Enttäuschende Bremer bedanken sich bei Wiese

SID
Fußball, DFB-Pokal, Werder Bremen, Erzgebirge Aue
© Getty

Torwart Tim Wiese hat Werder Bremen im DFB-Pokal vor einer bösen Überraschung bewahrt. Bei Erzgebirge Aue sorgte er mit seinen Paraden dafür, dass sich der enttäuschende Bundesligist mit einem 2:1 für das Pokal-Achtelfinale qualifizierte.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Er hat gut gehalten, aber dafür haben wir ihn auch", lobte Manager Klaus Allofs. Allein kurz nach der Pause glänzte Wiese innerhalb von wenigen Sekunden zweimal bei einem Schuss von Arne Feick sowie einem Kopfball von Aue-Kapitän Tomasz Kos.

Allofs: "Weil er solche Bälle hält, ist er im Kreis der Nationalmannschaft."

"Aue hatte dreimal so viele Chancen"

Im Gegensatz zur 5:2-Gala beim FC Bayern München konnten die Bremer beim Drittligisten aus Sachsen kaum überzeugen.

"Es war klar, dass man nicht immer so glänzen kann", räumte Trainer Thomas Schaaf ein, der die Norddeutschen zum sechsten Mal in den letzten sieben Jahren in die Runde der letzten 16 führte.

Härter ins Gericht ging Werder Torwart Wiese: "Aue hatte am Ende dreimal so viele Chancen wie wir, das darf so einem Team wie uns nicht passieren." Schließlich war es der Keeper, der mit seinen Paraden Bremen im Wettbewerb überwintern lässt.

Eigenwerbung fürs DFB-Team

Ein Stückchen war Wieses Auftritt auch eine Werbung in Sachen Nationalmannschaft. Denn der Bremer hofft, auch nach dem Comeback von René Adler im Kreis der deutschen Elite-Auswahl zu bleiben.

In den ersten Länderspielen der Saison hatte Bundestrainer Joachim Löw den 26-Jährigen als zweiten Mann neben Hannovers Robert Enke in sein Aufgebot berufen.

Für die WM-Qualifikationsspiele am 11. Oktober gegen Russland und vier Tage später gegen Wales wird mit der Rückkehr von Adler ins DFB-Team gerechnet, Wiese könnte als dritter Torwart dabei bleiben.

Sturmduo trifft

Dem starken Auftritt ihres Torwarts konnten sich Wieses Kollegen in Aue nur selten anschließen, auch in der Schlussphase ließ die Bremer Defensive Souveränität vermissen.

"Dieses Ende hätten wir uns ersparen können", sagte Allofs. Nach dem Rückstand durch Fabian Müller (7. Minute) drehten Claudio Pizarro (26.) und dessen Sturmkollege Markus Rosenberg (54.) das Spiel zugunsten der Gäste. Der Schwede erzielte seinen fünften Treffer im laufenden Wettbewerb.

Fritz vor Verlängerung

In den Vertragsgesprächen mit Clemens Fritz, der nach grippalem Infekt in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, sind Werder und der Nationalspieler einem Abschluss näher gekommen.

"Unterschrieben ist noch nichts, aber wir sind in sehr aussichtsreichen Verhandlungen", sagte Werders Geschäftsführer Allofs.

"Ein tolles Spiel"

Bei den Hausherren hielt sich die Enttäuschung nach dem Pokal-Aus derweil in Grenzen. "Das war ein tolles Spiel, wir haben uns so verkauft, wie wir es uns vorgenommen haben", erklärte Teammanager Heiko Weber.

Nach nur vier Punkten aus sieben Meisterschaftsspielen und dem vorletzten Platz in der 3. Liga hoffen die Auer, das richtige Signal für die weitere Saison gegeben zu haben.

"Wir haben heute viele Sympathien bei den Fans zurückgewonnen", betonte Trainer Rico Schmitt. "Wenn wir so weitermachen, muss es schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir in der Liga nicht punkten."