Ratlosigkeit in Gladbach

SID
Sascha, Rösler
© Imago

Nach dem kuriosen Elfmeter-Abend von Cottbus greift in Mönchengladbach die Ratlosigkeit um sich, Liga-Schlusslicht Energie erhofft sich durch den Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale vor allem einen Schub für die Bundesliga.

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"Wenn wir jetzt kein Selbstbewusstsein mitnehmen, wann dann", fragte Cottbus-Kapitän Timo Rost nach dem 3:0 durch drei verwandelte Elfmeter.

"Mit diesen Fehlern besteht man nicht mal in der Regionalliga. Das waren Geschenke, die haben wir in bisher allen Spielen verteilt", wetterte dagegen Borussen-Spielführer Oliver Neuville.

Vor allem wegen der drei mit viel Hilflosigkeit verursachten Elfmeter dürfte der K.o. als negatives Novum in die Vereins-Historie der Gladbacher eingehen.

"Offensiver geht's nicht"

Aber auch die Zeichen für den Liga-Abstiegskampf waren für den Bundesliga-16. verheerend. "Wir haben unser Abwehrverhalten nicht so stabilisiert, dass wir ins Spiel zurückkommen konnten. Und nach vorn fehlte Selbstbewusstsein", nannte Gladbachs Coach Jos Luhukay die entscheidenden Schwachpunkte.

Erst nach dem ersten von drei Elfmeter-Geschenken gab der dreimalige DFB-Pokalsieger seine ausgeprägte Defensive auf, ohne jedoch eine Wirkung erzielen zu können.

"Da fehlte die letzte Genauigkeit und Durchschlagskraft", analysierte Luhukay, wehrte sich aber gegen den Vorwurf, mit seiner Aufstellung selbst die Passiv-Taktik mit verursacht zu haben. "Wir spielen mit drei Stürmern - auf dem Papier, dazu zwei offensive Mittelfeldspieler dahinter. Offensiver geht es nicht."

Cottbus investierte mehr

Vor nur 9805 Zuschauern im Cottbuser Stadion der Freundschaft war von der Gladbacher Offensive allerdings nichts zu sehen, auch weil Marko Marin wie viele seiner Kollegen in einer Form-Krise steckt.

"Es waren drei klare Elfmeter. Wir hatten keine zwingenden Chancen. Ich habe schlecht gespielt", brachte der Jung- Nationalspieler die Leistung auf den Punkt.

Cottbus investierte deutlich mehr an Kampfkraft und Laufaufwand, und wurde von den drei Elfmeter-Fehltritten durch Tobias Levels, Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Torwart Christofer Heimeroth begünstigt.

"Große Erleichterung"

"Gladbach ist selbst Schuld", meinte Energie-Antreiber Rost, stufte den erneuten Achtelfinal-Einzug nach 1996/97, als sogar der Durchmarsch bis ins Pokalfinale gelungen war, und 1999/2000 aber zunächst nur als schönes "Zubrot" ein. "Jetzt müssen wir am Samstag bei Hertha BSC unbedingt punkten."

Für Torschütze Ervin Skela, der sich mit Dimitar Rangelow die Elfmeter-Ausbeute im Verhältnis 2:1 teilte, war es "eine große Erleichterung".

Nach fünf vergeblichen Versuchen in der Fußball-Bundesliga soll nun die Sieg-Blockade beim Tabellen-Schlusslicht gelöst sein.

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