Wehmut bei HSV-Pokalheld Olic

SID
Ivica Olic (r.) erzielte beim 3:1-Sieg gegen 1860 München alle drei Treffer des HSV
© Getty

Die "Ivica, Ivica"-Sprechchöre der Fans waren kaum verklungen, da wurde der Held des Abends fast schon ein wenig wehmütig. "Es ist schon richtig hart für mich, dass ich jetzt zwei Spiele zuschauen muss", meinte Stürmer Ivica Olic, nachdem er den Hamburger SV beim 3:1 (1:0)-Sieg gegen 1860 München mit einem Dreierpack fast im Alleingang ins Viertelfinale des DFB-Pokals geschossen hatte.

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"Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, dass ich am Freitag nicht spielen darf und weiß nicht, ob ich die nervliche Anspannung auf der Tribüne überhaupt aushalte", so der Kroate weiter. Am Freitag kommt Bayern Müchen und damit nicht nur der Rekordmeister, der ewige HSV-Rivale aus dem Süden, sondern vor allem auch der künftige Klub des kroatischen Nationalspielers in die Hansestadt.

Zu gern wäre Olic dabei. Durch eine Testspiel-Schlägerei mit dem Hoffenheimer Carlos Eduardo machte sich der 29-Jährige jedoch selbst einen Strich durch die Rechnung. Der DFB sperrte die beiden Streithähne jeweils für ersten beiden Rückrundenspiele der Fußball-Bundesliga. "Wir dürfen nicht darüber trauern, dass Ivica uns fehlen wird. Wir haben auch noch andere gute Spieler, die es vielleicht sogar noch besser als er machen wollen. Ich weiß aber nicht, ob das überhaupt geht", meinte HSV-Trainer Martin Jol.

Mit drei Olic-Treffern zum Sieg

Olic ist vor seinem Frontenwechsel zum Saisonende von der Qualität der Hamburger überzeugt: "Ich hoffe, dass die Mannschaft auch ohne mich Gas gibt und wir gewinnen. Wir wollen oben dabeibleiben und auch in der Liga etwas reißen."

Dass der Goalgetter seinem Team aber an allen Ecken und Enden fehlen dürfte, bewies er bei seiner Pokal-Gala gegen Bayerns Stadtrivalen und legte nach seinem Führungstor (44.) noch zweimal gnadenlos nach (78. und 85.). 1860 hatte dem nur den späten Anschlusstreffer von Daniel Bierofka (87.) entgegenzusetzen.

Bei allem Wirbel um Olic rücken scheinbar auch die möglichen Transferaktivtäten der Hamburger in den Hintergrund. Der Rekordverkauf von Mittelfeldspieler Nigel de Jong für 20 Millionen Euro zum englischen Premier-League-Klub Manchester City hat das Konto der Hanseaten prall gefüllt.

Hoffmann: "Es wird keinen Riesen-Transfer geben"

Der Markt ist kurz vor dem Ende der Wechselfrist am kommenden Samstag aber überhitzt. Folgerichtig sucht der HSV offenbar nur noch nach einer kleinen Lösung. "Wir werden noch eine Ergänzung vornehmen. Aber es wird keinen Riesen-Transfer geben", sagte HSV-Boss Bernd Hoffmann und schloss auch den angedachten Verkauf von Edelreservist Thiago Neves aus: "Das ist kein Thema. Es gibt Spieler, die etwas länger brauchen. Wir werden ihm die Zeit geben."

Während der abwanderungswillige Brasilianer über den Entschluss alles andere als erfreut scheint, konzentriert sich Hoffmann schon wieder auf die kommenden Aufgaben: "Wir wollen jetzt die Bayern jagen, und ich träume vom Pokalsieg."

Aufsichtsrats-Chef Horst Becker geht sogar davon aus, dass auch Olic noch einmal gegen seinen künfigen Arbeitgeber auflaufen wird: "Ich denke, dass wir spätestens im Halbfinale oder Finale des Pokals nochmal gegen Bayern spielen. Da kann er sich beweisen."

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