Schalker befreien sich im Paradies-Garten

SID
Der Jubel der Erleichterung: Doppeltorschütze Jefferson Farfan (r.) lässt sich feiern
© Getty

Manager Andreas Müller jubelte über den wichtigen Schritt aus der Krise, Torwart Manuel Neuer forderte sogar gleich eine Siegesserie: Beim von Querelen geplagten Fußball-Bundesligisten Schalke 04 ist nach dem 4:1 (1:0) im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Carl Zeiss Jena Ruhe eingekehrt - zumindest bis zum Rückrundenstart bei Hannover 96 am Samstag.

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"Da müssen wir auch drei Punkte holen und dann mal ein paar Spiele in Serie gewinnen. Dann geht es auch wieder aufwärts", sagte Neuer. Manager Müller lobte vor allem seine Stürmer: "Sie haben den Sieg heute erzwungen, das gibt uns genügend Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben."

Nach der schlechtesten Hinrunde seit fünf Jahren geriet zuletzt vor allem Müller bei den Fans des Bundesliga-Siebten in den Blickpunkt der Kritik. Im Jenaer Paradies-Garten schnaufte der Ex-Profi tief durch: "Es ist noch ein zartes Pflänzchen, aber es war ein guter Schritt in die richtige Richtung."

Effektive Chancenverwertung

Spielerisch lieferten die Königsblauen im ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld keine Glanzleistung ab, zeigten aber in der Offensive ungewohnte Effektivität. Aus fünf Chancen machten Jefferson Farfan (19./66.), Ivan Rakitic (71.) und der zuletzt arg gescholtene Nationalstürmer Kevin Kuranyi (90.+2) vier Tore. Zudem wurde Kuranyi in der 81. Minute von Marco Riemer per Notbremse gestoppt - der Jenaer sah Rot.

Trainer Fred Rutten, der in der Winterpause mit Nachdruck an der mangelnde Chancenverwertung arbeitete, wollte in die Euphorie von Manager und Torwart nicht einstimmen. "Es ist noch zu früh, um die Arbeit der Winterpause zu beurteilen, aber wir haben organisatorisch und taktisch gut gestanden", sagte der Niederländer und fügte mit einem Grinsen an: "Vier Tore - wenn wir das jetzt jede Woche machen könnten."

Höwedes der Fels in der Brandung

Lediglich in der Viertelstunde nach der Pause geriet seine Hintermannschaft massiv unter Druck, doch vor allem Neuer und der starke Benedikt Höwedes verhinderten zunächst ein Gegentor. U21-Nationalspieler Höwedes sprang dabei mehrmals für den unsicher wirkenden Kapitän Marcelo Bordon in die Bresche.

Als einzige Wermutstropfen machte Rutten das Gegentor ("Das darf so nicht fallen") durch Andre Schembri (67.) sowie die Rote Karte für Gerald Asamoah aus. Der Stürmer flog nach einem groben Foulspiel an Rene Eckhardt in der 75. Minute vom Platz.

Manger Müller nahm den Platzverweis dagegen gelassen: "Das war hart an der Grenze, aber das ist eben der Pokal." Jenas Kapitän Torsten Ziegner brachte nach dem Abpfiff auf den Punkt, warum sich nun Schalke und nicht der letztjährige Pokalschreck auf die über 900.000 Euro TV-Einnahmen im Viertelfinale freuen kann: "Uns fehlte die Abgezockheit. Schalke ist ein Spitzenteam, den Unterschied sieht man."

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