Bruchhagen nimmt DFL in die Pflicht

SID
Heribert Bruchhagen fordert ein Jahreskartenverbot für bekennende Ultras
© Getty

Vorstandsboss Heribert Bruchhagen von Eintracht Frankfurt hat nach den schweren Krawallen rund um das DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern die Deutsche Fußball Liga (DFL) in die Pflicht genommen. Bruchhagen fordert eine gemeinsame Aktion der Klubs gegen gewaltbereite Fans.

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"Diese Vorgänge sind nicht länger hinnehmbar. Es muss eine konzertierte Aktion der DFL geben. Beispielsweise muss darüber nachgedacht werden, dass alle Klubs keine Jahreskarten mehr an bekennende Ultras abgeben", sagte Bruchhagen.

Damit geht der Eintracht-Boss noch über die Forderung von Hannovers Präsident Martin Kind hinaus, der mit höheren Eintrittspreisen auf den Einsatz von Pyrotechnik in Fußballstadien reagieren will. Das Abbrennen von Pyrotechnik ist zwar verboten, dennoch werden bei fast allen Bundesligaspielen bengalische Feuer gezündet.

Die Vereine müssen dafür zumeist fünfstellige Strafen zahlen. "Das sind Kosten, die Dritte verursachen. Deshalb gibt es die Überlegung, diese Kosten durch höhere Eintrittspreise aufzufangen", sagte Kind.

Dynamo Dresden berät Konsequenzen

Auch Dynamo Dresden ist nach den schweren Krawallen beim DFB-Pokalspiel bei Borussia Dortmund auf der Suche nach Lösungsansätzen. "Ich weiß nicht, wie wir als Verein diese kleine Gruppe gewaltbereiter Leute stoppen sollen, die den Fußball nutzen, um Aggressionen abzubauen", sagte Dynamo-Geschäftsführer Volker Oppitz im Interview mit der "Sächsischen Zeitung": "Wir werden uns aber intensiv hinterfragen, was wir noch tun können und wer uns dabei unterstützen kann."

Gleichzeitig nimmt der Verein seine Fans in die Pflicht. "Jetzt erwarten wir von den bisherigen Gesprächspartnern und Vertretern der Dresdener Fanszene, dass sie sich zeitnah klar zu den Vorkommnissen in dieser Saison mit dem Tiefpunkt in Dortmund positionieren", betonte Oppitz: "Über Konsequenzen entscheiden wir in internen Beratungen."

Verein distanziert sich von Randalierern

Beim 0:2 in Dortmund am Dienstag hatten gewaltbereite Dresdener Problemfans vor, während und nach dem Spiel randaliert und zwei Polizisten verletzt. Darüber hinaus entstand erheblicher Sachschaden, 15 Dresdener Anhänger wurden vorläufig in Gewahrsam genommen. Bis Freitag (15.00 Uhr) muss der Zweitligist beim DFB eine Stellungnahme abgeben.

"Die Verantwortlichen der SG Dynamo Dresden entschuldigen sich im Namen des Vereins und der Mehrheit der friedlichen Dynamo-Fans in aller Form bei Borussia Dortmund und allen Beteiligten für das absolut inakzeptable Auftreten einer Gruppe von unverbesserlichen und durch den Verein nicht zu tolerierenden Personen beim Auswärtsspiel in Dortmund", hatte der Verein offiziell mitgeteilt: "

Die Verantwortlichen distanzieren sich ausdrücklich von diesen Personen, die sich über alle Grenzen des Tolerierbaren hinweggesetzt und dem Verein so bundesweit einen erheblichen und im Moment noch nicht absehbaren Imageschaden zugefügt haben."

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