Magath: Keine Erklärung für Metzelder-Formtief

SID
Schalke-Innenverteidiger Christoph Metzelder war in 47 Länderspielen für das DFB-Team aktiv
© Getty

"Wir haben nicht die notwendige Qualität in der Offensive und müssen dringend noch einen Spieler für diesen Bereich verpflichten", sagte S04-Coach Felix Magath nach dem Spiel gegen den VfR Aalen.

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Magath nahm das mühevolle 2:1 (1:0) in der ersten Runde des DFB-Pokals beim früh dezimierten Drittliga-Aufsteiger VfR Aalen zum Anlass, um vehement Ergänzungen für den auf der Ostalb geschonten Superstar Raul zu fordern.

Dabei denkt Magath offenbar vor allem an seinen ehemaligen Schützling Zvjezdan Misimovic, mit dem er 2009 beim VfL Wolfsburg Meister wurde.

Der Transfer steht nach wie vor im Raum, in Aalen konnte Magath aber noch keinen Vollzug vermelden.

Magath plant zwei Verstärkungen

"Dann hätte ich das gesagt", antwortete der Coach auf die Frage, ob er den bosnischen Spielmacher bereits verpflichtet habe.

Insgesamt will Magath noch zwei Transfers realisieren, um im ersten Punktspiel am kommenden Samstag beim Hamburger SV ein konkurrenzfähiges Team auf den Platz schicken zu können.

"Wir haben Spieler im Auge, die mehr Qualität haben als die, die da sind", meinte der 57-Jährige und verteilte damit gleichzeitig eine Ohrfeige an seine Profis.

Diego nicht auf der Liste

Der brasilianische Mittelfeldstar Diego von Juventus Turin gehört allerdings nicht zu den Spielern, die Magath im Auge hat. "Wir holen Diego nicht", sagte der Vize-Weltmeister von 1982 und 1986.

Er hofft wohl eher darauf, dass Wolfsburg den früheren Spielmacher von Werder Bremen verpflichtet, um so einen Wechsel von Misimovic zu erleichtern.

Raul gegen Hamburg fraglich

Doch auch wenn der Bosnier vor dem Bundesliga-Start zu den Königsblauen stoßen sollte, ist noch offen, ob er Raul in Hamburg mit Vorlagen versorgen kann.

Hinter dem Einsatz des spanischen Rekordtorschützen, der während des Pokalspiels seinen Trainingsrückstand aufholen sollte, steht ein Fragezeichen.

"Farfan hat letztes Jahr überzeugt"

"Je nachdem, welchen Eindruck er in der Trainingswoche macht, werde ich mir offen halten, ob ich ihn beim Auswärtsspiel einsetze oder noch eine Woche warte", sagte Magath, der zur Not aber auf den zweifachen Torschützen von Aalen bauen kann.

Magath weiter: "Jefferson Farfan hat ja schon letztes Jahr überzeugt. Und wenn er dieses Jahr noch mehr Zug zum Tor hat, kann er auch zweistellig Tore machen."

Der Peruaner war mit seinem Doppelpack (42./46.) allerdings der einzige Schalker, der vor 13.452 Zuschauern überzeugen konnte.

72 Minuten in Überzahl

Obwohl der Außenseiter nach der Notbremse von Andreas Schön gegen Jermaine Jones ab der 18. Minute in Unterzahl spielte, waren die Gastgeber über weite Strecken ebenbürtig.

Der Anschlusstreffer per Straftstoß durch Tim Bauer kam aber zu spät (82.).

Metzelder im Formtief

Verschuldet wurde der Foulelfmeter durch Neuzugang Christoph Metzelder, der erneut schwach spielte.

"Ich kann es mir auch nicht recht erklären, warum Christoph in den letzten Spielen nicht ganz so sicher ist", sagte Magath, der in den Anfeindungen der eigenen Fans gegen den früheren Spieler des Erzrivalen Borussia Dortmund einen möglichen Grund für das Formtief sieht.

"Es könnte sein, dass ihn so etwas beschäftigt", spekulierte Felix Magath.

Fans: "Keine Diktatur"

Dass es derzeit zwischen dem Klub und den Fans Probleme gibt, wurde auch in Aalen deutlich.

Die Anhänger protestierten mit dem Transparent "Unser Verein ist keine Diktatur" gegen die jüngste Degradierung des Fanbeauftragten Rolf Rojek und die voranschreitende Kommerzialsierung beim Revierklub.

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