Abend der Sensationen im DFB-Pokal!

Von SPOX
Die Blicke der Dortmunder, kurz nachdem Robert Lewadowski den entscheidenden Elfer vergab
© Getty

Welch eine Dramatik in der 2. Runde des DFB-Pokals: Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen scheiden im Elfmeterschießen aus, Harnik rettet den VfB im Alleingang vor der Blamage. Der Tabellenführer aus Mainz ist ebenfalls raus, Frankfurt schießt Hamburg in einer spektakulären Partie ab. Hoffenheim, Nürnberg und Duisburg werden ihrer Favoritenrolle gerecht.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Kickers Offenbach - Borussia Dortmund 4:2 i.E. (0:0, 0:0, 0:0)

Tore: -

Elfmeterschießen: Weidenfeller hält gegen Haas, 0:1 Sahin, 1:1 Feldhahn, Wulnikowski pariert gegen Barrios, 2:1 Kopilas, 2:2 Le Tallec, 3:2 Rathgeber, Lewandowski scheitert an Wulnikowski, 4:2 Mehic

Ballbesitz: 34:66  Torschüsse: 11:28  Ecken: 3:7

Jürgen Klopp hatte vor dem Spiel einen "tiefstehenden Gegner" erwartet, und wurde in dieser Einschätzung bestätigt. Der Drittliga-Tabellenführer verteidigte stark, blieb dabei aber auch selbst immer wieder durch Gegenstöße gefährlich, und ging nur dank Weidenfellers Fingerspitzen nicht nach 25 Minuten in Führung.

Der BVB biss sich 120 Minuten lang an der dichten Defensiv-Zentrale der Kickers die Zähne aus und verzweifelte am glänzend aufgelegten Kickers-Keeper Wulnikowski, der gleich mehrere Weltklasse-Paraden auspackte. Zu spät suchte die Borussia den Weg über die Außenbahnen. Schließlich war es auch im Elfmeterschießen der Offenbacher Schlussmann, der Barrios und Lewandowski den Zahn zog und so für den Achtelfinaleinzug seines Teams sorgte.

Spieler des Spiels: Robert Wulnikowski (Kickers Offenbach)

SV 07 Elversberg - 1. FC Nürnberg 0:3 (0:1)

Tore: 0:1 Schieber (43.), 0:2 Pinola (50., FE), 0:3 Simons (74.)

Ballbesitz: 38:62  Torschüsse: 8:16  Ecken: 6:7

Vom Pokalschreck zum Kanonenfutter: Die SV 07 Elversberg, die noch in der ersten Runde Hannover 96 aus dem Pokal geschossen hatte, blieb gegen den 1. FC Nürnberg ohne jegliche Chance auf einen Sieg. Die Gäste hatten die Partie über weite Strecken im Griff und trafen immer genau zur richtigen Zeit. Kurz vor der Pause netzte Julian Schieber schließlich zum 1:0 für die Clubberer ein.

Kurz nach dem Seitenwechsel war es dann Linksverteidiger Javier Pinola, der einen höchstselbst erarbeiteten Foulelfmeter unhaltbar versenkte. Allerdings gilt es zu erwähnen, dass die Szene nie und nimmer elfmeterreif war. Timmy Simons durfte zu Beginn der Schlussviertelstunde noch das Sahnehäubchen auf einen souveränen, nie gefährdeten Sieg für den Club setzen.

Spieler des Spiels: Julian Schieber (1. FC Nürnberg)

Chemnitzer FC - VfB Stuttgart 1:3 (0:0, 1:1)

Tore: 1:0 Förster (73.), 1:1, 1:2, 1:3 Harnik (79., 106., 118.)

Ballbesitz: 35:65  Torschüsse: 11:19  Ecken: 8:7

Der VfB setzt seine Erfolgsstory mit dem neuen Trainer Jens Keller auch im Pokal fort. Gegen den Chemnitzer FC blieben die Schwaben aber lange vieles schuldig. Ohne den verletzten Cacau biss sich Stuttgart lange die Zähne an der kompakten Defensive und dem glänzend aufgelegten Phillip Pentke aus.

Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte, kam es zunächst knüppeldick für den Bundesligisten. Erst vergab der glücklose Ciprian Marica (72.) kläglich einen Elfmeter, ehe Benjamin Förster (73.) im direkten Gegenzug die Führung für den Viertligisten besorgte. Als Antwort brachte Keller Edeljoker Martin Harnik (79.), der mit dem ersten Ballkontakt den Ausgleich besorgte.

In der Verlängerung dezimierte sich Chemnitz  nach einer Notbremse von Kapitän Andreas Richter selbst, hielt aber gegen einfallslose Stuttgarter dennoch tapfer stand. Harnik (106./118.) knackte das FC-Bollwerk mit zwei tollen Einzelaktionen und rettete seinem Team damit den glücklichen Einzug ins Achtelfinale.

Spieler des Spiels: Martin Harnik (VfB Stuttgart)

Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen 6:5 n.E. (1:1, 0:0, 0:0)

Tore: 0:1 Derdiyok (107.), 1:1 Idrissou (109.)

Elfmeterschießen: 1:2 Vidal, 2:2 Marx, 2:3 Rolfes, 3:3 De Camargo, Heimeroth pariert gegen Helmes, 4:3 Idrissou, 4:4 Derdiyok, 5:4 Bradley, 5:5 Kadlec, 6:5 Daems

Ballbesitz: 33:67  Torschüsse: 13:23  Ecken: 5:6

Das Ergebnis warf seine Schatten voraus. Mit 6:3 fegte Mönchengladbach am 2. Spieltag Leverkusen aus der BayArena. Es war Gladbachs bislang einziger Saisonsieg aber auch ein Funken Hoffnung für das Aufeinandertreffen im Pokal. Die Partie hielt, was sie versprach. Vor 35000 Zuschauern im Borussia-Park legten die Hausherren los wie die Feuerwehr. Bereits nach zehn Minuten hätte es gut und gerne 3:0 stehen können, doch Adler schien schier unüberwindbar.

Bayer versuchte, über Ballbesitz ins Spiel zu finden, tat sich aber lange schwer. Einzig Helmes versprühte im ersten Durchgang Torgefahr. Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten. Für den Höhepunkt sorgte Helmes. Nach Foul von Daems trat Bayers Angreifer selbst zum Strafstoß an verschoss (63.).

In der Folgezeit vergaben beide Teams weiter Großchancen en masse, Kadlec traf mit einem fulminanten Fernschuss nur den Querbalken. Dann klingelte es binnen 79 Sekunden gleich zweimal. Derdiyok brachte Bayer in Führung, ehe Idrissou postwendend für den vielumjubelten Ausgleich sorgte (109.). Adler lenkte einen Flachschuss von De Camargo noch an de Querbalken, ehe die Entscheidung eines irren Pokalspiels im Elfmeterschießen gefunden werden musste.

Helmes vergab als einziger der zehn Schützen und wurde so zur tragischen Figur des Abends. Gladbach zieht indes in die nächste Runde ein.

Spieler des Spiels: Rene Adler (Bayer Leverkusen)

Teil 2: Mainz blamiert, HSV kassiert fünf Stück