RB Leipzig erstmals für DFB-Pokal qualifiziert

SID
Ingo Hertzsch (M.) jubelt, sein Kopfballtor gegen den Chemnitzer FC sicherte RB den Sachsenpokal
© Imago

RB Leipzig winkt der erste Auftritt auf der großen Fußball-Bühne. Als Sieger des Sachsenpokals nimmt der Regionalligist in der kommenden Saison erstmals am DFB-Pokal teil. Trainer Tomas Oral verabschiedete sich mit dem ersten Titel der jungen Klubgeschichte.

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Endlich gab es für Tomas Oral bei RB Leipzig etwas zu feiern. Nachdem der ambitionierte Regionalligist kläglich den Aufstieg in die 3. Liga verpasst hatte, sicherte der Gewinn des Sachsenpokals doch noch den ersten Auftritt auf der großen Fußball-Bühne.

Nach dem 1:0 im Finale gegen Drittliga-Aufsteiger Chemnitzer FC nehmen die vom österreichischen Brause-Giganten Red Bull gesponserten Leipziger in der kommenden Saison erstmals am DFB-Pokal teil. Oral gewann zwar den ersten Titel der erst zweijährigen Vereinsgeschichte, wird dann allerdings nicht mehr dabei sein - er muss den Klub nach nur einer Saison verlassen.

Oral: "Ich gehe mit einem guten Gefühl"

"Der Pokalgewinn tut sehr gut und ist für den Verein sehr wichtig", sagte Oral, der vor der Saison angetreten war, um RasenBallsport aus der Regionalliga Nord mit dem Drittliga-Aufstieg näher ans Profigeschäft heranzuführen.

"Ich gehe mit einem guten Gefühl, denn die Entwicklungskurve zeigt steil nach oben", sagte Oral. Für die Klubführung im österreichischen Salzburg war sie allerdings nicht steil genug. Mit dem vierten Platz und 18 Zählern Rückstand auf Meister Chemniter FC wurde das Saisonziel trotz eines Millionen-Etats klar verfehlt.

"Es kam viel Druck von außen, weil Red Bull als großer Geldgeber mitmischt. Uns war aber klar, dass man nicht auf Knopfdruck Erfolg haben kann und Strukturen entwickelt werden müssen. Das Saisonziel war sehr hochgesteckt", sagte Oral. Es sei mehr Geduld gefragt, betonte der 38 Jahre alte Trainer.

Bundesliga-Aufstieg das langfristige Ziel

Geduld, die bei RB aber niemand hat. Denn schon in der 4. Liga war der Kader mit früheren Bundesligaspielern wie Timo Rost oder Tim Sebastian gespickt. Die langfristigen Ziele bleiben jedoch auch nach dem Scheitern gleich.

In fünf bis sieben Jahren wollen die Messestädter nicht mehr gegen Meuselwitz oder Lübeck, sondern gegen Bayern München und Borussia Dortmund spielen. "Ich bin davon überzeugt, dass es gelingen wird, Leipzig in die Bundesliga zu bringen. Die Stadt hat das verdient, und der Verein wird es schaffen", sagte Oral.

Peter Pacult übernimmt Trainerposten

Er selbst wird das aus der Ferne betrachten müssen, denn sein leistungsbezogener Vertrag hätte sich nur im Aufstiegsfall verlängert. Nun übernimmt Peter Pacult, der frühere Coach von 1860 München und Rapid Wien, in der nächsten Saison das schwere Erbe und hat den gleichen Druck wie Oral - er muss aufsteigen.

"Wir haben eine sehr, sehr gute Basis geschaffen. Es gibt viele junge, hungrige Spieler, die mit dem Verein nach oben wollen und sich sehr gut entwickelt haben", sagte Oral.

Acht Spieler verabschiedet

Trotzdem wird es einen großen Umbruch geben, allein acht Spieler wurde vor dem Pokalfinale auf dem Rasen der Leipziger WM-Arena offiziell verabschiedet. Dazu zählte in Ingo Hertzsch sogar ein ehemaliger Nationalspieler.

Der frühere Hamburger köpfte RB mit seinem Siegtor in den DFB-Pokal und wird künftig in der Marketingabteilung des Klubs arbeiten. Den Pokalsieg feierte die Mannschaft am Mittwochabend zwar schon wie ein Bundesligist, vom richtigen Profi-Geschäft ist der Verein aber noch weit entfernt.

"Ich wäre viel lieber aufgestiegen und hätte auf den Pokal verzichtet. Das wäre für uns ein viel größerer Erfolg gewesen", sagte der enttäuschte Torhüter Sven Neuhaus.

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