Babbel: "Weiß nicht, wie der Verein zu mir steht"

Von SPOX
Niederlage in Fürth: War es das letzte Spiel für Markus Babbel als Trainer des VfB Stuttgart?
© Getty

Der VfB Stuttgart ist im DFB-Pokal im Achtelfinale an Zweitligist Greuther Fürth gescheitert. Trainer Markus Babbel muss deshalb mehr denn je um seinen Job zittern, hofft aber auf eine weitere Chance. Die Zeichen stehen allerdings auf Trennung. Sport-Vorstand Horst Heldt verweigerte nach der Pleite ein Bekenntnis pro Babbel.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Für den VfB Stuttgart war im Achtelfinale des DFB-Pokals Endstation. Die große Frage: Ist damit auch für Markus Babbel als Trainer der Schwaben Schluss? Für die Stuttgarter war die 0:1-Pleite in Fürth bereits die fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Folge.

Der VfB hatte zwar mehr vom Spiel und auch die besseren Chancen, am Ende allerdings brachten die Stuttgarter den Ball nicht über die Linie. "Was sollen wir uns noch mehr Chancen herausarbeiten? Wir stehen alleine vor dem Tor, machen es dann aber einfach nicht. Das passt zu unserer Situation", sagte Kapitän Thomas Hitzlsperger.

Heldt: Kein Bekenntnis zum Trainer

Nach der Niederlage in Fürth steht für die Stuttgarter in der Bundesliga nun das Heimspiel gegen den FC Bayern München auf dem Programm. Allerdings scheint mehr als fraglich, ob Babbel dann noch VfB-Coach sein wird.

"Ich kann heute nicht viel dazu sagen", sagte Stuttgarts Sport-Vorstand Horst Heldt nach der Partie. "Ich weiß nicht, wie der Verein nach wie vor zu mir steht", musste Babbel zugeben. "Aber ich stelle mich dieser Situation und hoffe, dass ich die Chance bekomme, weiterzumachen."

Auch Klinsi ein Kandidat?

Die Zeichen stehen allerdings auf Trennung. Schon in der letzten Woche soll es laut "Stuttgarter Zeitung" ein Treffen mit Ex-Bochum-Coach Marcel Koller gegeben haben.

Nach Informationen des "DSF" wird nun auch Jürgen Klinsmann als Kandidat für die Babbel-Nachfolge gehandelt. Dies wurde vom VfB allerdings dementiert. Vor dem Pokal-Aus in Fürth.

Die Stuttgarter Reaktionen nach der Niederlage beim Zweitligisten:

Markus Babbel (Teamchef VfB Stuttgart)...

...über die Niederlage: "Ich bin normal verantwortlich dafür. Heute liegt das Versäumnis ganz klar darin, dass wir die Vielzahl guter Chancen nicht genutzt haben."

...über die Perspektive: "Wir müssen weiter dranbleiben, wir können jetzt den Laden nicht zusperren. Wir müssen uns an den positiven Dingen aufrichten, die sicherlich da waren, und darüber hinaus das Salz in der Suppe wieder finden, sprich: die Tore wieder zu machen."

...über seine persönliche Situation: "Total schwierig, da brauchen wir nicht darüber zu diskutieren. Es wird nicht einfacher. Ich weiß nicht, wie der Verein nach wie vor zu mir steht. Das wird man sehen. Es ist klar, dass es für mich keine angenehme Situation ist. Aber ich stelle mich dieser Situation und hoffe, dass ich die Chance bekomme, weiterzumachen, damit die Mannschaft das auch in Zählbares umsetzt. Ich bin nach wie vor von der Mannschaft überzeugt."

Horst Heldt (Vorstand Sport VfB Stuttgart)...

... über die Niederlage: "Ich weiß nicht, ob es Pech ist oder was es ist. Wir haben unsere Chancen nicht reingemacht - ein Spiegelbild des Spiels in Hannover. Wir schaffen es nicht, aus zwei Metern den Ball reinzumachen."

...über die Trainerfrage: "Es ist sicherlich keine einfache Situation. Und sie ist heute nicht einfacher geworden. Ich kann heute nicht viel dazu sagen. Der Trainer hat damit nichts zu tun, er kann die Bälle nicht reinmachen."

...auf die Frage, ob der VfB in Sachen Trainer die Nerven behält: "Wir müssen das Richtige machen."

Jens Lehmann (VfB Stuttgart)...

...über die Trainerfrage: "Es ist keine aussichtslose Situation. Der Trainer bietet gute Arbeit, der Trainer macht viel, der Trainer bleibt ruhig und vor allem: der Trainer hat schon ganz andere Situationen erlebt. Man sollte nicht den Fehler machen, aus der Not heraus eine falsche Entscheidung zu treffen. Ich denke, der Vorstand weiß, was er Markus Babbel zu verdanken hat. Wenn man von der Qualität des Trainers überzeugt ist, muss man Geduld zeigen. Ich hatte in meiner Karriere viele Trainer und ich kann sagen: Markus Babbel ist ein guter Trainer."

Thomas Hitzlsperger (Kapitän VfB Stuttgart)...

... über die Niederlage: "Wir sagen schon seit ein paar Wochen, dass wir bis zum Sechzehner gut Fußball spielen, aber zu wenige Chancen herausarbeiten. Aber was sollen wir uns noch mehr herausarbeiten? Wir stehen alleine vor dem Tor, machen es dann aber einfach nicht. Das passt zu unserer Situation. Es hilft nichts, über großes Pech zu reden. Das bringt uns nicht weiter."

... über die aktuelle Situation: "Nun sind wir auch aus dem Pokal ausgeschieden. Das ist Wahnsinn. Wir haben nun so viele Spiele am Stück verloren, haben aber eigentlich viel Qualität, zeigen die dann aber nicht in den entscheidenden Momenten. Wir bestrafen uns alle selbst."

... über die Trainerfrage: "Ich sage gar nichts zum Trainer. Meine Aufgabe ist es, Fußball zu spielen, erfolgreich zu sein. Damit unterstützen wir den Trainer. Aber das tun wir seit Wochen überhaupt nicht. Wir haben alles reingelegt, was er von uns verlangt hat. Ich weiß nicht, was das für Konsequenzen hat, was den Trainer angeht. Es ist der Unterscheid, was man in der Kabine bespricht und auf dem Rasen sieht - genau der Unterschied macht es aus. Und genau deswegen sind wir in dieser beschissenen Lage."

Christian Träsch (VfB Stuttgart)...

... zur aktuellen Situation: "Es ist schwer zu erklären. Wir spielen keinen schlechten Fußball, aber das Ergebnis stimmt nicht. Wir kriegen hinten ein Tor und schießen vorne keins. Das hat wenig mit dem Trainer zu tun, es liegt an der Mannschaft und an jedem einzelnen Spieler."

Pokal-KOMPAKT: Alle Spiele im Überblick