Warum wir die Bayern weghauen...

Von SPOX
Die Jungs von der SpVgg Neckarelz: In dieser Saison will man den Oberliga-Aufstieg schaffen
© Imago/spox

Es war das Highlight der Auslosung am 27. Juni: Ausgerechnet der niederklassigste Klub im ganzen Feld zog den großen FC Bayern als Gegner in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals. Die SpVgg Neckarelz fordert also den Rekordmeister und -pokalsieger heraus. Bei SPOX stellt sich der wackere Verbandsligist aus Baden selbst vor (siehe Diashow).

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Es ist schon eine Sensation, dass die SpVgg Neckarelz überhaupt die erste Hauptrunde im DFB-Pokal erreicht hat. Völlig überraschend besiegte der Sechstligist im Endspiel des badischen Pokals den drei Etagen höher angesiedelten SV Sandhausen.

Und dann kam der 27. Juni und die Auslosung. Doppelweltmeisterin Renate Lingor loste der SpVgg den großen FC Bayern München zu. Der kleinste Fisch im Teich also gegen den dicksten Brocken (17.15 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY), den der Fußball hierzulande zu bieten hat.

Froh, wenn alles vorbei ist

Seither ist der Wirbel um die Jungs aus Neckarelz riesengroß. Der Medienrummel in und um den Ortsteil der 25.000-Einwohner-Stadt Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis kannte keine Grenzen. Trainer Peter Hogen gab zu, froh zu sein, wenn alles vorbei ist.

Vorher aber wollen der 48-Jährige, der früher unter anderem beim Bayern-Pokal-Schreck FV 09 Weinheim spielte, und seine Mannen das Spiel gegen den deutschen Rekordmeister- und pokalsieger genießen. Um sich vorzubereiten, überzeugte man sich am vergangenen Mittwoch beim Spiel der Bayern gegen Milan (4:1) im Rahmen des Audi Cups höchstpersönlich vom Formstand des Gegners.

"Die bauen aus der Raute heraus immer Dreiecke auf und spielen dann mit schnellen Pässen nach vorne. Das müssen wir, so oft es geht, verhindern", sagt Hogen in der "SZ" über das System von Louis van Gaal, seinem Trainerpendant bei den Bayern.

Totalrasur oder Fußball-Wunder?

Von einer Sensation träumt Hogen nicht, wenngleich er hofft, dass die Partie, die wegen der zu geringen Zuschauerkapazität im Elzstadion in die 30.000-Zuschauer-Arena der TSG Hoffenheim verlegt wurde, nicht allzu schnell entschieden ist. Er werde es aber auch überleben, "wenn wir abrasiert werden."

Eine Totalrasur durch die Bayern ist sicher nicht ausgeschlossen, was allein eine Zahl unterstreichen soll: 120.000 Euro beträgt der Etat der SpVgg. Mehr als das kassiert ein Franck Ribery in der Woche. Der Marktwert des kompletten Bayern-Kaders dürfte bei etwa 250 Millionen Euro liegen.

Dennoch sind die Spieler zuversichtlich: Bei SPOX stellt sich Hogens Bande vor (siehe Diashow), und auf die Frage "Warum wir die Bayern weghauen..." antworteten fast alle: "Weil wir an uns glauben." Auch interessant: Während die Bayern auf Superstar Ribery verzichten müssen, vergleichen sich gleich zwei Akteure der SpVgg mit dem französischen Ausnahmekönner. Vielleicht wird's ja doch eine engere Kiste, als Hogen glauben mag.

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