - und hoffen, dass der Gegner Fehler macht, die wir dann nutzen müssen", sagte Fortuna-Coach Norbert Meier.

BVB-Trainer Jürgen Klopp hat großen Respekt vor den Hausherren: "Wir hatten oft genug Gelegenheit, die Spiele von Fortuna Düsseldorf zu gucken. Die Mannschaft hat eine beeindruckende Vorrunde gespielt. Die Möglichkeit, diesen Gegner zu unterschätzen, geht gegen Null." Trotzdem: "Wir setzen darauf, dass Fortuna Düsseldorf nicht weiß, was es heißt, gegen uns zu spielen, weil sie gegen so eine Mannschaft, wie wir es sind, noch nie gespielt haben."

Dortmund muss ohne den am Sprunggelenk verletzten Felipe Santana antreten, der Einsatz von Marcel Schmelzer ist sehr fraglich. Patrick Owomoyela rückt deshalb in die Innenverteidigung, Chris Löwe würde Schmelzer ersetzen. Klopp: "Wir sind extrem motiviert, weil der Pokal unser Wettbewerb werden kann."

1. FC Nürnberg - SpVgg Greuther Fürth (18.45 Uhr im LIVE-TICKER)

Franken-Derby Nummer 254 steht in Nürnberg an - kein deutsches Derby ging öfter über die Bühne. Da die Partie vom DFB als Risikospiel eingestuft wurde, warten auf die Zuschauer "umfangreiche Personenkontrollen am Eingang", so der Club. Ausgeschenkt wird im Stadion alkoholreduziertes Bier und Frankenpunsch.

Die Gäste reisen mit breiter Brust an. "Wir versuchen immer, selbst das Spiel zu bestimmen. Wir stellen uns nicht hinten rein, denn wir spielen offensiven und technisch guten Fußball", sagte Fürth-Trainer Mike Büskens. Nürnberg-Coach Dieter Hecking warnt sein Team: "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht überziehen - für mich ist es immer noch ein Pokalspiel, in dem wir mit einem Sieg ins Viertelfinale einziehen wollen." Mithelfen soll dabei Rechtsverteidiger Timothy Chandler, der im Ligaspiel in Leverkusen rotgesperrt fehlte.

Büskens, der auf Sebastian Tyrala, Kingsley Onuegbu und Felix Klaus verzichten muss, wandte sich aufgrund der Brisanz an alle Zuschauer: "Ich kann nur an alle Leute appellieren, dass es morgen ein friedliches Fußball-Fest wird. Wir pflegen einen respektvollen Umgang mit unseren Gegnern und so sollte es auch außerhalb des Rasens sein. Ich hoffe, dass das Spiel nur auf dem grünen Rechteck entschieden wird und nicht auf den Rängen oder vor dem Stadion."

Hoffenheim - Augsburg (20.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Heimspiel - eigentlich eine tolle Sache. In Hoffenheim scheint das momentan aber nicht so zu sein. Nachdem beim 1:1 gegen Hertha BSC am Wochenende erneut eine - sehr nett ausgedrückt - nicht wirklich gute Stimmung im Stadion herrschte, platzte Tom Starke der Kragen.

"Die Zuschauer haben kein Recht, uns zu kritisieren", sagte der 1899-Keeper. "Ich habe für die Pfiffe kein Verständnis. Ich nehme die echten Fans der TSG von der Kritik aus. Das sind aber nur die 1000 hinter mir im Fanblock. Die anderen 20.000 sind neutrale Zuschauer, keine Fans. Bei denen muss man 5:0 gewinnen, erst dann stehen sie auf und klatschen." Besonders die Pfiffe gegen die jungen Spieler gingen Starke gegen den Strich. Präsident Peter Hofmann sprach von "Respektlosigkeit" der Zuschauer.

Auch Coach Holger Stanislawski ist mit seinem Fan-Latein am Ende. "Markus Babbel kam nach dem Spiel zu mir und hat gesagt, das hat er noch in keinem Stadion Deutschlands erlebt. Du kannst nicht dagegenwirken. Wir wollen, können und dürfen keinem das Pfeifen verbieten. Aber wenn in der Phase gepfiffen wird, wo wir das Spiel klar kontrollieren, ist das schon eine hohe Kunst."

Doch Stanislawski plagen nicht nur Probleme im Umfeld - auch die Spieler werden seine harte Hand zu spüren bekommen. "Ich werde jetzt sicher unangenehme Entscheidungen treffen. Das mache ich nicht länger mit. Das geht mir ganz einfach gegen den Strich", sagte der 42-Jährige. Bereits am Mittwoch soll es zu einem Krisengipfel mit Manager Ernst Tanner und Mäzen Dietmar Hopp kommen - auf dem Prüfstand soll nahezu die halbe Mannschaft stehen.

Entspannter geht es da beim FCA zu. Der Aufsteiger geht mit nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz in die Pause und kann auf besondere Unterstützung bauen: Alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle werden am Abend im Stadion sein.

DFB-Pokal: Das Achtelfinale