Stuttgart dreht Partie - Nürnberg souverän

SID
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Der VfB Stuttgart musste bei Großaspach ordentlich kämpfen. Nach der ersten Hälfte lag der Bundesligist noch mit 0:1 zurück - doch dann drehte der VfB das Spiel. Nürnberg gewann souverän. Auch Köln, Dortmund, Borussia Mönchengladbach, Freiburg und 1860 München haben die ersten Pokalrunde überstanden.

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SG Sonnenhof - VfB Stuttgart 1:4

Ein respektloser Viertligist hat Stuttgart in der ersten Runde des DFB-Pokals angezählt, den durchaus möglichen K.o.-Schlag aber verpasst. Dank der Treffer von Thomas Hitzlsperger (55.), Cacau (62.) und des eingewechselten Jan Simak (66. und 87.) gewann der VfB Stuttgart am Ende noch standesgemäß 4:1 (0:1).

"Wir wissen, dass wir mit jedem Bundesligisten mithalten können", hatte Hartmann vor dem größten Spiel der Klub-Geschichte behauptet - prompt jagte seine SG dem Favoriten einen ziemlichen Schrecken ein: Nach einem Freistoß des Albaners Abedin Krasniqi verfehlte Innenverteidiger Fabian Aupperle per Kopf um Haaresbreite das VfB-Tor (5.). Wenig später schoss Angreifer Nicolo Mazzola nach einem Fehler von Serdar Tasci knapp daneben (11.).

Dem VfB strahlte trotz deutlicher Vorteile in der Kategorie Ballbesitz zunächst keine Torgefahr aus. Da bin ich schon lauter geworden", so Trainer Markus Babbel über seine Halbzei-Ansprache.

Erst Hitzlspergers Sonntagsschuss brachte den VfB vor 14.000 Zuschauern auf Touren. Der immer stärker werdende Cacau, der gegen die guten Großaspacher Innenverteidiger Aupperle und Dennis Grab lange Zeit kein Land sah, legte nur sieben Minuten nach dem glücklichen Ausgleich mit einem fulminanten Schuss nach. Nach Simaks erstem Treffer war der Widerstand des Außenseiters dann gebrochen - und die "Verhältnisse zurecht gerückt", wie Hitlsperger sagt.

Dynamo Dresden - 1. FC Nürnberg 0:3

Nürnberg ist ganz souverän in die zweite Hauptrunde des DFB-Pokals eingezogen. Der Pokalgewinner von 2007 setzte sich in seiner Erstrunden-Partie beim Drittligisten Dynamo Dresden mit 3:0 (2:0) durch. Vor 15.460 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion stellten Peer Kluge in der 12. Minute und Marek Mintal in der 25. Minute mit ihren Toren die Weichen auf Sieg, Ilkay Gündogan machte schon in der 53. Minute mit dem dritten Treffer alles klar.

Und die Gäste hatten noch weitere Riesenchancen. In der 33. Minute scheiterte Mintal mit seinem Schuss an Keller, kurz nach der Pause schob der allein durchgelaufene Albert Bunjaku den Ball am Pfosten vorbei.

Dynamo Dresden, nur dank des Erfolges seiner Reserve-Mannschaft im sächsischen Landespokal überhaupt im Wettbewerb, war im Angriff einfach zu harmlos. Gefährlich wurde es in der ersten Halbzeit nur bei drei Freistößen von Ronny Nikol (8., 14. und 40. Minute). Der eingewechselte Ibad Muhamadu hatte in der 52. Minute das Anschlusstor auf dem Fuß.

Woche vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Schalke 04 gefielen beim viermaligen DFB-Pokalsieger aus Nürnberg vor allem Eigler und Gündogan. Bei den Gastgebern hinterließen Keeper Keller und Verteidiger Thomas Hübener einen guten Eindruck. Sascha Pfeffer erlitt einen Knöchelbruch und fällt vermutlich ein halbes Jahr aus.

FSV Frankfurt - Borussia Mönchengladbach 1:2

Borussia Mönchengladbach hat dem neuen Trainer Michael Frontzeck einen erfolgreichen Pflichtspieleinstand beschert. Das Team vom Niederrhein gewann mit 2:1 (1:0) beim Zweitligisten FSV Frankfurt.

Vor 9742 Zuschauern in der neuen Arena des FSV besiegelten Neuzugang Juan Fernando Arango (27.) und Roberto Colautti (59.) den fünften Zweitrunden-Pokaleinzug der Borussia in Folge. Die Gäste konnten sich sogar erlauben, einen Foulelfmeter zu verschießen. Michael Bradley scheiterte dabei am überragenden FSV-Keeper Patric Klandt (8.).

Die Frankfurter schwächten sich zu Beginn der zweiten Halbzeit durch einen Platzverweis für Dajan Simac (47./unsportliches Verhalten). Junior Ross (72.), der erst in der 65. Minute eingewechselt wurde, gelang noch das Anschlusstor.

Zum Pechvogel avancierte indes ausgerechnet der Ex-Gladbacher Alexander Voigt. Zunächst verschuldete der Frankfurter Abwehrspieler einen Strafstoß, knapp 20 Minuten später fälschte er einen 16-m-Schuss von Arango unglücklich zur Borussia-Führung ab.

Trotz der Überzahl im zweiten Abschnitt verpassten es die Gladbacher, weitere Treffer zu erzielen. Stürmer Colautti konnte mit einem Weitschuss zumindest noch auf 2:0 erhöhen. Aufseiten der Hessen überzeugten Klandt und mit Abstrichen Mokhtari.

Kickers Emden - 1. FC Köln 0:3

Der 1. FC Köln hat das erste Pflichtspiel mit Neuzugang Lukas Podolski und Trainer Zvonimir Soldo zwar erwartungsgemäß gewonnen, konnte beim 3:0 (1:0)-Erfolg beim fünftklassigen Klub Kickers Emden aber keinesfalls überzeugen.

Youssef Mohamad (37.), Wilfried Sanou (60.) und Lukas Podolski (88. ) trafen für den FC, bei dem der portugiesische Neuzugang Maniche in der 64. Minute sein Debüt feierte.

Insbesondere der Angriff mit Podolski und Sebastian Freis konnte sich gegen die engmaschige Abwehr nur selten durchsetzen und zeigte eine enttäuschende Leistung. So musste bei der Kölner Führung eine Standardsituation herhalten. Mohamad nutzte nach einem Freistoß von Miso Brecko eine Unachtsamkeit in der Deckung und köpfte zur Führung ein.

Das vorentscheidende 2:0 fiel dann nach dem ersten, schnellvorgetragenen Angriff über die rechte Seite, als erneut Brecko mit einer Flanke Sanou fand. Nationalstürmer Podolski war dann per Freistoß erfolgreich.

Beste Spieler bei Emden waren Torwart Edgar Kary und Abwehrspieler Holger Willms. Bei den Kölnern gefielen Mannschaftskapitän Petit und Torschütze Sanou noch am besten.

SC Paderborn - 1860 München 0:1

1860 München hat sich in die zweite Runde des DFB-Pokal gezittert. Im ersten Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Ewald Lienen feierten die Löwen beim Liga-Konkurrenten SC Paderborn einen glücklichen 1:0 (1:0)-Erfolg.

Die Gäste präsentierten sich als das reifere Team, während bei den Ostwestfalen zunächst vieles nur Stückwerk blieb. Das änderte sich nach der Halbzeitpause, als der Zweitliga-Aufsteiger aus Paderborn das Heft in die Hand nahm und Rolf-Christel Guie-Mien sowie Rudolf Zedi innerhalb von 60 Sekunden (58. und 59.) zweimal aus aussichtsreicher Position an Münchens überragendem Torhüter Gabor Kiraly scheiterten.

Am Ende fehlte es den Gastgebern an der nötigen Durchschlagskraft, um doch noch die Wende zu schaffen. Guie-Mien und Matthias Holst waren die besten Akteure der Gastgeber, während sich bei den Gästen Neuzugang Kiraly und Lars Bender die Bestnoten verdienten.

SV Elversberg - SC Freiburg 0:2

Freiburg ist dank Kapitän Heiko Butscher und Stefan Reisinger an einer Blamage vorbeigeschrammt. Die Breisgauer setzten sich zwar in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 2:0 (1:0) beim saarländischen Regionalligisten SV Elverberg durch, zeigten jedoch bei dem mühsamen Erfolg trotz der Treffer von Butcher (30.) und Reisinger (82.) zahlreiche Schwächen.

Vor rund 3500 Zuschauern im Waldstadion Kaiserlinde agierte der Bundesligist in der Anfangsphase alles andere als souverän. Lediglich ein Distanzschuss von Angreifer Mohamdou Idrissou brachte das Tor des Viertligisten in Gefahr (10.).

Erst ein Fehler der Gastgeber ermöglichte die schmeichelhafte Führung. Nach einem Eckball drückte SC-Kapitän Butscher die Flanke von Ivica Banovic per Kopf über die Linie. Im Anschluss an die Führung konnten sich die Freiburger, die nach vier Jahren Abstinenz wieder der Eliteklasse angehören, ein wenig steigern. Butscher (41.) und Banovic (45.) vergaben aber die sich bietenden Chancen. Auch der dänische Angreifer Tommy Bechmann konnte seine Möglichkeit nicht nutzen (49.).

Beste Spieler aufseiten der Freiburger waren Torschütze Butscher und Spielmacher Banovic. Bei den Saarländern konnten vor allem Torwart Matthias Kuhn und Innenverteidiger Cem Islamoglu überzeugen.

SpVgg Unterhaching - Arminia Bielefeld 0:3

Arminia Bielefeld ist souverän in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen und hat dem neuen Trainer Thomas Gerstner einen gelungenen Einstand beschert. Die Ostwestfalen gewannen beim Drittligisten SpVgg Unterhaching 3:0 (2:0). Die Tore erzielen Daniel Halfar (33.), Christopher Katongo (45.+1) und Giovanni Federico (52.).

Vor nur 2250 Zuschauern im Hachinger Sportpark dominierten die Gäste von Beginn an und spielten sich Chancen heraus, versäumten es aber, frühzeitig einen Vorsprung herauszuschießen. Als die von Ralph Hasenhüttl trainierte SpVgg besser ins Spiel kam, traf die Arminia zur Führung: Halfar drückte eine Hereingabe von Neuzugang Arne Feick freistehend über die Linie. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff vollstreckte Katongo nach einem schön durchgespielten Konter.

Neuzugang Federico sorgte kurz nach dem Seitenwechsel nach Doppelpass mit Halfar für die Entscheidung. Beim Gastgeber verdienten sich Grech und Robert Zillner gute Noten. Bei Bielefeld stachen Halfar und Feick hervor.

SpVgg Weiden - Borussia Dortmund 1:3

Borussia Dortmund hat auch dank Torjäger Lucas Barrios die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Der Stürmer traf in der 24. Minute nach herrlichem Zuspiel von Tamas Hajnal eiskalt aus kurzer Distanz. "Er hat einen positiven Eindruck hinterlassen", lobte BVB-Trainer Jürgen Klopp. "Wir haben ihn lange genug gescoutet, um zu wissen, dass er einschlägt."

Das 2:0 für die Dortmunder erzielte Nuri Sahin in der 46. Minute, in der 79. Minute gelang Alberto Mendez für die tapferen Gastgeber das 1:2. In der 86. Minute sah der Weidener Florian Schrepel wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte, ehe Mohamed Zidan (90.+2) die Entscheidung gelang. Vor 10.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion am Wasserwerk konnte der Erstligist eine Woche vor dem Punktspielstart gegen den 1. FC Köln trotz des Erfolgs aber keineswegs überzeugen.

Bei Dortmund verdienten sich der immer anspielbare Barrios, der als Ersatz für den nach Basel abgewanderten Alexander Frei verpflichtet wurde, und Hajnal die besten Noten. Beim Regionalligisten konnten Alexander Geiger und Floria Schrepel noch am ehesten gefallen.

Daten Alle Spiele der ersten Runde im Überblick