Ivan Rakitic: "Wir waren nicht verängstigt"

Von Aufgezeichnet von Haruka Gruber
Rakitics bisherige Bundesliga-Karriere: 74 Spiele, 8 Tore, 21 Vorlagen
© Getty

Er war der Star des Spiels. Und er ist der neue Fixpunkt bei Schalke. Ivan Rakitic über den Pokal-K.o., seine neue Rolle und den Traum von der Meisterschaft.

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Frage: Bayern-Präsident Uli Hoeneß sagte nach dem 1:0 nach Verlängerung auf Schalke, dass er "selten ein solch einseitiges Pokal-Halbfinale" gesehen habe. War es wirklich so einseitig?

Ivan Rakitic: Er muss es wissen, er hat ja auch mehr Pokal-Halbfinals gesehen als ich. Ich fand die Partie aber gar nicht einseitig. In der zweiten Halbzeit konnten die Bayern glücklich sein, dass es 0:0 steht. Wenn wir bei meinem Schuss oder bei der Chance von Kevin Kuranyi gleich nach der Pause etwas mehr Glück gehabt hätten, wären wir in Führung gegangen. Und dann möchte ich sehen, was passiert wäre.

Frage: In der ersten Halbzeit war München jedoch drückend überlegen. War Schalke verängstigt?

Rakitic: Wir waren überhaupt nicht verängstigt. Es ging ja nicht gegen irgendjemanden, der Gegner hieß immerhin FC Bayern. Es war klar, dass es schwierig wird, aber in der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, dass wir nicht nur mithalten, sondern auch gut aussehen können. Unsere Leistung war nicht perfekt, dennoch hatten wir Chancen.

Frage: In der Verlängerung wirkte Ihre Mannschaft körperlich am Ende.

Rakitic: Aber warum hatten die Bayern in der Verlängerung nur einen Torschuss? Weil wir riesig gearbeitet haben. Dass man irgendwann platt ist und die Anstrengung bemerkbar wird, ist ganz normal. Und man muss auch sagen: Es war eine klasse Aktion von Arjen Robben, wie er sich vor dem 1:0 durchgesetzt hat.

Frage: Am Samstag steht bereits das Topspiel in Leverkusen an. Ist die Zeit zu knapp?

Rakitic: Nein. Wir haben noch zwei Tage Vorbereitung, um komplett abzuschalten, das Bayern-Spiel hinter uns zu lassen und herauszuarbeiten, was wir falsch gemacht haben, damit wir in Leverkusen nicht die gleichen Fehler wie gegen die Bayern begehen.

Frage: Der Frust über das Ausscheiden ist demnach nicht hemmend?

Rakitic: Wir sind professionell genug, um zu wissen, dass es weitergeht. Jetzt ist nicht die Zeit, sich Gedanken zu machen. Wir haben eine Chance auf die Meisterschaft, und diese Chancen wollen wir weiter wahren.

Frage: Einer der Erfolgsgaranten sind Sie. Gegen die Bayern spielten Sie nach der ersten Hälfte sogar alleine im defensiven Mittelfeld und waren für SPOX der Star des Spiels. Wie bewerten Sie Ihre Leistung?

Rakitic: Die Position im defensiven Mittelfeld fühlt sich überhaupt nicht ungewohnt an. Es funktioniert gut und ich mache gerne den Job. Ich hoffe, dass es für den Rest der Saison so positiv weitergeht. Aber eigentlich habe ich gar keine Lust, groß über mich zu reden. Ich bin nur enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben.

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