Lautern überlebt beim Pokalschreck

SID
Srdjan Lakic (r.) rettete den FCK mit seinem späten Tor in die Verlängerung
© Imago

Der VfL Osnabrück stand wieder einmal kurz davor, seinem Ruf als Pokalschreck gerecht zu werden, doch dann rettete sich der 1. FC Kaiserslautern in der Nachspielzeit in die Verlängerung und zog am Ende in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Viel souveräner war der Auftritt von Eintracht Frankfurt.

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Die Freitagsspiele

VfL Osnabrück - 1. FC Kaiserslautern 2:3 n.V. (1:1, 1:0)

Tore: 1:0 Tyrala (20.), 1:1 Lakic (90.), 1:2 Hoffer (106.), 1:3 Hoffer (111.), 2:3 Lindemann (115.)

Unfassbarer Pokal-Fight in Osnabrück! Einmal Pokalschreck, immer Pokalschreck: 90 Minuten lang sah es so aus, als ob Kaiserslautern das nächste "Opfer" des VfL Osnabrück werden würde, doch dann rettete Srdjan Lakic den FCK mit einer Direktabnahme aus zwölf Metern in der dritten Minute der Nachspielzeit in die Verlängerung. Die Blamage war in letzter Sekunde abgewendet.

In der Verlängerung sorgte Ösi-Neuzugang Erwin "Jimmy" Hoffer mit einem Doppelpack (106./111.) für die Entscheidung zugunsten des Teams von Marco Kurz. In der vergangenen Saison war Osnabrück als Drittligist mit Siegen gegen den Hamburger SV (7:5 nach Elfmeterschießen) und Borussia Dortmund (3:2) bis ins Viertelfinale eingezogen, wo erst gegen Schalke 04 Endstation war (0:1).

Den druckvollen Beginn der Gastgeber vor 16.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion krönte der Ex-Dortmunder Tyrala mit dem Führungstreffer. Allerdings machte FCK-Schlussmann Tobias Sippel bei dem Schuss aus über 30 Metern keine gute Figur. In einer ruppigen Schlussphase der ersten Hälfte mit fünf Gelben Karten in fünf Minuten verhinderte Sippel dann aber mit vollem Körpereinsatz das mögliche 0:2, als er gegen den freistehenden Alexander Schnetzler klärte. Sippel verletzte sich bei der Aktion, konnte aber nach kurzer Behandlung weitermachen.

Mit deutlich mehr Biss kamen die Pfälzer aus der Kabine und erarbeiteten sich erste Chancen. Nachdem der Versuch von Amri (48.) noch sicher in den Armen von VfL-Schlussmann Tino Berbig landete, scheiterte Micanski in der 56. Minute nur knapp. Der FCK drückte, aber es dauerte bis zur 93. Minute, ehe das Spiel seine Wende nahm...

 

SV Wilhelmshaven - Eintracht Frankfurt 0:4 (0:2)

Tore: 0:1 Amanatidis (21.), 0:2 Tzavellas (38.), 0:3 Ochs (59.), 0:4 Altintop (89.)

Prädikat: völlig ungefährdet. Eintracht Frankfurt hat am Jadebusen einen erfolgreichen Einstand in die Pflichtspiel-Saison gefeiert und ist zum zehnten Mal in Folge in die zweite Runde eingezogen. Die Eintracht hatte nur in den Anfangsminuten ein wenig Mühe mit dem Underdog aus Niedersachsen. Die ersten beiden Torchancen hatten die Platzherren, die dabei vor allem durch Max Wegner nach Vorlage von Patrick Bärje das 1:0 hätten markieren müssen (5.). Erst danach kamen die Frankfurter besser ins Spiel, wobei Altintop (18.) zunächst eine Großchance ausließ.

Kurz darauf bereitete der Ex-Schalker dann jedoch die Führung vor, als er nach einer schönen Einzelaktion auf der linken Seite Amanatidis im Strafraum mustergültig bediente. Der Grieche ließ sich die Chance freistehend aus acht Meter nicht nehmen.

Nach der Führung drängte die Eintracht auf das 2:0, hatte aber zunächst bei einem Schuss von Benjamin Köhler Pech, als der Ball vom linken an den rechten Pfosten und schließlich in die Arme von Keeper Christian Meyer sprang (28.). Stattdessen gelang Tzavellas wenig später in seinem ersten Pflichtspiel für die Frankfurter das 2:0 per direktem Freistoß.

Im zweiten Durchgang war der Favorit weiter um Spielkontrolle bemüht und ließ dem Gegner nur wenig Freiraum. Nach einer knappen Stunde erhöhte Ochs mit einem schönen Volleyschuss auf 3:0. Wilhelmshaven hätte noch durch Radek Spilacek (70.) den Ehrentreffer erzielen können, doch der Tscheche verzog aus aussichtsreicher Position knapp. Den Endstand stellte Halil Altintop her (89.)

 

FC Ingolstadt 04 - Karlsruher SC 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Leitl (25.), 2:0 Hartmann (71.)

History made in Ingolstadt! Der Zweitliga-Aufsteiger hat erstmals erfolgreich die erste Runde des Pokal-Wettbewerbs überstanden. Glückwunsch! Vor 6600 Besuchern in der neuen, 15.000 Zuschauer fassenden Arena erzielten Routinier Stefan Leitl (25.) und Moritz Hartmann (71.) die Tore für die Ingolstädter, die zum ersten Mal überhaupt in einem Pflichtspiel auf den KSC trafen.

Beide Mannschaften begannen sehr engagiert und boten den Zuschauern vor allem in der ersten Halbzeit eine abwechslungsreiche Begegnung. Die Gäste hatten durch den Lattentreffer von Christian Demirtas (19.), Gaetan Krebs (20.), der an Ingolstadts Torhüter Sascha Kirschstein scheiterte, und Anton Fink (23.) erstklassige Möglichkeiten, die sie allerdings nicht nutzten.

So war Leitl mit einem Flachschuss aus 16 Metern erfolgreich. Die zweite Hälfte war dann umkämpfter, für die Entscheidung sorgte schließlich Hartmann aus kurzer Distanz nach Vorlage von Moise Bambara.

 

VfB Lübeck - MSV Duisburg 0:2 (0:0)

Tore: 0:1 Marheineke (50./Eigentor), 0:2 Schäffler (90.)

Klassischer Arbeitssieg für den MSV. Die Zebras waren beim Viertligisten VfB Lübeck zwar lange Zeit überlegen, benötigten jedoch ein Eigentor des VfB-Abwehrspielers Moritz Marheineke (51.) um in Führung zu gehen. Für die endgültige Entscheidung sorgte Manuel Schäffler in der Nachspielzeit. Nach 1996, 2000 und 2002 setzte sich der MSV zum vierten Mal im Pokal gegen die Lübecker durch.

Der dreimalige Pokalfinalist war von Spielbeginn an tonangebend, der Tabellenletzte der Regionalliga Nord konnte sich vom Druck der Duisburger zunächst nur selten befreien. Duisburgs Stürmer und Kapitän Srdjan Baljak vergab in der 21. Minute freistehend die erste gute Torchance. Lübeck setzte sich offensiv nur selten in Szene. Erst vier Minuten vor der Pause hatte Stürmer Clemens Lange die erste Chance für die Amateure.

Vor 6202 Zuschauern im Stadion Lohmühle vergab der Außenseiter aus Lübeck in der 49. Minute durch Andre Senger das 1:0. Im Gegenzug fälschte Lübecks Innenverteidiger Marheineke eine Rechtsflanke unglücklich zum Führungstreffer der Gäste ab. Olcay Sahan traf anschließend gegen die tapfer kämpfenden Amateure noch den rechten Innenpfosten (61.).

 

FSV Frankfurt - SC Paderborn 07 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Tosunoglu (57.), 2:0 Müller (83.)

Pflichtspielauftakt nach Maß für den FSV. Die Mannschaft von Trainer Hans-Jürgen Boysen zog durch einen Erfolg gegen den Ligakonkurrenten SC Paderborn in die zweite DFB-Pokal-Runde ein. Die Tore für die Hessen erzielten Tufan Tosunoglu (57.) und Sven Müller (83.). Im vergangenen Jahr war der FSV noch in der ersten Runde an Borussia Mönchengladbach gescheitert.

Insgesamt war der Erfolg der Gastgeber verdient. Tosunoglu (43.), Andreas Dahlen (53.) und Müller (62.) hatten beste Gelegenheiten. Die Ostwestfalen kamen unter anderem durch Sören Brandy (41.) und Jorge Mosquera (67.) zu guten Gelegenheiten, zeigten im Abschluss aber insgesamt zuwenig Entschlossenheit.

Jahn Regensburg - Arminia Bielefeld 6:7 n.E. (1:1, 1:1, 0:1)

Tore: 0:1 Abelski (31.), 1:1 Bollmann (60./Eigentor) - Elfmeterschießen: 1:0 Jarosch, 1:1 Kerr, 2:1 Formento, 2:2 Bölstler, 3:2 Haller, 3:3 Bollmann, 4:3 Zellner, 4:4 Kauf, 5:4 Schlauderer, 5:5 Guela, Buch verschießt, 5:6 Schuler

Guter Einstand für Christian Ziege: Der neue Bielefeld-Coach musste aber bis zum Elfmeterschießen warten, ehe der glückliche Sieg der Ostwestfalen feststand. Im Elfmeterschießen scheiterte Alexander Buch an Arminia-Schlussmann Dennis Eilhoff, Markus Schuler verwandelte im Anschluss sicher zum Sieg. Die Gäste hatten zuvor ihre erste Gelegenheit zum Führungstreffer genutzt.

Ex-Nationalspieler Oliver Neuville legte einen Eckball flach Richtung Strafraumgrenze, Abelski traf per Direktabnahme. SSV-Schlussmann Michael Hofmann machte dabei keine gute Figur. Nach dem Wechsel wurde Regensburg durch das Eigentor von Bollmann für seine Bemühungen mit dem Ausgleich belohnt - im Elfmeterschießen war dann aber Bielefeld glücklicher.

 

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