Osnabrück: Hoffnung auf dritten Pokalcoup

SID
Der VfL Osnabrück schaltete bereits den HSV und den BVB aus
© Getty

Die Vorfreude in Osnabrück ist riesig. Die Stadt denkt lila-weiß, atmet lila-weiß und träumt lila-weiß. Am Mittwoch empfängt der VfL Osnabrück den FC Schalke 04.

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Sagt der Verstand auch tausendmal, dass natürlich Erstligist Schalke 04 am Mittwoch (ab 20.15 Uhr im LIVE-TICKER auf SKY) der große Favorit im Pokal-Viertelfinale beim heimischen Drittligisten VfL ist, so hofft das Herz doch auf eine erneute Sensation. Nach dem Hamburger SV und Borussia Dortmund den dritten Bundesligisten eliminieren - warum denn nicht?

Der Glaube an die eigenen Möglichkeiten unter Flutlicht im engen Stadion an der Bremer Brücke ist seit den beiden vorherigen Coups gegen die namhafte Konkurrenz einfach da. "Warum sollen wir denn nicht auch Schalke schlagen?", fragt Abwehrspieler Tobias Nickenig und Mittelfeldspieler Björn Lindemann ergänzt: "Wir haben nichts zu verlieren, das wird ein geiles Spiel."

16.130 Zuschauer werden wieder im Stadion einen Höllenlärm veranstalten, der bereits den HSV und den BVB verschreckte. "Ich schätze, dass wir auch ausverkauft wären, wenn das Stadion 50.000 Zuschauer fassen würde", sagte Geschäftsführer Ralf Heskamp.

Finanzieller Segen für VfL

Für den Zweitliga-Absteiger ist der Vorstoß unter die letzen Acht bereits finanziell ein Segen, rund drei Millionen Euro sind bereits in die Kassen geflossen, weitere rund 1,75 Millionen Euro kämen bei dem Vorstoß ins Halbfinale sicher dazu.

Sportlich läuft es bei den Niedersachsen befeuert durch die Erfolge in den ersten drei Pokalrunden - schon zum Auftakt wurde in Hansa Rostock ein höherklassiges Team eliminiert - auch hervorragend.

Nach dem 0:0 beim Mitabsteiger FC Ingolstadt behauptete das Team von Trainer Karsten Baumann die Tabellenführung in der dritten Liga. "Am meisten imponiert mir bei meiner Mannschaft der Teamgeist und das sie niemals aufgibt", sagt Baumann, "wir sind alle heiß auf Schalke und hoffen, dass der Pokaltraum weiter geht."

Kapitän kehrt zurück

Personell kann Baumann möglicherweise auf die Rückkehr von Kapitän Angelo Barletta zählen, der Dortmund im Achtelfinale mit zwei Toren den Garaus gemacht hatte. Der Abwehrchef hatte sich im Trainingslager eine Knochenprellung im linken Sprunggelenk zugezogen, trainiert nun aber wieder mit dem Team. "Ich weiß, dass mir drei Wochen fehlen und die Jungs haben super gespielt", sagte der Italiener, "ich werde jede Entscheidung akzeptieren".

An Baumann und seinem Erfolg gibt es ja auch nichts zu rütteln. Der neue Trainer, der nach dem Abstieg auf Kulttrainer Claus-Dieter Wollitz folgte, ist neben den Pokalerfolgen auf besten Weg, das Team direkt in die zweite Liga zurückzuführen.

Er weiß aber auch, dass sein Kollege Felix Magath und dessen Spieler wissen, was in Osnabrück an Kampfgeist und Leidenschaft auf sie zukommt. "Wir können bei Magath tausendprozentig sicher sein, dass sein Team uns nicht unterschätzt."

Und trotzdem, da gibt es ja auch noch die Statistik: Seit drei Jahren hat Osnabrück zu Hause unter Flutlicht nicht verloren, zwei Bundesligisten wurden schon ausgeschaltet und von drei Pokalduellen mit Schalke wurden zwei gewonnen. "Wir spielen zu Hause, wir spielen wieder unter Flutlicht und der Pokal hat seine eigenen Gesetze", sagt Nickenig, "das werden wir noch einmal beweisen."

Hier gibt's das DFB-Pokal-Viertelfinale im Überblick