Aachen nach Elfmeter-Krimi im Viertelfinale

SID
Aachens Trainer Peter Hyballa zog mit seiner Alemannia ins Viertelfinale ein
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Alemannia Aachen ist nach einem wahren Krimi ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Der Zweitligist setzte sich gegen Eintracht Frankfurt mit 6:4 nach Elfmeterschießen durch.

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Alemannia Aachen hat sich durch einen Sieg im Elfmeter-Krimi zwei Tage vor Heiligabend selbst das schönste Weihnachtsgeschenk gemacht.

Der Zweitligist setzte sich im Achtelfinale des DFB-Pokals in einem bis zum Schluss spannenden Kampfspiel gegen den favorisierten Bundesligisten Eintracht Frankfurt mit 5:3 im Elfmeterschießen durch. Nach der Verlängerung hatte es 1:1 gestanden, in der regulären Spielzeit war kein Treffer gefallen. Aachen zog erstmals seit 2006/2007 wieder ins Viertelfinale ein.

Auer brachte die Entscheidung

Benjamin Auer erzielte im Elfmeterschießen das entscheidende Tor für die Alemannia, die nach der Roten Karte gegen Frankfurts Innenverteidiger Pirmin Schwegler ab der 14. Minute in Überzahl agiert hatte.

Beim fälligen Elfmeter scheiterte Marco Höger noch an Eintracht-Schlussmann Ralf Fährmann (15.), machte in der 93. Minute mit seinem 1:0 den Fehler aber wieder gut. Wenig später sorgte Martin Fenin für den Ausgleich (99.). Doch im Elfmeter-Krimi schoss Frankfurts Alexander Meier über das Tor.

"Das war eines der Highlights meiner Karriere. Jetzt wird gefeiert", sagte Höger nach dem Nervenspiel mit glücklichem Ausgang. Bei der Eintracht überwog trotz toller Moral die Enttäuschung. "Wir haben nie aufgegeben, leider fehlte mir im Elfmeterschießen das Glück", sagte Fährmann.

Rot für Schwegler

Schon eine Runde zuvor hatte die Alemannia das Überraschungsteam Mainz 05 aus dem Rennen geworfen, sieben Jahre nach der Finalniederlage gegen Werder Bremen träumt der Underdog nun von einer erneuten Reise nach Berlin.

Die 32.160 Zuschauer am ausverkauften Tivoli sahen zuänchst stark aufspielende Frankfurter, die durch Torjäger Theofanis Gekas (9.) auch die erste Gelegenheit des Spiels hatten.

Nach einer Viertelstunde wendete sich jedoch das Blatt. Innenverteidiger Schwegler brachte nach einem langen Ball in die Spitze Aachens Stürmer Babacar Gueye im Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Michael Weiner zückte umgehend die Rote Karte (14.). Beim fälligen Elfmeter fand Höger, der in den ersten beiden Pokal-Runden noch getroffen hatte, mit seinem halbhohen Schuss ins rechte Eck in Fährmann seinen Meister.

Die Alemannia, die erneut auf den angeschlagenen Angreifer Zoltan Stieber verzichten musste, nutzte fortan ihre Überzahl geschickt und kam zu mehreren Chancen. Die beste Gelegenheit bot sich in der 27. Minute Torjäger Benjamin Auer, dessen Kopfball aus fünf Metern aber eine sichere Beute für Fährmann war.

Gekas trifft nur den Pfosten

Erst kurz vor der Pause erholte sich die Eintracht vom Schock des Platzverweises. Nach einer Flanke auf den langen Pfosten kam Gekas völlig frei aus kurzer Distanz zum Abschluss, setzte den Ball aber nur an den Pfosten (32.). Der agile Grieche war es auch, der mit einem Distanzschuss (38.) und einem Kopfball (44.) David Hohs immer wieder zu Glanzparaden zwang.

Nach dem Seitenwechsel verflachte das Spiel zusehends. Die Alemannia übernahm zwar das Kommando und ließ die Eintracht kaum mehr ins Spiel kommen, konnte sich allerdings keine zwingenden Möglichkeiten erarbeiten.

Gefährlich wurde es nur noch bei Standardsituationen, die weder Aachen noch die Eintracht zu nutzen wussten. Erst in der Verlängerung entwickelte sich dann der Schlagabtausch, auf den die Zuschauer zuvor vergebens gehofft hatten.

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