Marcelinho lässt Wölfe tanzen

SID
Marcelinho
© DPA

Wolfsburg - Ein Geniestreich von Kapitän Marcelinho hat den VfL Wolfsburg wie im Vorjahr in das Halbfinale des DFB-Pokals gebracht.

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Der Brasilianer erzielte im Duell der Bundesligisten gegen den Hamburger SV in der 109. Minute nach einem feinen Alleingang den 2:1-Siegtreffer. Die besten Bilder des Spiels

Nach 90 Minuten stand es in einer mäßigen Pokalbegegnung 1:1 (1:0). Marcelinhos Landsmann Grafite hatte die Wolfsburger in der 17. Minute mit einem umstrittenen Foulelfmeter in Führung gebracht, HSV-Regisseur Rafael van der Vaart gelang mit einem Traumtor (70.) der verdiente Ausgleich.  "Wir haben die Tore nicht gemacht und sind aus meiner Sicht durch eine Schwalbe in Rückstand geraten", sagte HSV-Manager Dietmar Beiersdorfer.

Beste Möglichkeit für Guerrero

Vor 29.086 Zuschauern setzte Wolfsburgs Spielmacher Marcelinho nach 30 Sekunden das erste Ausrufezeichen. Doch der Distanzschuss des Brasilianers stellte HSV-Keeper Frank Rost vor keine Probleme. In einer von beiden Mannschaften engagiert geführten ersten Hälfte waren die Gäste aus Hamburg, bei denen van der Vaart in die Startelf zurückkehrte, das spielerisch bessere Team, konnten aber ihre Chancen nicht nutzen.

David Jarolim (14.), van der Vaart per Freistoß (20.) und Vincent Kompany aus der Distanz (43.) scheiterten an Wolfsburgs starkem Torhüter Diego Benaglio. Die beste Möglichkeit vergab jedoch Paolo Guerrero (21.). Der Nationalstürmer aus Peru hatte Benaglio bereits ausgespielt, jagte dann den Ball aber über das leere Tor.

Spielverlauf auf Kopf gestellt

Der Führungstreffer der Wölfe stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Grafite kam im Hamburger Strafraum an den Ball, versuchte sich um Hamburgs Verteidiger Joris Mathijsen zu drehen und stolperte dabei über das Bein des Niederländers. Zu der umstrittenen Entscheidung von Schiedsrichter Helmut Fleischer sagte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer zur Pause: "Ganz klare Schwalbe."

So musste der Bundesliga-Vierte früh einem Rückstand hinterherlaufen, tat sich aber schwer gegen die Wolfsburger, bei denen Jan Simunek und Edin Dzeko zunächst durch Ashkan Dejagah und Sascha Riether ersetzt wurden.

Zwei Aluminium-Treffer

Auch nach dem Wechsel waren die Gäste in der Offensive engagierter als der VfL. Nach einem van-der-Vaart-Freistoß an den Pfosten (50.) verzog der überraschte Jarolim aus kurzer Distanz. Besser zielte der überzeugende van der Vaart 20 Minuten später.

Nach einer missglückten Faustabwehr von Benaglio, im Achtelfinale noch Elfmeter-Held gegen den FC Schalke 04, legte der eingewechselte Mohamed Zidan den Ball quer auf den Niederländer. Mit einem Dropkick Marke "Tor des Monats" ließ van der Vaart dem Schweizer Nationaltorhüter keine Abwehrchance.

In der Verlängerung sorgten zwei Aluminium-Treffer innerhalb einer Minute für Aufregung. Zunächst setzte der eingewechselte HSV- Angreifer Piotr Trochowski einen Freistoß aus rund 30 Metern an die Latte (96.), auf der anderen Seite scheiterte der ebenfalls ins Spiel gekommene Dzeko am Außenpfosten (97.). Ausgerechnet der zuvor blasse Marcelinho sorgte schließlich für die Entscheidung.

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