Nürnberg träumt vom erneuten Pokal-Triumph

SID
Jens Hegeler (l.) bereitete per Kopf das 2:0 durch Timmy Simon gegen die Kickers Offenbach vor
© Getty

Nach dem 2:0 beim Drittligisten Kickers Offenbach träumt der 1. FC Nürnberg vom Pokal-Triumph wie 2007. Vor dem Viertelfinale am Dienstag bei Schalke 04 geben sich die Franken kämpferisch. Zudem freut sich der verschuldete Club über die Zusatzeinnahmen aus dem Cup-Wettbewerb.

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Die Fans sangen schon vom Endspiel in Berlin, der Trainer strotzte vor dem Viertelfinale bei Schalke 04 vor Selbstvertrauen: Der 1. FC Nürnberg träumt knapp vier Jahre nach dem Triumph im DFB-Pokal erneut vom Pott. "Wer nach Berlin will, muss auch eine Überraschung in petto haben", sagte Hecking mit Blick auf das Duell am Dienstag beim Vizemeister.

Der 2:0 (1:0)-Pflichtsieg im Achtelfinal-Nachholspiel beim Drittligisten Kickers Offenbach hat die Franken mutig gemacht.

"Wir fahren als Außenseiter nach Schalke, aber der Unterschied zwischen beiden Mannschaften ist nicht so groß wie vor der Saison angenommen", erklärte Hecking: "Immerhin sind wir in der Liga mit Schalke punktgleich."

Zusatzeinnahmen durch Weiterkommen

Auch finanziell ist der Cup-Wettbewerb für den mit zehn Millionen Euro verschuldeten Club von großer Bedeutung. Das Viertelfinale sichert Nürnberg Zusatzeinnahmen von rund zwei Millionen Euro.

Der Pokalsieg und die damit verbundene Qualifikation für die Europa League würde weitere Millionen in die leere Kasse spülen - und dem Verein nicht zuletzt neue Möglichkeiten im Kampf um den Verbleib von Nachwuchstalent Ilkay Gündogan geben.

Der zurzeit verletzte Gündogan ist eine der wichtigsten Personalien in Nürnberg. Der Vertrag des umworbenen U21-Nationalspielers läuft bis 2012.

Doch die englischen Spitzenklubs Manchester United und FC Arsenal sollen bereits Interesse am 20-jährigen Deutsch-Türken signalisiert haben.

Simons will auch gegen Freiburg treffen

Bereits vor dieser Saison soll 1899 Hoffenheim für Gündogan, der im Januar 2009 zum Billigtarif von 50.000 Euro vom VfL Bochum an die Noris gewechselt war, sieben Millionen Euro geboten haben.

Ein weiterer warmer Geldregen im Pokal käme den Nürnbergern also gelegen, doch ausgerechnet Doppeltorschütze Timmy Simons (20. und 66.) dachte vor dem Viertelfinale auf Schalke an den Alltag.

"Ich freue mich über meine Tore Nummer zwei und drei im Pokal, aber jetzt muss ich auch mal in der Liga treffen", sagte der Belgier und richtete den Blick auf das Auswärtsspiel des Tabellen-Zwölften am Samstag beim SC Freiburg.

Wolf sauer auf eigene Fans

Bei Offenbach ging Trainer Wolfgang Wolf nach der Niederlage gegen seinen Ex-Klub und dem geplatzten Traum von einer erneuten Sensation auf Konfrontationskurs zu den eigenen Anhängern.

"Ich bin tierisch verärgert, wenn ich von der Haupttribüne Kommentare höre, dass die Mannschaft nicht gekämpft hätte", sagte Wolf. "Es kann doch nicht immer Feiertage wie beim Sieg gegen Borussia Dortmund geben."

OFC-Sportdirektor Andreas Möller hatte die Enttäuschung über das verpasste Viertelfinale gegen seinen Ex-Klub Schalke schnell verdaut.

"Unser Ziel ist der Aufstieg in die zweite Liga", sagte der Europameister von 1996. Die Chancen dazu stehen gut. Die Hessen starten am Samstag gegen den SV Sandhausen als Tabellendritter in die Rückrunde.

Fakten zum Spiel: Offenbach - Nürnberg