Nationalspieler lassen in Rom die Seele baumeln

SID
Die Nationalelf hat vor dem Spiel gegen Italien eine Audienz beim Papst
© getty

Nach dem lockeren Pflichtsieg in San Marino stehen für die deutsche Nationalmannschaft vor dem Ländersiel-Klassiker gegen Italien ein paar entspannte Tage in Rom an. Besonders Thomas Müller

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Teamabend, Stadtrundfahrt, Papst-Audienz - nach dem standesgemäßen Pflichtsieg in der WM-Qualifikation lassen die deutschen Nationalspieler in Rom die Seele baumeln. "Es ist in dieser Phase gut, dass wir nicht direkt nach Mailand ins Hotel gehen, sondern den Abstecher nach Rom machen. Das ist gut für den Teamgeist", sagte Bundestrainer Joachim Löw nach dem souveränen 8:0 (3:0)-Erfolg in Serravalle gegen Fußball-Zwerg San Marino.

Bevor der Weltmeister das Länderspieljahr am Dienstag (20.45 Uhr im LIVETICKER) in Mailand im Klassiker gegen Italien mit dem dritten Sieg in Folge gegen den langjährigen Angstgegner ausklingen lassen will, steht erst einmal ein abwechslungsreiches Programm in der italienischen Hauptstadt an. "In Rom gibt es wahnsinnig viel zu sehen. Ich freue mich auf die Stadt. Es ist eine tolle Stadt mit einer tollen Geschichte", sagte Löw, der durch seinen 95. Sieg als Bundestrainer nach DFB-Angaben nun alleiniger Rekordhalter vor dem legendären Sepp Herberger ist.

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Am Samstagnachmittag hob der Flieger von Rimini nach Rom ab, zuvor stand für die Nationalspieler um Dreifach-Torschütze Serge Gnabry noch eine lockere Einheit auf dem Programm. Die Reservisten trainierten auf dem Platz, den Rest zog es in den Fitnessraum des Grand Hotel des Bains.

Gnabry besonders entspannt

Nach seinem Dreierpack (9., 58., 76.) war Debütant Gnabry dabei besonders entspannt. "Das ist ein Super-Gefühl, der Ball ist irgendwie vor meine Füße gefallen. Das hätte ich vor dem Spiel nicht geträumt. Das war ein Super-Einstand", sagte der Bremer, dem als ersten Neuling seit Dieter Müller vor 40 Jahren drei Tore in seinem ersten Spiel gelungen waren.

Löw war mit Gnabry, aber auch mit dem zweiten Debütanten Benjam Henrichs sehr zufrieden, auch wenn das Spiel beim 201. der FIFA-Weltrangliste "natürlich kein Maßstab war". Für Gnabry und Henrichs sei es ein guter Auftakt in der Nationalmannschaft gewesen, betonte der 56-Jährige, der auf erfolgreiche Wochen seit dem EM-Aus im Halbfinale zurückblicken kann. Vier Siege, 16:0 Tore - die Zwischenbilanz auf dem Weg zur WM 2018 in Russland ist makellos, die Verfolger Nordirland und Aserbaidschan hecheln bereits fünf Punkte hinterher. "Das war unser Anspruch und unsere Erwartung. Wir wollten die Gruppe von Anfang an dominieren, das ist uns bislang gelungen", stellte ein entspannter Löw gut gelaunt fest.

Seinen Spielern hatten die 90 Minuten im Dauerregen im Stadio Olimpico zwar nicht uneingeschränkt Freude bereitet, doch nach dem Schlusspfiff war auch die Stimmung innerhalb der Mannschaft prächtig. "Serge hätte ruhig eins abgeben können von seinem Dreierpack", witzelte WM-Held Mario Götze.

Der Dortmunder blieb ebenso ohne Torerfolg wie seine Offensivkollegen Mario Gomez und Thomas Müller, dafür trafen Jonas Hector (32., 65.), Ersatz-Kapitän Sami Khedira (7.) und Joker Kevin Volland (85.). Hinzu kam ein Eigentor durch Mattia Stefanelli (82.). "Mit professionellem Fußball hatte das nichts zu tun", sagte der Münchner Müller angesichts des Gegners, bei dem kaum ein Spieler sein Geld als Profi verdient.

"Dass das Pensum massiv ist, erzählen wir seit Jahren. Dass sich daran höchstwahrscheinlich nichts ändern wird, ist auch relativ klar", so Müller weiter: "Deshalb hilft kein Jammern. Wir müssen die Aufgaben durchziehen, auch wenn das Spiel in der Highlight-Liste meiner Karriere nicht vorkommen wird."

Khedira bereits abgereist

Nicht nur was die Qualität betrifft, muss sich der DFB am Dienstag im Duell der viermaligen Weltmeister umstellen. Khedira ist wie zuvor besprochen bereits abgereist, ansonsten stehen Löw wohl alle 20 verbliebenen Profis zur Verfügung. Der Bundestrainer geht auch von einem Einsatz von Gomez aus, der einen Schlag auf den Oberschenkel abbekommen hatte.

Vor der Partie im Giuseppe Meazza Stadion steht aber erst einmal das Freizeitvergnügen in Rom im Mittelpunkt. Spieler, Trainer und Betreuer treffen sich am Samstag in einem Restaurant zum Teamabend, am Sonntagmorgen gibt es eine Stadtrundfahrt durch die Metropole am Tiber.

Der langjährige Lazio-Spieler und DFB-Trainer-Azubi Miroslav Klose kann dabei ein wenig die Reiseleitung übernehmen. Am Montagmorgen erwartet Papst Franziskus die DFB-Delegation zu einer rund 45 Minuten dauernden Privataudienz. "Das ist für jeden Spieler und uns alle eine außergewöhnliche Sache", sagte Löw.

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